Nachrichtenüberblick

Kurzarbeit bei Mapal in Aalen und mehrere Seeadler bei Ellwangen

Vier Klimakleber wegen Nötigung und ein Altenheimpfleger wegen sexuellen Missbrauchs vor Gericht. Was hat sich in Heidenheims Nachbarschaft sonst noch getan?

Die schwächelnde Konjunktur und die Krise in der Automobilindustrie machen auch vor der Mapal-Gruppe nicht Halt. Im wichtigsten Segment des Aalener Werkzeugherstellers, der Zulieferung an die Automobilbranche, ist das Auftragsvolumen im vergangenen Geschäftsjahr 2024 deutlich hinter den Erwartungen geblieben. Die Konsequenz: Mapal hat für den Standort Aalen Kurzarbeit angemeldet. Seit November arbeiten alle der rund 1600 Beschäftigten am Aalener Unternehmenssitz kürzer, als es in den Arbeitsverträgen vorgesehen ist. Wie lange das dauern wird, ist laut der „Schwäpo“ bis dato nicht absehbar.

Aalener Amtsgericht stellt Verfahren gegen Klimakleber ein

Ende November 2022 haben sich Klimaaktivisten der „Letzten Generation“ auf der B29 bei Aalen und zwei Monate später auf einer Straße in der Innenstadt festgeklebt. Die Folge waren lange Staus und viele genervte Autofahrer. Nun mussten sich vier der damals beteiligten Aktivisten vor dem Amtsgericht in Aalen für ihr Handeln verantworten. Die Anklage lautete beide Male auf Nötigung, was nach deutschem Recht eine Geldstrafe oder eine Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren nach sich ziehen kann. Letztlich kamen die angeklagten Klimaaktivisten laut einem Bericht der „Schwäbischen Post“ glimpflich davon. Denn auf Vorschlag des Amtsrichters wurden sämtliche Verfahren gegen die Aktivisten eingestellt – allerdings nur unter bestimmten Bedingungen. So müssen die Angeklagten je nach Lebenssituation und beruflichem Einkommen in den kommenden sechs Monaten entweder eine Geldauflage von bis zu 1000 Euro bezahlen oder 50 Sozialstunden ableisten.

Hobbyfotograf beobachtet mehrere Seeadler bei Ellwangen

Es ist mindestens eine kleine Sensation: Bei Ellwangen wurden erstmals seit vielen Jahrzehnten wieder Seeadler gesehen. „Die erste Sichtung war ganz zufällig bei einem morgendlichen Spaziergang“, berichtet der Hobbyfotograf Albert Schäfer der „Schwäbischen Post“. „Ich dachte, der Vogel würde schnell wieder verschwinden. Doch dann habe ich ihn immer wieder gesehen – über das gesamte Jahr hinweg.“ Und nicht nur das. Schäfer konnte zuletzt nicht nur einen, sondern gleich zwei Seeadler beobachten, die regelmäßig an den Seen rund um Ellwangen auftauchen. Eine Seeadlerbeobachtung ist in Baden-Württemberg immer noch eine absolute Seltenheit, erklärt Markus Schmid, Greifvogel-Experte beim Naturschutzbund (Nabu). Bei den beiden fotografierten Exemplaren aus dem Ellwanger Raum handelt es sich laut dem Experten um fortpflanzungsfähige Altvögel. Was darauf hindeute, dass sich die Seeadler in unserer Region womöglich wieder fest ansiedeln.

Verhandlung in Günzburg: Pfleger werden sexuelle Übergriffe zur Last gelegt

In Günzburg steht ein Pfleger vor Gericht, dem sexuelle Übergriffe in einem Altenheim zur Last gelegt werden. Laut Anklage der Staatsanwaltschaft kam der Pfleger, der im Landkreis Neu-Ulm lebt, in einer Nacht im Dezember 2021 an das Bett einer damals 77-jährigen Seniorin, wo er ihr unter falschem Vorwand die Augen mit einem Waschlappen abgedeckt und seinen Penis in ihren Mund eingeführt haben soll. Mehrmals will sie zugebissen haben, bis er von ihr abließ. Der Angeklagte beteuert seine Unschuld. Bis heute arbeitet der Mann als Altenpfleger.

Seit nunmehr drei Jahren erstellen Sachverständige psychologische Gutachten. Dass die diagnostizierte Demenz der nun über 80-Jährigen in dieser Zeit fortschritt, erschwert die Beweisaufnahme. Am ersten Prozesstag gab die Dame auch an, den Mann auf der Anklagebank nicht zu kennen. Der Sohn des mutmaßlichen Opfers hegt selbst Zweifel an der Erzählung seiner dementen Mutter. „In ihren Erzählungen sind Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft oft bunt gemischt“, erklärt er laut der „Günzburger Zeitung“ vor Gericht. Allerdings wird dem Angeklagten zusätzlich zur Last gelegt, eine weitere Bewohnerin des Altenheims sexuell belästigt zu haben. Als die Polizei sein Handy durchsuchte, fanden sie unter anderem Nacktbilder von älteren Frauen. In den kommenden Verhandlungstagen gilt es, herauszufinden, was sich tatsächlich in der Dezembernacht im Altenheim ereignet hat.