Reise

Mit dem Fahrrad nach Südafrika: Der Syrgensteiner Thomas Boner hat bereits ein Drittel der Strecke geschafft

Seit Juni ist er unterwegs, etwa ein Drittel der Strecke ist bereits geschafft: Der Syrgensteiner Thomas Boner will nach Südafrika radeln. Ein Zwischenbericht aus Marokko.

Im Juni hat er sich auf den Sattel gesetzt und ist losgefahren. Mehr als 160 Tage ist er inzwischen unterwegs. Thomas Boner aus Syrgenstein ist auf einer besonderen Reise. Der 60-Jährige ist unterwegs nach Südafrika. Mit dem Rad.

Mit Hab und Gut, das in einen kleinen Fahrradanhänger passt, machte er sich auf den Weg. Zelt, Isomatte, Handy – wenig Ballast, viel Freiheit. Mit reiner Muskelkraft und gelegentlichem Rückenwind fährt er seinem Ziel entgegen. Da ist Biss vonnöten. Und Flexibilität.

Thomas Boner will bis nach Kapstadt radeln

Thomas Boner will bis nach Kapstadt radeln. Seine Route führt „immer am Meer entlang“, wie er sagt. Von Syrgenstein aus hat er so eine Entfernung von rund 17.000 Kilometern zurückzulegen. Etwa ein Drittel der Strecke hat er bereits geschafft. Denn derzeit weilt und radelt der Syrgensteiner in Marokko, den Zielkontinent hat er also schon mal erreicht. Und am Telefon lässt er wissen: „Es wird jeden Tag wärmer.“ Er fährt immer der Sonne entgegen.

Für ihn ging es durch Deutschland, Luxemburg, Belgien, Frankreich, Spanien, Portugal und schließlich nochmal nach Spanien. Von dort gelangte er mit der Fähre auf den afrikanischen Kontinent. Und ja, mit jedem Kilometer Entfernung wird auch die Distanz in Sprache und Gewohnheiten größer. „Ich komme aber noch gut zurecht“, sagt der Syrgensteiner. Ohnehin, es gehe ihm gut. Das hört man, ein Lächeln liegt in seiner Stimme. Das anfängliche Hadern mit der eigenen Entscheidung habe sich in Luft aufgelöst. Jetzt ist er angekommen im Unterwegssein.

Der Syrgensteiner lässt sich vom Wetter und seinen Kräften treiben

Thomas Boner fährt aktuell rund 30 Kilometer pro Tag – mal sind es deutlich mehr, mal weniger. Mit seinem Fortschritt ist er zufrieden, obwohl Zeit eine untergeordnete Rolle spielt. Denn er will sich nicht hetzen auf dieser besonderen Reise, vielmehr zählt die Devise: „Der Weg ist das Ziel.“ Thomas Boner lässt sich treiben, vom Wetter, von seinen Kräften. Er lebt von Tag zu Tag, ist heute hier und morgen dort.

Unterwegs in der Welt: Thomas Boner ist derzeit in Marokko. Foto: Thomas Boner

Irgendwelche Miseren, Zwischenfälle? Bis auf den einen oder anderen Platten hat Thomas Boner eigentlich nichts zu beklagen. Neulich sei ihm seine Werkzeugtasche geklaut worden, das sei aber auch das einzige, was bisher passiert ist. „Ich fühle mich immer sehr sicher auf meiner Reise. Die Leute sind sehr hilfsbereit und freundlich“, sagt er.

Unterwegs macht er nette Bekanntschaften

Jetzt geht’s für ihn den Atlantik runter. Trotz aller Freiheit müssen ein paar Dinge vorbereitet sein, so kümmert er sich aktuell um ein Visum für Mauretanien. „Dann muss ich auch schauen, dass ich immer Bargeld bei mir habe. Denn mit den Geldautomaten wird es zunehmend komplizierter“, lässt der Abenteurer wissen.

Wann immer es geht, campt Thomas Boner wild, mal im Wald, mal in Strandnähe, mal zwischen Häusern. „Das mache ich am liebsten“, sagt er. Und wenn es zu kalt oder zu nass ist, weicht er auch mal in eine Herberge oder dergleichen aus. So auch aktuell in Marokko: „Zum Campen gibt es hier nicht viele Möglichkeiten“, erklärt er.

Thomas Boner lässt sich auf seiner Reise treiben. privat

Auf den Plätzen der Welt macht er nette Bekanntschaften. Man ist sich nah in der Ferne. Die Sprachbarrieren waren bisher immer noch irgendwie zu kompensieren. Thomas Boner verständigt sich „mit Händen und Füßen“, wie er sagt. Er kann etwas Englisch und Spanisch. „Und es gibt ja auch noch Übersetzungsapps“, so der Syrgensteiner.

Thomas Boner hält Freunde und Bekannte auf dem Laufenden

In einer Whatsapp-Gruppe hält er Freunde, Familie und mittlerweile auch völlig Unbekannte auf dem Laufenden. Um die 460 Mitglieder hat die Gruppe bereits. Hier zeigt Thomas Boner in regelmäßigen Abständen Eindrücke von seiner Reise, schickt Bilder vom Essen, von Unterkünften, vom Meer. Ein virtuelles Tagebuch.

Jetzt taucht Thomas Boner also so langsam in die afrikanische Welt ein. „Noch ist es sehr europäisch, aber das wird sich bald ändern“, sagt er. Pläne für die Rückreise gibt es auch bereits: Auf dem Nachhauseweg will Thomas Boner die etwas kürzere Strecke am Indischen Ozean entlang radeln. Vielleicht geht es aber auch woanders hin. Thomas Boner ist ganz offen. Weltoffen.

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