Seit diesem Montag ist sie zu: die Bahnhofshalle am Ulmer Hauptbahnhof. Für rund 40.000 Fahrgäste pro Tag bedeutet das seither und noch bis Ende 2026 teils erhebliche Umwege. Statt bisher durch das Gebäude hindurch müssen Reisende nun um es herumgehen. Zwar wurden zahlreiche Schilder und auch Wegweiser am Boden installiert, in den ersten zwei Wochen stehen allerdings zusätzlich menschliche Lotsen den Reisenden zur Seite.
Wie die Südwest Presse berichtet, habe es am Montag, dem ersten Tag der Sperrung, durchaus bei vielen Fahrgästen Verwirrung gegeben, das große Chaos sei aber ausgeblieben. Grund für die Sperrung der Ulmer Bahnhofshalle ist eine umfassende Sanierung. Danach soll die Halle heller und moderner sein. Geplant sind ein neuer Boden, ein neues Glasdach und eine neue Rolltreppe zur Unterführung. Eine Holzfassade in Anthrazit, ein geräumiger Vorplatz mit Bäumen und Sitzgelegenheiten sollen zudem den Vorplatz aufwerten.
Protest gegen AfD-Parteitag in Ulm
Ebenfalls aus Ulm und ebenfalls etwas mit öffentlichem Nahverkehr zu tun hat die nächste Meldung aus der Nachbarschaft: In der Münsterstadt soll sowohl am kommenden Wochenende als auch am 9. und 10. November ein Parteitag der AfD in der Donauhalle stattfinden. Um dem ein Zeichen der Weltoffenheit entgegenzusetzen, plant die Stadt Ulm, die zentral gelegene Kienlesbergbrücke über die Bahngleise in Regenbogenfarben anzustrahlen. Des Weiteren werden an beiden Wochenenden Straßenbahnen und Busse mit Regenbogenfahnen beflaggt.
In einer gemeinsamen Erklärung rufen Ulmer Stadträte und Stadträtinnen zudem dazu auf, sich am Protest gegen die als in Teilen gesichert rechtsextreme Partei zu beteiligen. Dies könne etwa im Rahmen einer Kundgebung und Demo am Samstag sein. Die Demo, die von einem Bündnis aus mehr als 80 Organisationen veranstaltet wird, findet von 9 bis 11 Uhr auf dem Parkplatz Stockmahd in Sichtweite der Donauhalle statt. Ein zweiter Demonstrationszug will sich um 8 Uhr vom Theater Ulm aus in Bewegung setzen. Angekündigt sind umfangreiche Straßensperrungen, die mit entsprechenden Verkehrsbehinderungen einhergehen.
Bohrungen und Schmierereien in Eiszeit-Welterbehöhle
Gesperrt ist seit mehr als vier Wochen auch die Sirgenstein-Höhle im Alb-Donau-Kreis, die Teil des Unesco-Welterbes ist. Grund sind nicht nur die derzeit dort stattfindenden Grabungen, sondern vor allem der dadurch bessere Schutz vor Vandalismus. Guido Bataille, Archäologe beim Landesamt für Denkmalschutz und zuständig für die Höhlen des Unesco-Weltkulturerbes im Ach- und Lonetal, berichtet in der Südwest Presse von mehr als 40 Zentimeter tiefen Bohrlöchern, die er immer wieder in den Höhlenwänden entdeckt hat. Zudem hätten Unbekannte Schmierereien und Kritzeleien an den Wänden angebracht.
Bataille hatte den Vandalismus bereits im Frühjahr bei der Polizei angezeigt. Ein entsprechendes Ermittlungsverfahren der Polizei wurde allerdings eingestellt, weil es momentan keine Ansatzpunkte gebe, den oder die Täter zu schnappen.