350-Millionen-Euro-Vertrag für Hensoldt

Neues Radar verbessert Eurofighter bei Luft-Luft- und Luft-Boden-Operationen

Ein weiterentwickeltes Radarsystem für den Kampfjet Eurofighter soll die Piloten entlasten, die Fähigkeiten bei Luft-Luft- und Luft-Boden-Operationen verbessern und das Flugzeug für elektronischen Kampf rüsten.

Der Taufkirchener Rüstungskonzern Hensoldt mit einem Sitz in Oberkochen entwickelt das Radar im Mehrzweckkampfflugzeug Eurofighter weiter. Nach der Freigabe durch das deutsche und spanische Verteidigungsministerium erfolgte die Beauftragung weiterer Entwicklungsaufgaben durch Airbus Defence and Space, teilt das Unternehmen mit. Der jetzt abgeschlossene Vertrag habe einen Wert von circa 350 Millionen Euro.

Das „ECRS Mk1-Projekt“ (Eurofighter Common Radar System Mark 1) ist das Eurofighter-Radar der nächsten Generation, das bei den Luftstreitkräften Deutschlands und Spaniens in Dienst gestellt werden soll. Dieses sogenannte „E-Scan-Radar“ soll die Fähigkeiten des Eurofighters, den das Unternehmen Airbus für die deutsche und spanische Luftwaffe produziert, bei Luft-Luft- und Luft-Boden-Operationen verbessern und ihn darüber hinaus mit Funktionen für den elektronischen Kampf ausstatten. Entwickelt wurde das Radar von einem Konsortium aus der deutschen Hensoldt Sensors GmbH und der spanischen Indra Sistemas S.A. Gemeinsam mit Airbus Defence and Space bilden die Unternehmen die industrielle Struktur, die die Militärtechnologie entwickeln, zertifizieren und herstellen.

Die Vertragserweiterung umfasse die Lieferung von Testsystemen für das deutsche Radar-Erprobungsflugzeug Airbus A320 mit dem Luftfahrzeugkennzeichen D-ATRA sowie Überarbeitungen im Geräteverbund des Mk1 Step 1-Radarsystems.

Die Weiterentwicklung der Geräte stelle einen Technologiesprung dar, um zukunftsorientiert die operationellen Fähigkeiten des Waffensystems mit diesem E-Scan Radar zur Wirkung zu bringen, so Hensoldt in einer Pressemitteilung. Die Beauftragung stelle die Zukunfts- und Ausbaufähigkeit und damit die operationelle Wirksamkeit des Mk1 Step 1-Radars und zukünftiger Schritte sicher. Dazu beinhalte der Leistungsumfang ebenso eine erste Entwicklungsphase für den Step 2 des ECRS Mk1.

Die damit einhergehende E-Scan-Radar-Fähigkeit, mit dem sogenannten „Task-Based-Management“ des „Attack&Ident-Systems“ von Airbus Defence and Space, soll die Piloten im Eurofighter-Cockpit entlasten und eine weitere Steigerung der operationellen Wirksamkeit zur Folge haben.

„Die Auftragserweiterung sichert die Entwicklung eines zulassungsfähigen, robusten Eurofighter Mk1-Radars für Deutschland und Spanien. Unser Ziel ist es, das überarbeitete Radar Ende 2025 in die Flugerprobung zu bringen. Die Einrüstung des Mk1 Step1 auf die aktuelle Entwicklungsversion des deutschen Eurofighters namens Quadriga soll dann im Laufe des Jahres 2027 beginnen“, sagt Frank Döngi, Leiter von Eurofighter Radar.

Die Vertragserweiterung sichert die Entwicklung eines zulassungsfähigen, robusten Eurofighter Mk1-Radars für Deutschland und Spanien, teilt der Rüstungskonzern mit. Illustration: Hensoldt
Die Vertragserweiterung sichert die Entwicklung eines zulassungsfähigen, robusten Eurofighter Mk1-Radars für Deutschland und Spanien, teilt der Rüstungskonzern mit. Illustration: Hensoldt