Mangelnde Sorgfalt nach Achterbahnunfall im Günzburger Legoland?
Knapp ein Jahr nach dem Achterbahn-Unglück mit mehr als 30 Verletzten im Freizeitpark Legoland bei Günzburg wird gegen mehrere Personen ermittelt. Aufgrund eines Sachverständigen-Gutachtens habe sich der Verdacht ergeben, dass der Unfall durch mangelhafte Sorgfalt verursacht worden sei, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Memmingen jetzt der Deutschen Presseagentur (dpa). Es werde gegen mehrere Beschuldigte wegen des Verdachts der fahrlässigen Körperverletzung ermittelt.
31 Menschen wurde beim Legoland-Unfall verletzt – einer davon schwer
Am 11. August 2022 war ein Zug der Achterbahn „Feuerdrache“ in dem Vergnügungspark auf einen vorausfahrenden Zug aufgefahren. Dadurch wurden 31 Menschen verletzt, einer davon schwer. Es waren insgesamt rund 150 Einsatzkräfte vor Ort. Neben mehreren Freiwilligen Feuerwehren waren auch die Höhenrettung der Berufsfeuerwehr Augsburg und drei Rettungshubschrauber alarmiert worden, letztere kamen allerdings nicht zum Einsatz. Die Achterbahn war nach dem Unfall für die Ermittlungen und weitere Arbeiten längere Zeit außer Betrieb, wurde nach zwei Monaten aber wieder freigegeben.
Der Sprecher der Staatsanwaltschaft wollte über die genaue Zahl der Beschuldigten keine Angaben machen. Zudem ließ er offen, ob es sich dabei um Mitarbeiter des Parks selbst oder externe Verantwortliche, beispielsweise Prüferinnen oder Prüfer der Achterbahn, handelt. Auch wenn die Ermittlungen nun in Richtung menschliches Versagen deuten, wollte der Sprecher technische Mängel an der Achterbahn noch nicht ganz ausschließen. Wie lange die weiteren Ermittlungen dauern, ist noch unklar.
Ein Pressesprecher von Legoland Deutschland teilte auf Nachfrage mit, man wolle die Entwicklungen nicht kommentieren, da es sich um ein laufendes Verfahren handele.