Ausnahmezustand am Freitag in der Ulmer Innenstadt: Der nördliche Münsterplatz wurde am Freitagabend gesperrt. Hintergrund war eine Geiselnahme in einem dortigen Lokal. Wie aus der gemeinsamen Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft Ulm, des
Polizeipräsidiums Ulm und des Landeskriminalamts Baden-Württemberg hervorgeht, habe ein bewaffneter 44-jähriger Mann zunächst sechs Geiseln in seine Gewalt gebracht. Laut des Lageberichtes des Innenministeriums, welcher der dpa vorliegt, ließ er fünf Menschen wieder frei.
Um 20.20 Uhr habe der Mann schließlich mit einer Geisel das Gebäude verlassen und sei geflüchtet. Laut Meldung der dpa sei der Geiselnehmer durch Schüsse der Einsatzkräfte schwer verletzt und in ein Krankenhaus gebracht worden sein. Dort wurde er operiert und ist außer Lebensgefahr. Laut Polizeibericht blieben alle Geiseln unverletzt und wurden von Notfallseelsorgern psychologisch betreut.
Gegen 20.30 Uhr hatten die Ermittler erstmals öffentlich gemacht, dass in der Ulmer Innenstadt ein Polizeieinsatz laufe und der Münsterplatz gesperrt sei. Zu diesem Zeitpunkt war das betreffende Areal jedoch bereits längst abgeriegelt und die Polizei mit zahlreichen Kräften vor Ort.
Wie die Südwestpresse Ulm von der am Abend einberufenen Pressekonferenz der Polizei berichtet, gebe es noch keine Hintergründe zur Tat. Was laut Bericht der dpa allerdings klar ist, dass es sich bei den Waffen um keine Schusswaffen, sondern um täuschend echt aussehende Soft-Air-Waffen handelte. In einer mitgeführten Tasche und dem Fahrzeug des Mannes konnten weitere Waffen wie Messer und Äxte sowie eine Machete sichergestellt werden. Die Hintergründe zum Motiv des 44-jährigen deutschen Tatverdächtigen ermittelt das Landeskriminalamt Baden-Württemberg.
Darauf konzentrieren sich die Ermittler
Dabei konzentrieren sich die Ermittler auf eine detaillierte Rekonstruktion des gesamten Tathergangs. Den Tatort und besonders die kriminalistisch relevanten Spuren haben Spezialistinnen und Spezialisten des Landeskriminalamtes mittels 3D-Scan umfassend digital erfasst. Außerdem werden Zeugen festgestellt und vernommen. Dazu kommt eine mögliche Vernehmung des Täters, damit er dem zuständigen Haftrichter vorgeführt werden kann.
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