Sie ist junge Mutter, Gemeinderätin und als Physiotherapeutin und Fitnessfachwirtin selbstständige Unternehmerin. Wenn eines nicht von der Hand zu weisen ist, dann dies: Iris Schütz hat Energie. Sie will was bewegen.
Im April hat sie nun auch den Vorsitz der Nattheimer Handels-, Gewerbe- und Selbstständigenvereinigung (HGSV) übernommen. Sie löste damit Ulrike Schlumberger ab, die dem Verein zwölf Jahre lang vorstand und ihr Amt niederlegte.
Handelsvereins-Spitze hat sich verjüngt
Insgesamt hat sich das Vorstandsteam des HGSV verjüngt und erneuert: Neben Iris Schütz an der Spitze übernahm Kim Maier (Gemeinde Nattheim) das Amt der Kassiererin, Julia Fritz (Privatbrauerei Schlumberger) ist neue Schriftführerin und Theresa Mack (Metzgerei Mack) neue Beisitzerin. Zum Vorstandsteam gehören zudem der stellvertretende Vorsitzende Christian Maier sowie die Beisitzer Peter Cordes und Sören Plepla. Sie wurden in ihren Ämtern bestätigt.
Als Heidenheimerin in Nattheim Fuß gefasst
Wo sie so manch einer angesichts ihres straffen Zeitplans für verrückt erklärte, war für Iris Schütz schnell klar, dass sie anpacken will, dass sie sich einbringen will. Und dass sie für die Nattheimer Selbstständigen eine Stimme sein will.
Die gebürtige Heidenheimerin kam 2014 nach Nattheim, weil sie hier eine Physiotherapiepraxis übernehmen konnte. Daraus hat sie ihr Unternehmen, das Sportzentrum Riethmüller, entwickelt. Iris Schütz hat in Nattheim Fuß gefasst, sie hat mit ihrem Mann ein Haus gebaut, sich fest integriert und sitzt inzwischen bereits die zweite Amtsperiode im Nattheimer Gemeinderat.
Hürden und Laster für den Mittelstand
Aus eigener beruflicher Erfahrung weiß sie, welche Hürden und Laster selbstständige Mittelständler zu tragen haben. Und die aktuellen politischen Rahmenbedingungen machten das Leben der Selbstständigen nicht leichter, wie Iris Schütz sagt.
Unterm Strich will sich der heimische Handel den Online-Riesen und Billig-Anbietern nicht geschlagen geben. Iris Schütz: „Ich bin überzeugt davon und ich spüre es auch, dass persönlicher Kontakt und Qualität wieder wichtiger werden.“ Der Mittelstand als Leistungsträger, als Kitt der Gesellschaft, so sieht Iris Schütz die heimischen Unternehmen. Nicht zuletzt deshalb, sei es wichtig, den heimischen Handel, das heimische Handwerk zu stärken.
„Wir als HGSV wollen ein Netzwerk sein für die Selbstständigen hier in Nattheim, wir wollen Anlaufstelle und Ansprechpartner sein, Möglichkeiten zum Vernetzen und zum Austausch bieten“, sagt die neue Vorsitzende. Daraus können und sollen sich auch immer Synergieeffekte ergeben.
Heimatmarkt am 3. Oktober kam gut an
Auftakt und quasi erste Amtshandlung des „neuen“ HGSV war der verkaufsoffene Feiertag am 3. Oktober. Dieser kam gut an, wie Iris Schütz resümiert. „Ich hatte morgens zwar angesichts des Wetters gedacht, das wird eine Katastrophe. Aber mittags wurde es besser und auch die Menschen haben den verkaufsoffenen Tag gerne und gut besucht“, sagt Iris Schütz.
Neu in diesem Jahr war der angegliederte Heimatmarkt. Hier hatten unterschiedliche regionale Produzenten, Kunstschaffende und Aussteller die Möglichkeit, ihre Ware zu präsentieren. Zudem hatten die Landfrauen ihren Dorfbackofen angefeuert – und zum Schaubacken geladen. „Das kam wirklich gut an“, sagt Iris Schütz. Der HGSV kann sich deshalb gut vorstellen, das Konzept im kommenden Jahr wieder so umzusetzen.
Derzeit werden Ideen ausgelotet
Prinzipiell ist das Vorstandsteam dabei, Ideen zu sammeln und auszuloten. Von Führungskräfteseminaren bis hin zu Aktionen, deren Erlöse der Sanierung des Ramensteinbads zugutekommen könnten – hier sei derzeit viel im Gespräch. „Ich besuche jetzt der Reihe nach unsere Mitglieder, daraus ergeben sich viele Ansätze“, so Iris Schütz.
Der frische Wind ist jedenfalls zu spüren. Und Iris Schütz bestätigt das auch: „Wir sind voll motiviert und haben Bock.“ Sie ist froh darum, mit ihrer Vorgängerin Ulrike Schlumberger einen Trumpf im Ärmel zu haben. „Sie hat wirklich tolle Arbeit geleistet und hat für uns immer ein offenes Ohr.“ Ohne diese Gewissheit, so Iris Schütz, hätte sie das Amt nicht angetreten.