Die Hensoldt-Gruppe setzte ihren profitablen Wachstumskurs im Geschäftsjahr 2023 fort und hat ihre zuletzt präzisierte Prognose erfüllt. Investitionen in Verteidigung und Sicherheit infolge der weltweit anhaltenden geopolitischen Spannungen machten sich bei Hensoldt in einer gesteigerten Nachfrage, insbesondere nach Aufklärungs-, Überwachungs- und Selbstschutzsystemen, bemerkbar. Damit festigt das Unternehmen mit Standort in Oberkochen seine Stellung als einer der führenden Anbieter im europäischen Markt für Verteidigungselektronik.
Hensoldt steigert den Gewinn um 37 Millionen Euro
Hensoldt konnte den Umsatz auf 1,85 Milliarden Euro steigern (Vorjahr: 1,71 Milliarden Euro). Mit einem Auftragseingang von 2,09 Milliarden Euro konnte das hohe Auftragsvolumen des Vorjahres sogar noch übertroffen werden (Vorjahr: 1,99 Milliarden Euro). Getrieben durch die positive Geschäftsentwicklung stieg das bereinigte Ebitda um 12,8 Prozent auf 329 Millionen Euro (Vorjahr: 292 Millionen Euro). Ebitda meint den Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen. Haupttreiber der Umsatzentwicklung waren neben den Großprojekten Pegasus und dem Eurofighter-Radar auch TRML-4D für die Ukraine, Praetorian und der C3-Servicevertrag für den Eurofighter.
Thomas Müller, CEO der Hensoldt-Gruppe, sagt: „Regierungen und internationale Bündnisse wie die Nato brauchen in einer Zeit der sicherheitspolitischen Unsicherheit vor allem eins: einen zuverlässigen Partner für innovative Verteidigungs- und Sicherheitstechnologien. Hensoldt ist genau dieser Partner.“ Der Bedarf an integrierten Verteidigungs- und Sicherheitslösungen von Hensoldt sei weltweit hoch und werde angesichts der globalen Konflikt- und Krisenlage voraussichtlich weiter zunehmen. Vor diesem Hintergrund und mit Blick auf das solide wirtschaftliche Fundament des Unternehmens ist Müller zuversichtlich, dass das Unternehmen seine Position als spezialisierter Anbieter militärischer und ziviler Sensorlösungen unter der neuen Führung von Oliver Dörre weiter ausbauen wird. Dörre übernimmt ab April den Vorstandsvorsitz.
Zehn Cent mehr Dividende pro Aktie
Aufgrund des erfolgreichen Geschäftsverlaufs beabsichtigt der Vorstand, dem Aufsichtsrat und der Hauptversammlung eine Dividendenausschüttung von 40 Cent je Aktie vorzuschlagen. Dies entspricht einer Steigerung um zehn Cent gegenüber dem Vorjahr.
Für das Geschäftsjahr 2024 rechnet Hensoldt mit einer weiterhin positiven Geschäftsentwicklung. Konkret erwartet das Unternehmen einen Konzernumsatz von circa zwei Milliarden Euro und ein deutlich schnelleres Wachstum des Auftragseingangs im Vergleich zum Konzernumsatz.
Übernahme der ESG GmbH
Anfang April hat Hensoldt die ESG GmbH mit Sitz im bayerischen Fürstenfeldbruck übernommen. ESG ist ein herstellerunabhängiger Systemintegrator und Technologie- sowie Innovationspartner für Verteidigung und öffentliche Sicherheit. Das Unternehmen entwickelt, integriert, betreut und betreibt hochkomplexe, sicherheitsrelevante Elektronik- und IT-Systeme in den Bereichen Verteidigung und Sicherheit. Es beschäftigt circa 1400 Mitarbeiter in Deutschland, den Niederlanden und den USA und erwirtschaftete 2023 einen Umsatz von etwa 330 Millionen Euro. Laut Hensoldt erweitert die ESG-Übernahme das eigene Produkt- und Lösungsgeschäft um starke Design- und Systemintegrationsfähigkeiten und schafft einen nationalen Champion der Verteidigungselektronik.