Kletternde Klimaaktivisten, neue Namensrechte

So ist die Lage bei Heidenheims Nachbarn

Ein Fehler bei der Vergabe von Namensrechten des VfR-Stadions in Aalen, kletternde Klimaaktivisten in Ulm und eine verhagelte Ernte im Kreis Dillingen. Das hat sich diese Woche bei Heidenheims Nachbarn getan.

So ist die Lage bei Heidenheims Nachbarn

Die Ostalb-Arena, in der der VfR Aalen seine Heimspiele bestreitet, hat einen neuen Namen: Centus-Arena. Mit dieser Neuigkeit ist der Fußballverein vergangene Woche an die Öffentlichkeit gegangen. In einer Pressekonferenz wurde über den Verkauf der Namensrechte an die Firma Centus berichtet. Wie sich allerdings im Nachhinein herausgestellt hat, hätte der Verein die Namensrechte gar nicht veräußern dürfen. Denn: Der Vertrag zwischen der Stadt Aalen und dem VfR, in dem die Namensvermarktung an den Verein übertragen wurde, ist bereits zum Ende der Saison 2019/20 ausgelaufen. Das berichtet die “Schwäbische Post”.

Aalens OB Frederick Brütting: Davon ausgegangen, dass der Vertrag mit dem VfR weiter Bestand hatte

Wie Aalens Oberbürgermeister Frederick Brütting zugeben musste, war man seitens der Stadt davon ausgegangen, dass der Vertrag weiter Bestand habe. So hatte sich Brütting noch vergangene Woche erfreut gezeigt, dass es dem Verein offenbar gelungen ist, einen neuen Sponsor zu finden. Dies auch vor dem Hintergrund, dass der VfR gerade erst ein Insolvenzverfahren hinter sich gebracht hat. Jetzt, nach der Überprüfung der Verträge, muss für das Wirrwarr schnell eine Lösung her: Noch diese Woche wollte sich der Aalener Gemeinderat mit dem Thema beschäftigen. Laut Vorschlag der Verwaltung, heißt es in der “Schwäpo”, soll der Vertrag über die Namensrechte bis zur Saison 2026/27 verlängert werden. Der VfR wiederum soll der Stadt Aalen dafür knapp 6000 Euro pro Saison bezahlen.

Den Stein ins Rollen gebracht hat vermutlich Stadtrat Norbert Rehm. Er hatte in der Zeitung von der Namensänderung des Stadions gelesen und war ins Zweifeln gekommen.

Protest in acht Metern Höhe: Klimaaktivisten in Ulm klettern auf Verkehrsschild

Klimaprotest mal anders: Statt sich an der Straße anzukleben, haben zwei Aktivisten am Dienstag an einem Verkehrsschild in acht Metern Höhe auf ihre Forderungen aufmerksam gemacht. Anlass war der Besuch von Verkehrsminister Volker Wissing im Forum der “Südwest Presse” in Ulm. Wie die “SWP” schreibt, erklommen die Frau und der Mann – ausgestattet mit Kletterausrüstung – gegen 6.30 Uhr das Verkehrsschild an der Adenauerbrücke/B28 und überklebten die dort gedruckten Richtungsangaben mit Parolen wie “Stadtmitte autofrei” und “Straßenausbau stoppen”. Mit Karabinern gesichert, hingen sie anschließend über der Fahrbahn.

Der Verkehr kam wegen der Aktion schnell zum Erliegen. Polizei, Feuerwehr, Rettungsdienst und ein Spezialeinsatzkommando (SEK) waren vor Ort. Ihre Aktion freiwillig zu beenden, lehnten die zwei 22-jährigen Klimaschützer laut Polizei jedoch ab. Kurz vor 10 Uhr wurden sie schließlich per Drehleiter wieder auf den Boden geholt.

So begründet die 22-jährige Aktivistin die Aktion an der B28 in Ulm

Im Gespräch mit der “SWP” begründet die 22-jährige Aktivistin, eine Studentin, die ihren Namen nicht nennen möchte, im Nachhinein ihr Vorgehen. So habe sie festgestellt, dass normale Demonstrationen nicht die nötige Aufmerksamkeit brächten. Man brauche jetzt drastischere Aktionen, um ein weiteres Fortschreiten des Klimawandels zu verhindern. Nur noch ein paar Jahre lang habe man die Chance, etwas gegen die Klimakatastrophe zu tun. Dass Verkehrsteilnehmer von der Aktion genervt waren, könne sie verstehen, so die 22-Jährige gegenüber der “SWP”. Um Aufmerksamkeit für ihr Thema zu erzielen, nehme man das aber in Kauf. Wichtig sei, Druck auf die Politik auszuüben. Den beiden Aktivisten drohen jetzt Anzeigen.

Teilweise 100-prozentiger Ernteausfall: Landwirt in Haunsheim kämpft mit Unwetterschäden

Die schweren Regenfälle vom vergangenen Mittwoch, die die Sontheimer Hauptstraße zeitweise bis zu 50 Zentimeter unter Wasser gesetzt haben, haben auch im benachbarten Bayern schwere Schäden verursacht. Vor allem Landwirte hadern noch immer mit den Folgen von Sturm, Starkregen und Hagel. Beispiel Haunsheim im Kreis Dillingen: Hier berichtet der Betriebsleiter des Raschbrunnenhofs der “Donau Zeitung” gegenüber von zerstörten Folientunneln und einem kompletten Ernteausfall bei Zucchini, Kohlrabi, Salat, Paprika und Tomate. Auch beim Rapsanbau habe man einen 100-prozentigen Verlust zu beklagen.

Hinzu kommt im Fall des Raschbrunnenhofs eine Schlammlawine, die bis ins Haus gedrückt hat. Außerdem gibt es Schäden am Dach der Getreidehalle und unterspülte Fundamente.

Betroffen war die gesamte Region Haunsheim, Medlingen und Wittislingen. Gartenhütten, Dächer und Gemüsegärten – viel ist laut Haunsheims Bürgermeister Christoph Mettel nicht heilgeblieben. Auch Waldbesitzer haben Schäden zu beklagen.