Einer der größten Punkte, die sich die Gemeinde Nattheim dieses Jahr auf die To-do-Liste gesetzt hat, ist der Breitbandausbau. Einiges hat sich inzwischen getan, an anderen Stellen stockt der Ausbau hingegen. Die wichtigsten Fragen und Antworten im Überblick:
Weiße Flecken in Nattheim: Der Stand der Dinge
Wer baut in Nattheim eigentlich was? Beim flächendeckenden Ausbau in Nattheim wird zwischen zwei Programmen unterschieden. Zum einen ist da der geförderte Breitbandausbau, den die Gemeinde selbst übernimmt. Zum anderen findet in der Kommune der sogenannte eigenwirtschaftliche Breitbandausbau statt, den sich der Ellwanger Netzbetreiber NetCom BW zur Aufgabe gemacht hat.
In Eigenregie ist die Gemeinde Nattheim derzeit dabei, unterversorgte Gebiete, also die sogenannten weißen Flecken, anzuschließen. Insgesamt handelt es sich dabei um 220 Anschlüsse in der Gesamtgemeinde. Bis zu 1.900 Haushalte will NetCom mit Highspeed-Internet versorgen.
Wie steht es um die weißen Flecken? Die Aussiedlerhöfe Waldzierter Hof und Lindenhof sind nach Aussage der Gemeindeverwaltung inzwischen angeschlossen. In Fleinheim ist der Ausbau recht weit fortgeschritten, hier wurden unter anderem die Tiefbauarbeiten abgeschlossen, zudem wurden Leerrohre verlegt. In Auernheim und Steinweiler hat der Ausbau entgegen der Planung noch nicht begonnen. In der Hauptgemeinde konzentrieren sich die Arbeiten derzeit auf den Wahlberg, die Untere sowie die Obere Ziegelei und das Gewerbegebiet in der Daimlerstraße.
Warum ist man noch nicht so weit, wie erhofft? Seit Mai 2023 erfolgt der Ausbau innerhalb der weißen Flecken, das Projekt wird jedoch durch die knappen Kapazitäten auf dem Tiefbaumarkt ausgebremst. Da derzeit sehr viele Kommunen das Thema Breitbandausbau in die Hand nehmen, sind die Auftragsbücher der Baufirmen entsprechend gut gefüllt – so kommt es zu Verzögerungen.
Breitbandausbau in Nattheim durch NetCom stockt
Wie weit ist die NetCom? Ebenso wie in Sachen weiße Flecken ist auch der Highspeed-Netz-Ausbau noch nicht so weit wie geplant. Laut Hannes Müller, der bei NetCom BW für Kommunikation zuständig ist, war die Vorvermarktung in Nattheim und seinen Teilorten erfolgreich, mit einem Baustart rechne man jedoch erst im ersten Halbjahr 2025.
Woran hapert es beim NetCom-Ausbau? Der Zeitplan kann laut Müller aus praktisch denselben Gründen, die auch die Gemeinde Nattheim angibt, nicht eingehalten werden: Es mangele an Baupartnern, insbesondere im Bereich Tiefbau. „Das liegt leider nicht zu 100 Prozent in unserer Hand“, erklärt Müller. Aktuell stehe die Vergabe der Tiefbauarbeiten auf der NetCom-Agenda, danach könne der Zeitplan konkretisiert werden. Bis 2027 sollen sämtliche Anschlüsse realisiert sein.
Ist es jetzt zu spät für einen NetCom-Anschluss? Obwohl die Vorvermarktung abgeschlossen ist, ist es für Anwohnerinnen und Anwohner immer noch möglich, nachträglich bei dem Projekt einzusteigen. „Das ist noch bis kurz vor Baustart möglich“, so Müller, also voraussichtlich bis Ende des Jahres.
Knapp die Hälfte aller Nattheimer ist dabei
Bis zu 1900 Haushalte könnte die NetCom in der Gesamtgemeinde Nattheim an das Glasfasernetz anschließen. Laut Hannes Müller wurden bislang 960 Verträge abgeschlossen, das entspricht einer Quote von 54 Prozent.
In Nattheim gibt es nach Angaben der NetCom 1322 Haushalte mit Ausbaupotenzial, Verträge abgeschlossen haben 625 (47 Prozent). In Auernheim haben sich bei 204 Haushalten 155 für den Ausbau entscheiden (76 Prozent), in Steinweiler sind es bei 127 Haushalten 99 (78 Prozent). In Fleinheim gibt es 140 Haushalte mit Ausbaupotenzial, 81 Verträge wurden abgeschlossen (58 Prozent).