Rund elf Tonnen soll sie wiegen und 880.000 Euro teuer werden: die „Smart Circular Bridge“ über die Kleine Blau am Lautenberg in Ulm. Bestehen soll sie aus Flachsfasern, gemischt mit speziellem Bioharz. So weit, so nachhaltig – wären da nicht Verzögerungen und immense Kosten, wie die „Südwest Presse“ berichtet. Der Ulmer Bauausschuss verfolgt das Projekt weiter.
Die erste „Smart Circular Bridge“ steht seit April 2022 im niederländischen Almere – die Ulmer Brücke soll Nummer zwei werden. Dann die Hiobsbotschaft: Der Bau der Brücke sei nicht umsetzbar, da ein Gewebe verbaut werden soll, in dem die Flachsfasern nur in eine Richtung verlaufen und nicht vernäht sind. Das sei einfacher zu produzieren, günstiger und nachhaltiger. Beim Schichten der Fasern kam es zu Welligkeiten und Hohlräumen. Das macht mehr Harz nötig, das jedoch heiß wird und die Feuchtigkeit in den Fasern verdampfen lässt. Die Folge: Das Material härtet nicht aus.