Mit Rudolf Thelen ist vor rund einem Jahr eines der prägendsten Gesichter der Nattheimer Kunstszene verstorben. Ab dem 6. November wird eine Auswahl von Thelens Werken im Rahmen einer Gedächtnisausstellung in Nattheim zu sehen sein. Bis einschließlich 10. November kann das künstlerische Schaffen Thelens im Atelier von Heide Nonnenmacher in der Kirchbergstraße 5 betrachtet werden. Initiiert wurde die Ausstellung von Thelens Sohn Klaus Thelen – auf expliziten und gewissermaßen letzten Wunsch des verstorbenen Künstlers selbst.
Geboren 1939 in Krefeld, kam Rudolf Thelen schon in jungen Jahren nach Nattheim. Die schöpferische Tätigkeit war ihm quasi in die Wiege gelegt worden. Thelens gleichnamiger Vater ist akademischer Maler gewesen und auch sein Sohn folgte diesem Weg hin zu einem Künstler, der in der Region und darüber hinaus vielfach Anerkennung als profilierter Kunstschaffender erfuhr.
Eine bedeutende Rolle spielte Rudolf Thelen etwa als Mitbegründer der Nattheimer Kunstausstellung, die seit 1970 zunächst alle zwei Jahre, dann jährlich bis zum Jahr 2013 stattfand. Als Mitglied dieser Künstlergruppe war er stets mit seinen Werken präsent, hatte im Laufe der Jahre aber auch über Nattheim hinaus eine Vielzahl an Einzelausstellungen, in denen sein schöpferisches Talent und seine außergewöhnliche künstlerische Wahrnehmung und Ausdruckskraft zu sehen waren.
Aquarelle, Grafiken und Zeichnungen, dazu plastische Umsetzungen prägten das Schaffen Rudolf Thelens. Nur zwei Jahre vor seinem Tod gab der damals 82-jährige Künstler an, sich täglich mindestens sechs Stunden der Kunst zu widmen. Wie Klaus Thelen berichtet, erblindete dessen Vater gegen Ende seines Lebens, weswegen er gezwungenermaßen weg vom bildlichen und hin zum gegenständlichen Arbeiten überging.
Rudolf Thelens finale Werke in Nattheim
Die nun in Nattheim ausgestellte Werke sind laut Klaus Thelen allesamt erst in den finalen Lebensjahren von Rudolf Thelen entstanden – der Künstler habe sich explizit gewünscht, dass genau diese Werke ausgestellt werden würden. Aus jenen seriellen Arbeiten wurden rund acht Werke im A3-Format ausgewählt. Weiße Klebestreifen auf schwarzem Grundpapier prägen die Arbeiten. Die nur wenige Tage andauernde Ausstellung wird wohl nicht der letzte öffentliche Einblick in Rudolf Thelens Schaffen gewesen sein. Klaus Thelen plant, die Werke seines Vaters in den nächsten Jahren zu strukturieren und in einem anderen Rahmen zu zeigen.
Gedächtnisausstellung läuft fünf Tage lang
Die Gedächtnisausstellung mit den Werken von Rudolf Thelen läuft von Mittwoch, 6. November, bis Sonntag, 10. November. Unter der Woche ist die Ausstellung jeweils von 14 bis 17 Uhr geöffnet, am Samstag und am Sonntag jeweils von 11 bis 17 Uhr. Der Eintritt ist frei.