Aalen, Ulm, Günzburg

Tote Wildvögel und eine Bombenattrappe - so ist die Lage in Heidenheims Nachbarschaft

Erschöpfte Eltern in Ulm und ein neues Gasturbinenkraftwerk in Leipheim. Was hat sich in den vergangenen Tagen in Heidenheims Nachbarschaft noch getan?

Tote Wildvögel und eine Bombenattrappe - so ist die Lage in Heidenheims Nachbarschaft

Die Filiale des insolventen Modeunternehmens Hallhuber im Kubus Aalen schließt Ende September. „Die Situation hat sich abgezeichnet. Dass es nun so schnell geht, ist natürlich sehr schade“, sagt Matthias Bieber vom Kubus-Betreiber Turi der „Schwäbischen Post“. Man habe bereits Gespräche mit potenziellen Nachmietern geführt. „Es wäre schön, ein inhabergeführtes Geschäft oder einen Mieter aus bisher nicht vertretenen Branchen in den Kubus aufnehmen zu können.“ Hallhuber betreibt bundesweit etwa 200 Filialen und hat Ende Mai 2023 Insolvenz beantragt.

Streit in Unterkochen wegen einer unaufgeräumten Küche

Ein 28-jähriger Mann aus Unterkochen musste sich jetzt vor dem Amtsgericht in Ellwangen unter anderem wegen vorsätzlicher Körperverletzung verantworten. Der Fall hatte sich laut der „Schwäbischen Post“ im April dieses Jahres zugetragen. Nachdem der selbstständige Handwerker abends nach Hause gekommen war, führte ein nicht abgeräumter Tisch in der Küche zunächst zu einem verbalen Streit, dann zu einem Handgemenge. In der Folge hatte der 28-Jährige seine Partnerin am Hals gepackt und über ein Sofa geschleudert. Die Frau zog sich bei dem Vorfall leichte Verletzungen zu. Der Mann wurde zu einer Bewährungsstrafe von zehn Monaten verurteilt. Dazu setzte es noch eine Geldauflage in Höhe von 1000 Euro zu zahlen an einen gemeinnützigen Verein. Die Bewährungszeit beträgt drei Jahre.

Gewalt gegen Kinder steigt in Ulm

Erschöpfte Eltern, Kinder, die sich ums Klima oder wegen des Krieges in der Ukraine sorgen: In der Psychologischen Beratungsstelle des Kinderschutzbundes Ulm/Neu-Ulm haben im vergangenen Jahr viele Eltern angefragt, die zunehmend vom Alltag mit ihren Kindern überfordert waren. So schilderte es Bettina Müller, die Leiterin der Beratungsstelle, der „Südwest Presse“. Der Kinderschutzbund ist eine von drei Erziehungsberatungsstellen in Ulm und dem Alb-Donau-Kreis. Was alle eint: Es dauert Monate, bis Berater Zeit für ein Gespräch haben. „Der Bedarf steigt und alle Hilfesysteme sind überfordert mit der Flut an Anfragen“, sagt Müller. Um Anfragen aufzufangen, hat der Kinderschutzbund neu Beratungen am Telefon eingerichtet. Die meisten Ratsuchenden kommen wegen Erfahrungen mit Gewalt zum Kinderschutzbund. Tendenz steigend.

Wie man selbst dasteht mit seinem eigenen Gehalt, ob man zu den Besserverdienern gehört oder zu den Ärmeren – mit dieser Einschätzung liegen viele Menschen ziemlich falsch. Orientierung geben kann das mittlere Arbeitsentgelt von vollzeitbeschäftigten Menschen, im Fachjargon Median genannt. Der liegt genau in der Mitte: Die eine Hälfte der Beschäftigten verdient mehr, die andere Hälfte weniger. Laut einer Entgeltanalyse der Arbeitsagentur, die auf Grundlage des jeweiligen Arbeitsorts vorgenommen wurde, verdienen Arbeitskräfte in Ulm mehr als im Umland. Sozialversicherungspflichtige Vollzeitbeschäftigte erzielen in Ulm ein mittleres Einkommen von 4121 Euro brutto im Monat. Im Alb-Donau-Kreis kommt man lediglich auf 3650. Im Landkreis Neu-Ulm werden 3776 Euro erzielt und im Landkreis Günzburg 3420. Bemerkenswert ist der Gender-Gap. Der Lohnunterschied zwischen Frauen und Männern ist in Ulm am größten: 878 Euro verdienen Männer dort mehr. Im Landkreis Neu-Ulm ist der Pay-Gap mit 818 Euro ebenfalls relativ groß. In den Landkreisen Alb-Donau (663 Euro) und vor allem Günzburg (473 Euro) ist der Unterschied bei weitem nicht so ausgeprägt.

Vogelgrippe lässt im Alb-Donau-Kreis Falken verenden

„Traurig“, „deprimierend“, „katastrophal“ nennen die Freunde der Wildvögel dieses Jahr, nachdem die Vogelgrippe um den Alb-Donau-Kreis zugeschlagen hat. Bekannt war, dass am Plessenteich bei Neu-Ulm viele Lachmöwen an der Erkrankung aufgrund des Influenza-Virus umgekommen sind. Laut einem Bericht der „Südwest Presse“ sind ist aber auch fast der komplette Nachwuchs der geschützten Wanderfalken an der Krankheit verendet. Vermutlich bis zu 18 Tiere. „Nur zwei Jungvögel sind im großen Lautertal an der Burg Reichenstein ausgeflogen, alle anderen sind verstorben“, so Andreas Buck, Vorsitzender der Nabu-Gruppe Blaubeuren. Eingefangen haben sich die Greifvögel das Virus wohl beim Fressen: „Ihre Beute sind auch Lachmöwen. Die Falken legen da lange Strecken zurück.“ So ist Buck zufolge wahrscheinlich, dass die Wanderfalken sich bei Tieren am Plessenteich angesteckt haben. Dort hat der Arbeitskreis Umweltschutz 2300 verendete Lachmöwen eingesammelt.

Ein neues Gasturbinenkraftwerk in Leipheim

Das neue Gasturbinenkraftwerk in Leipheim kann die Stromversorgung Bayerns und darüber hinaus im Notfall absichern. Symbolisch drückten die Projektbeteiligten am Montag auf den roten Startknopf, um zu zeigen: Jetzt könnte es losgehen. Denn das 300-Megawatt Kraftwerk darf nicht an am freien Strommarkt teilnehmen, sondern geht lediglich in Betrieb, wenn der Übertragungsnetzbetreiber Amprion von Erlangen aus ein instabiles Netz erkennt. So soll die Anlage die deutsche Energiewende absichern. Doch das soll noch nicht alles gewesen sein: Der ostdeutsche Konzern Lausitz Energie AG (Leag) plant laut der „Günzburger Zeitung“ bereits ein weiteres Kraftwerk in Leipheim, welches „Wasserstoff-ready“ sein soll und einen weiteren Anstoß in die Richtung erneuerbarer Energien darstellt. Das Kraftwerk kann binnen 30 Minuten volle Leistung bringen und mit dem erzeugten Strom 250.000 Einwohnerinnen und Einwohner versorgen.

Aus einem schlechten Scherz wurde am Wochenende in Krumbach bitterer Ernst. Wie die „Günzburger Zeitung“ berichtet, ging am Samstagabend bei der Polizei ein Notruf von einem Bewohner ein, der vor seiner Türe einen verdächtigen Gegenstand vorfand, der einer gebastelten Bombe ähnelte. Wie sich später herausstellte, hatte sich ein Bekannter einen schlechten Scherz erlaubt und wollte den Bewohner wohl erschrecken. Auch wenn es sich nur um eine völlig ungefährliche Bombenattrappe handelte, hat die Aktion ein Nachspiel. Laut Polizeiangaben wird aktuell geprüft, ob dem Verursacher der Einsatz in Rechnung gestellt werden kann. Die Kosten belaufen sich pro Beamter pro angefangener Stunde auf etwa 50 Euro. Am Samstag waren zwei Beamte der Polizei Krumbach für 2,25 Stunden sowie zwei Beamte der Technischen Sondergruppe (TSG) für fünf Stunden im Einsatz gewesen. Das Vorliegen von Straftaten wurde durch die Polizei Krumbach geprüft, jedoch erfüllt die Tat keinen Straftatbestand.

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