Aalen, Ulm, Günzburg

Strafbefehle gegen Klimakleber, kühlende Kleidung – was tut sich bei Heidenheims Nachbarn?

Ein Antrag auf eine Katzenschutzverordnung und zwei Skorpione innerhalb von fünf Tagen. Das war in den vergangenen Tagen in Heidenheims Nachbarschaft los. Ein Überblick.

Strafbefehle gegen Klimakleber, kühlende Kleidung – was tut sich bei Heidenheims Nachbarn?

Insgesamt gab es in den vergangenen Monaten drei Aktionen der „Letzten Generation“ in Aalen, bei denen die Mitglieder der Gruppe die Straßen blockierten. Jetzt haben die ersten Klimakleber ihre Strafbefehle erhalten. Es geht um den Tatbestand der Nötigung. Sollte es zu einer Verhandlung kommen, rechnet Amtsgerichtsdirektor Martin Reuff laut der „Schwäbischen Post“ nicht mit einem Termin vor November oder Dezember. Im Falle von Nötigung drohen den Aktivisten bis zu drei Jahren Haft oder eine Geldstrafe. Bei einem Bürger, der noch nicht vorbestraft ist, wird aber in der Regel eher eine Geldstrafe verhängt. Die Tagessätze können bis zu 360 Euro betragen.

Corona-Abwasserscreening in Ulm

Corona? War da was? Tatsächlich ist weltweit eine neue Corona-Variante auf dem Vormarsch: EG.5 breitet sich wohl schnell aus. Experten sehen zwar keine neue Gefahr – aber sie rechnen mit steigenden Fallzahlen. Das kann für die Ulmer/Neu-Ulmer Region derzeit am besten Erwin Schäfer bestätigen, der Leiter des Klärwerks Steinhäule. „Ja, der Corona-Wert steigt ganz leicht wieder an“, sagte er der „Südwest Presse“. Während er vom 1. Juni bis 1. Juli noch „gegen null ging, ist er nun bei zehn". Aber das sei unbedenklich, denn in Corona-Hochzeiten lag der Wert bei 125. Woher kommen diese Werte? Im Klärwerk wird bereits seit Oktober 2020 zweimal pro Woche eine Probe aus dem Abwasser gezogen und diese wurden bislang im Technologiezentrum Wasser in Karlsruhe untersucht. Denn: Wer an Covid-19 erkrankt ist, scheidet die Viren vor allem über den Urin aus, auch wenn man noch gar keine Krankheitssymptome hat. So ist über dieses Abwasserscreening ein gewisses Frühwarnsystem möglich.

Mehr als 400 verwilderte Katzen in Ulm/Neu-Ulm und Umgebung

In Deutschland leben nach Schätzungen der Katzenhilfe Ulm/Neu-Ulm zwei bis drei Millionen verwilderte Katzen auf der Straße. In beiden Städten und Umgebung versorgt der Verein mehr als 400 verwilderte Katzen. Im Tierheim im Örlinger Tal sitzen derzeit 88 herrenlose Stubentiger. Ein Besuch dort hat die Ulmer SPD-Rathausfraktion veranlasst, sich mit der bundesweiten Katzenschutzverordnung zu beschäftigen und einen Antrag an OB Gunter Czisch zu stellen. Es geht um die Einführung einer „Verordnung zum Schutz freilebender Katzen“ – nach Paragraph 13b des Tierschutzgesetzes. Diese Verordnung beinhaltet etwa, dass Katzen, die Besitzer haben und Freigang erhalten, kastriert und per Chip gekennzeichnet werden müssen. Aber auch, dass Katzenschützende die Tiere einfacher einfangen und kastrieren lassen können. Deshalb sei so eine Verordnung „der beste Weg, die Population frei lebender Katzen in Schach zu halten und die Anzahl der Fundtiere im Tierheim zu verringern“, wird die Fraktion von der „Südwest Presse“ zitiert. Bereits seit 2013 gebe es die Möglichkeit, für Gemeinden eine solche Katzenschutzverordnung zu erlassen. Nach Stand Juli 2023 haben bislang 57 Gemeinden, darunter auch zwei Großstädte, nämlich Karlsruhe und Mannheim, eine Katzenschutzverordnung erlassen.

Kühlende Kleidung made in Ulm

Die Ulmer Firma Pervormance hat kühlende Kleidung und Vorhänge entwickelt. 2011 haben die Schwestern Gabriele Renner und Sabine Stein die Firma gegründet. „Zunächst waren wir ziemlich in einer Nische. Aber inzwischen ist das Thema nachhaltige Kühlung viel präsenter“, so die Schwestern gegenüber der „Südwest Presse“ Das Angebot von Pervormance ist vielfältig: Westen, Mützen, Halstücher, Hosen, Manschetten und Vorhänge werden mit Wasser getränkt oder besprüht und versprechen dann Abkühlung für mehrere Stunden. Je heißer es ist, desto häufiger müssen die Textilien erneut „aktiviert“ werden – denn gekühlt wird über die Verdunstung des Wassers. Die Anwendungsbereiche sind dabei breit gefächert: so gehören Stahlwerke und Feuerwehren schon länger zu den Kunden. Aber auch einige Sportler nutzen die Kleidung, um sich vor oder während Wettkämpfen zu kühlen. Das Prinzip der Kühlkleidung ist denkbar einfach: Im Inneren befindet sich ein spezielles Fließ, das mit Wasser getränkt und dann wieder ausgedrückt wird. Wenige Sekunden dauert dieses „Aktivieren“. Den Rest regelt die Physik: Durch die Verdunstung entsteht Kälte. Dabei bleibt die Oberfläche der Kleidung stets trocken.

Kater in Gundelfingen angeschossen

Kater Sammy ist ein Rowdy. Der vierbeinige, neunjährige Gundelfinger kommt öfter mit blutigen Kratzern nach Hause zu Familie Hasenclever. Schließlich ist er sich für keine Keilerei unter Katzen zu schade – und nach Hause bringt er nicht nur tote Mäuse, sondern gelegentlich auch Ratten. Doch seine jüngste Verletzung war anders – und hätte Sammy fast das Leben gekostet. Nach einer Röntgenaufnahme stand fest: In Sammys Hals steckte ein Projektil, das aus einer Kleinkaliber-Waffe abgefeuert worden war. Jemand hatte versucht, den Kater zu erschießen. Hasenclever fällt es schwer, für so eine Tat Worte zu finden. „Dass jemand so etwas machen kann, unglaublich“, sagt die Familie im Gespräch mit der „Donau Zeitung“. Das kleine Stück Metall ist winzig, viermal kleiner als ein 2-Cent-Stück. Hätte es die Luftröhre oder das Gehirn erwischt, wäre es um Sammy geschehen gewesen. Der Tierarzt konnte es aber glücklicherweise problemlos herausoperieren.

Mann wurde in Eislingen von Skorpion gestochen

Ein Skorpion hat einen Mann in Eislingen (Kreis Göppingen) in den Finger gestochen. Der 53-Jährige hatte den Skorpion in seiner Vespertasche gefunden. Daraufhin versuchte er das Tier mit einem leeren Honigglas zu fangen und wurde dabei vom Stachel erwischt. Die Beamten haben den Skorpion im Göppinger Tierpark abgegeben. Dort wohnt auch schon der Skorpion, der am Samstag in einem Mehrfamilienhaus in Göppingen gefunden wurde. Bei diesem wurde vermutet, dass er aus einem Urlaub eingeschleppt worden sein könnte. Sie habe ehrlich lachen müssen, als die Polizei schon wieder wegen einem Skorpion anrief, sagt Stefanie Ertl, Leiterin des Tierparks dem „SWR“. Die beiden Skorpione würden sich in Farbe und Aussehen sehr stark ähneln. Sie sind etwa drei Zentimeter groß und gehören wahrscheinlich zu der selben Art aus Mexiko. Skorpione sind zwar giftig, aber nicht alle gleich stark. Wie die Polizei mitteilte, seien die Stiche dieser Gattung eher mit einem Bienenstich vergleichbar. Wie der Skorpion in die Tasche des 53-Jährigen gekommen ist, ist bisher unklar.