Vandalismus im Freibad, kranke Kinder im Zeltlager, Wölfe – so ist die Lage bei Heidenheims Nachbarn
Innerhalb von zwei Nächten haben randalierende Unbekannte Ende vergangener Woche eine Spur der Verwüstung in Aalen-Wasseralfingen hinterlassen. Was die Täter betrifft, tappt die Polizei laut der „Schwäbischen Post“ noch im Dunkeln. Sie listet aber eine ganze Reihe von Beschädigungen auf, die von der Eingangstür einer Schule über acht Fahrzeuge und einen Einbruchsversuch im Besucherbergwerk Tiefer Stollen bis hin zu Verwüstungen im Spiesel-Freibad reicht. Allein die Schadenssumme im Freibad schätzt die Polizei laut einem Bericht der „Schwäbischen Post“ auf einen mittleren vierstelligen Betrag. In einer weiteren Nacht wurden Autoscheiben mit Steinen eingeschlagen, Außenspiegel weggerissen und Reifen aufgeschlitzt. Die Ortsvorsteherin überlegt nun, die Nachtwanderer wieder aufleben zu lassen. Die Nachtwanderer sind eine Initiative freiwilliger Bürger, die bis vor wenigen Jahren ehrenamtlich am Abend und in der Nacht in Gruppen von mindestens drei bis vier Personen unterwegs waren, um Augen und Ohren offen zu halten. Und um Übeltäter notfalls gleich anzusprechen, um sie von ihren geplanten Taten abzuhalten.
Viele kranke Kinder in einem Zeltlager im Ostalbkreis
Am Mittwoch musste ein Zeltlager bei Abtsgmünd vorzeitig abgebrochen werden. Grund dafür war allerdings nicht das schlechte Wetter, sondern es waren viele Kinder krank. Das bestätigte der „Schwäbischen Post“ Sarah Nubert, die Geschäftsführerin des Kreisjugendrings, der das Zeltlager veranstaltet. „Wir wissen noch nicht genau, was die Ursache dafür ist.“ Jedoch seien am Mittwoch sehr schnell insgesamt 80 Personen – Zeltlagerkinder wie auch Betreuer – krank geworden. Alles sei sehr rasch gegangen. Am frühen Morgen hätten sich die ersten Kinder und Betreuer erbrechen müssen, und in der Folge seien es immer mehr geworden. Vonseiten des Gesundheitsamtes seien Proben genommen worden, die jetzt untersucht würden. Vieles spreche dafür, dass es sich um einen Virus handle. Insgesamt haben am Zeltlager 210 Kinder und 35 Betreuer teilgenommen. Die Kinder sind zwischen acht und 13 Jahren alt.
Ulmer Polizei: Kinder werden häufiger Täter
Er ist ein Täter, aber vor Gericht stand er jetzt nur als Zeuge. Denn der Junge war erst 13 Jahre alt, als er im Februar auf dem Ulmer Kornhausplatz mit drei anderen einen Polizisten lebensgefährlich verletzte. Diese drei Männer – 25, 24 und 18 Jahre alt – sind am Donnerstag vom Ulmer Landgericht wegen versuchten Mordes und gefährlicher Körperverletzung zu langjährigen Haftstrafen verurteilt worden. Der vierte Täter, der Junge, bleibt wegen Strafunmündigkeit außen vor. Dabei ist der damals 13-Jährige bereits mehrfach wegen Straftaten aufgefallen, darunter waren auch sehr ernste Vergehen. Und tatsächlich werden Kinder häufiger Täter, das kann man der polizeilichen Jahresstatistik entnehmen. 2022 waren im Bereich des Ulmer Präsidiums fünf Prozent der Tatverdächtigen unter 14 Jahre; in den Jahren zuvor waren es lediglich zwischen 3,5 und 3,8 Prozent. Das ist „auffällig“, sagte Polizeipräsident Bernhard Weber der „Südwest Presse“. Ladendiebstähle sind deutlich mehr geworden, aber eben auch Fälle von Körperverletzung: 177 waren es 2022, 123 im Jahr davor.
In Günzburg denkt man über alternatives Heizen nach
Der Boom von erneuerbaren Energien ist hierzulande beim Heizen noch nicht angekommen – mehr als 70 Prozent der deutschen Privathaushalte heizen mit Gas und Öl. Die Stadt Günzburg möchte eine Alternative anbieten und ist momentan dabei, eine neue Möglichkeit der Wärmeversorgung zu entwickeln. Konkret geht es darum, dem Abwasser in einer Kläranlage Wärme zu entziehen und zum Heizen und Kühlen von Gebäuden zu nutzen. Etwa drei Millionen Kubikmeter Abwasser aus Günzburg und Bubesheim werden in der Kläranlage während eines Jahres aufbereitet, das dann „in guter Qualität an die Donau zurückgegeben wird“, sagte der Stadtwerke-Chef im Gespräch mit der „Günzburger Zeitung“. „In der Kläranlage verpufft Wärme und wir wollen diese Energie zu den Endkunden bringen.“ In der heutigen Zeit, in der es um Versorgungssicherheit und Klimaschutz gehe, dürfe man Energie nicht ungenutzt herschenken. In einem ersten Schritt sollen etwa fünf Millionen Kilowattstunden zur Verfügung stehen, mehrere Hundert Haushalte könnten also beliefert werden.
In Krumbach im Kreis Günzburg fehlen etwa 100 Kitaplätze. Was das für betroffene Familien bedeutet, berichtete jetzt eine Mutter der „Günzburger Zeitung“. Sie ist vor einiger Zeit nach Krumbach gezogen. Etwa ein halbes Jahr musste sie warten, nun kam die Zusage für einen Betreuungsplatz. „Ich kenne Mamas, die müssen ein, zwei Jahre warten. Das ganze Leben ist teurer geworden, viele Mütter müssen arbeiten gehen.“ Man könne nicht einfach zu Hause bleiben und auf sein Kind aufpassen. Krumbachs Bürgermeister Hubert Fischer sagt im Gespräch mit der Redaktion, er könne nicht verstehen, warum das Thema nur bei der Kita „emotional so hoch hängt“. Es gebe personelle und räumliche Probleme auch in der Grundschule, doch darüber werde kaum gesprochen. „Wir Kommunen haben generell das Problem, dass es in allen Bereichen Personalmangel gibt.“ Man könne zwar Kitas und Schulen ausbauen, doch der entscheidende Punkt, ausreichend Personal zu finden, bleibe ungeklärt.
Zwei Wolfsichtungen in einer Woche im Kreis Göppingen
Zweimal ist in dieser Woche ein Wolf im Kreis Göppingen in eine Fotofalle getappt. Bestätigt wurde die Sichtung von Fachleuten der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt in Freiburg. Ob es derselbe war, ist allerdings unklar. Ebenso unklar ist, ob sich das Tier nach wie vor in der Region aufhält oder ob es weitergewandert ist. Wölfe legen auf Wanderungen bis zu 70 Kilometer in einer Nacht zurück. Im Vergleich zu anderen Bundesländern sind in Baden-Württemberg noch nicht viele Wölfe sesshaft. Hier sind mit Stand März 2023 nach Auskunft des baden-württembergischen Umweltministeriums drei sesshafte, männliche Wölfe (als Einzelgänger) nachgewiesen: einer im Nordschwarzwald, zwei im Südschwarzwald.