Trotz Starkregen und Frost könnte die diesjährige Kirschernte in Baden-Württemberg deutlich besser ausfallen als in den Vorjahren. Das ergeben erste Schätzungen der Ernteberichterstatter des Statistischen Landesamtes. «Obwohl es in der Blütezeit Frost gab und im weiteren Verlauf Starkregenfälle dazukamen, fallen die ersten Schätzungen weitgehend positiv aus», teilte die Behörde am Montag in Fellbach mit.
Bei den frühen Sorten gibt es bereits vielfach Probleme
Statistisches Landesamt
Bei Süßkirschen rechnen die Statistiker demnach aktuell mit einem durchschnittlichen Ertrag von knapp 8,3 Tonnen je Hektar. Das wären etwa 56 Prozent mehr als im vergangenen Jahr. Im Vergleich zum sechsjährigen Mittel betrage das Plus rund ein Fünftel. Rechnerisch ergebe sich daraus eine Erntemenge von voraussichtlich rund 21.000 Tonnen.
Noch besser könnte die Sauerkirsch-Ernte ausfallen. Die Statistiker gehen von einem Ertrag von 18,2 Tonnen je Hektar aus. Das liege fast 140 Prozent über dem mehrjährigen Mittel. Die Erntemenge könnte bei gut 4300 Tonnen liegen.
Tatsächlicher Ertrag bleibt abzuwarten
Nach Angaben des Statistischen Landesamtes bleibt allerdings abzuwarten, ob diese erste Schätzung so eintreten wird. «Bei den frühen Sorten gibt es bereits vielfach Probleme durch aufgeplatzte Kirschen, außerdem besteht derzeit ein sehr hoher Fäulnisbefall und Pilzdruck aufgrund des wechselhaften Wetters», hieß es.
Aufgrund der Wetterkapriolen hatten viele Landwirte sowie Agrarminister Peter Hauk (CDU) zuletzt deutliche Ertrags- und Qualitätseinbußen befürchtet. Im vergangenen Jahr hatten die Obstbauern im Land eine unterdurchschnittliche Kirschernte eingefahren. 2023 war Baden-Württemberg im Bundesvergleich wichtigstes Erzeugerland für Süßkirschen.
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