Jugendtreff, Müll, Schwimmbad: Diese Themen treiben die Nattheimer derzeit um

Wo drückt die Nattheimerinnen und Nattheimer der Schuh? Was haben sie auf dem Herzen? Was wünschen sie sich für ihre Gemeinde? Kritik, Anregungen und Ideen gibt es viele, doch nicht immer erreichen diese auch diejenigen, die die Geschicke der Gemeinde lenken. Aus diesem Grund, und vor allem, um Falschinformationen auf Facebook entgegenzuwirken, gibt es in Nattheim seit einiger Zeit den sogenannten “Facebook-Stammtisch”. Die Idee dahinter: In kleiner Runde können sich Bürgerinnen und Bürger mit Bürgermeister Norbert Bereska austauschen.

Beim jüngsten Stammtisch im Gasthaus “Zum Ochsen” kamen über ein Dutzend Interessierte zusammen. Hier einige der Punkte, die Nattheim derzeit am heißtesten unter den Nägeln brennen:

Vorwurf: keine Treffpunkte für Kinder ab zwölf Jahren

Eine Bürgerin freute sich zwar über das “super Vereinsleben” im Dorf, beklagte jedoch, dass es in Nattheim keine Treffpunkte für Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren gebe. Norbert Bereska entgegnete, dass solche früher durchaus existiert hätten, aber immer wieder Opfer von Vandalismus geworden seien. “Aus diesem Grund haben wir uns entschlossen, stattdessen lieber die Vereine zu fördern”, so der Bürgermeister. Mit dem örtlichen Kultur- und Jugendverein, der seit Kurzem einen neuen Vorstand hat, sei er derzeit im Prozess, Räumlichkeiten im Ort aufzulisten und zu überlegen, wie man diese für junge Menschen nutzen könnte.

Hoffnung: Ramensteinbad soll erhalten bleiben

Den Stand der Dinge im Ramensteinbad interessierte die Bürger ebenfalls. “Es wäre unwahrscheinlich schade, wenn es das Bad eines Tages nicht mehr geben würde”, meinte ein Bürger. Die Gemeinde bemüht sich aktuell erneut um einen Zuschuss für die geplante Sanierung. Einigkeit herrschte in der Runde darüber, dass zumindest das Wasser im Kinderbecken während der Temperatursenkung in den vergangenen Monaten nicht zu kalt gewesen ist.

Unverständnis: viel wilder Müll in Nattheim

Unmut zeigten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Stammtischs über die Zunahme von wildem Müll in der Gemeinde. Bürgermeister Bereska ermunterte, wenn man die Schuldigen “in flagranti” erwische, diese auch bei den Behörden zu melden. Gleichzeitig äußerte er Verständnis dafür, dass manche Bürger in solchen Fällen wohl Vergeltung befürchteten.

Sorge: Wer betreut meine Kinder?

Ein Vorwurf, der auch in der entsprechenden Facebook-Gruppe vermehrt aufkam: es sei schwierig, einen Betreuungsplatz in Nattheim zu bekommen. Laut Bereska gibt es in der Gesamtgemeinde ausreichend Kindergartenplätze für alle, manche Eltern hätten sich jedoch enttäuscht bis ungehalten darüber gezeigt, dass sie keinen Platz in ihrem Wunsch-Kindergarten bekommen hätten. In manchen Fällen würde ein Kind beispielsweise nicht in der Hauptgemeinde unterkommen, dafür aber in einem der Teilorte. Eine Bürgerin merkte an, dass es den Menschen sicherlich wohler dabei sei, wenn sie selber auswählen könnten, “wem man sein Kind anvertraut”. Wie Bereska entgegnete, sei diese Wahl jedoch schlichtweg nicht immer gegeben.

Spannung: Wer wird in den Gemeinderat gewählt?

Mit Blick auf die Kommunalwahlen im kommenden Jahr, bei denen auch ein neuer Gemeinderat in Nattheim gewählt werden wird, rührte Norbert Bereska die Werbetrommel für das Gremium. “Einige Gemeinderäte werden aufhören.” Interesse an Kommunalpolitik ist eine essentielle Grundvoraussetzung für das Ehrenamt. Und die bewiesen die Teilnehmer des Stammtisches sicherlich.