Eine Hiobsbotschaft wenige Wochen vor Weihnachten: Bosch, der weltweit größte Automobilzulieferer, will seinen Standort in Schwäbisch Gmünd massiv verkleinern und einen gewaltigen Stellenabbau vornehmen. Wie die „Schwäbische Post“ diese Woche berichtete, sollen bis zum Jahr 2030 aus 3600 Beschäftigten nur noch 1500 geworden sein. Geplant sei, die Umsetzung „sozialverträglich und gemeinsam mit den Arbeitnehmervertretern“ zu gestalten, wird ein Bosch-Bereichsvorstandsmitglied zitiert. Das Unternehmen beabsichtigt, Teile der Gmünder Produktion an einen ausgebauten Standort in Ungarn zu verlagern. Grund dafür sei ein weltweit stagnierender Absatz an Autos und ein Rückgang in Deutschland und Europa. Die „Schwäpo“ schrieb von niedrigeren Kosten in Ungarn als Hintergrund. In Gmünd sollen nach 2030 nur noch Lenkungen für Pkw gefertigt werden. Darüber hinaus gebe es eine strukturelle Umgestaltung, die Verlagerungen von Gmünd nach Abstatt mit sich bringe.
Arbeitskampf bei Bosch steht zu erwarten
Die Arbeitnehmervertretung will den Widerstand gegen die Pläne und mit der IG Metall einen Arbeitskampf organisieren. „Das Ausmaß des Stellenabbaus ist absolut unverhältnismäßig“, sagte ein Betriebsrat zur „Schwäpo“. Die Lenkungssparte sei auch ohne Stellenabbau zukunftsfähig. Die Stimmung bei der Belegschaft sei entsprechend gedrückt.
Unverständnis äußerten auch Oberbürgermeister Richard Arnold und der Gmünder Gemeinderat. Dies zumal schon vor ein paar Jahren im Stabilitätspakt ein Abbau bis zum Jahr 2026 von 3600 auf 2850 Mitarbeitende zwecks Zukunftssicherung beschlossen worden sei. Der Betriebsrat schimpfte von „Salamitaktik für den Standort und die Stadt Schwäbisch Gmünd“.
Zwei Todesopfer beim Brand in einer Wohnung
Zu einem tragischen Ereignis kam es am frühen Sonntagabend in Ellwangen. An der Hermann-Weller-Straße starben zwei ältere Menschen bei einem Wohnungsbrand. Da ein im ersten Stock wohnendes 88-jähriges Ehepaar nicht zu erreichen war, sei die Feuerwehr alarmiert worden, so die „Schwäbische Post“. Vor Ort sei Rauchgeruch aus der verschlossenen Wohnung gedrungen. Nach Öffnung der Tür durch die Einsatzkräfte konnte das Ehepaar aber nur noch tot geborgen werden. Das wohl schon länger zuvor ausgebrochene Feuer war mangels Sauerstoff bereits von selbst erloschen. Bei dem großen Feuerwehreinsatz wurde Essen auf dem Herd vorgefunden, die Abzugshaube und ein Schrank hatten gebrannt. Die Polizei ermittle noch weiter wegen der Brand- und Todesursache.
Auch in Ulm kam es Anfang der Woche zu einem Großeinsatz von Hilfskräften: An der Neutorstraße war bei Bauarbeiten eine 250-Kilogramm-Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg entdeckt worden, die es zu entschärfen galt. Die „Südwest Presse“ berichtet, dass im Umkreis von 300 Metern die Menschen aus Gebäuden evakuiert und Straßen gesperrt werden mussten. In einer Turnhalle richtete man Quartiere zur Unterbringung von etwa 300 Menschen ein.
Gegen 1 Uhr in der Nacht zu Dienstag war es dann dem Kampfmittelbeseitigungsdienst gelungen, den Blindgänger zu entschärfen und in der Folge konnten die Menschen in ihre Wohnungen zurückkehren. Insgesamt dauerte der aufwendige Einsatz mit zahlreichen beteiligten Einsatzkräften bis 4 Uhr morgens.
Stararchitekt Daniel Libeskind soll das Einstein Center bauen
Ungefährlich ging es dagegen bei der öffentlichen Vorstellung erster spektakulärer Entwürfe für das in Ulm geplante Albert Einstein Discovery Center zu, die der Trägerverein im Bootshaus an der Donau präsentierte. Mit dem von Stararchitekt Daniel Libeskind entworfenen Erlebniszentrum soll die Donaustadt ein weiteres Glanzstück moderner Architektur bekommen. Der „Südwest Presse“ zufolge ist als künftiger Standort für das dynamisch und organisch wirkende Bauwerk der Bereich K1 vorgesehen, auf dem heute noch der Glasbau der Ulmer Stadtwerke steht.
Das geplante Gebäude ist auch als Denkmal für den berühmten Ulmer Physiker Albert Einstein gedacht und soll mit seinen geschwungenen Linien Bezug auf die Relativitätstheorie nehmen. Doch ebenso werde ein Bezug auf das Ulmer Münster angestrebt. Auf fünf Ebenen im Inneren mit 8000 Quadratmeter Fläche sind unter anderem Ausstellungs- und Sonderschaubereiche, Bibliothek, Auditorium, Gastronomie und eine Aussichtsplattform vorgesehen. Für das an der Spitze 50 Meter hohe Einstein Center vermutet die „Südwest Presse“ Kosten in der Größenordnung eines hohen zweistelligen Millionenbetrags. Die Stadt werde sich daran wohl nicht beteiligen, stelle dem aus der Bürgerschaft hervorgegangenen Trägerverein aber das Grundstück zur Verfügung. Ein Spatenstich könne allerdings frühestens 2029 erfolgen, denn die Stadtwerke müssten ja auch noch umziehen.