Klimaneutral heizen, und das bis zum Jahr 2040. Sämtliche Kommunen des Landes Baden-Württemberg sind inzwischen dazu verpflichtet. Die Gemeinde Nattheim hat sich dieser Angelegenheit bereits vor der gesetzlichen Verpflichtung angenommen. Nun hat der Gemeinderat auch offiziell den Startschuss dafür gegeben – der Wärmeplan ist beschlossene Sache.
In den vergangenen Wochen hatten Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit, den Wärmeplanentwurf einzusehen und Fragen sowie Anregungen an die Verwaltung weiterzugeben. Auf großes Interesse scheint das Vorhaben in der Bürgerschaft nicht gestoßen zu sein, denn die Zahl der eingegangenen Rückmeldungen beläuft sich auf null.
Keine konkreten Vorgaben für Bürger definiert
Auch innerhalb des Gemeinderats wird der Nattheimer Wärmeplan mit einem gewissen Maß an Skepsis betrachtet. Was der Gemeinde die Bestands- und Potenzialanalyse der Firma RBS wave GmbH gebracht habe, fragte etwa BWV/CDU-Fraktionsvorsitzender Wolfgang Bernhard in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats. „Grob wissen wir dadurch nun, wie das Heizungssystem in der Gemeinde aussieht. Arg viel mehr sehen wir in der Fraktion nicht“, so Bernhard. Bürgermeister Norbert Bereska entgegnete, dass im Zuge der Bestandsanalyse sichtbar geworden war, dass in Nattheim 22 Prozent der Dachflächen bereits über Photovoltaikanlagen verfügen – im Landesdurchschnitt seien es lediglich elf Prozent.
Die Firma RBS wave GmbH hat manche Fragen unbeantwortet gelassen. Das ist schade.
Michael Henle, Nattheimer Gemeinderat (BWV/CDU)
Michael Henle (BWV/CDU) sagte, dass der Gemeinderat das Thema an sich durchaus ernst genommen habe. „Allerdings hat die Firma RBS wave GmbH manche Fragen unbeantwortet gelassen. Das ist schade.“
Wolfgang Bernhard betonte, dass es wichtig sei, nach außen hin zu kommunizieren, dass der nun beschlossene Wärmeplan noch keine konkreten Vorgaben für den einzelnen Bürger definiere. Allgemein lässt sich sagen, dass ein solcher Wärmeplan erste Anhaltspunkte und Daten für mögliche künftige Überlegungen und Planungen liefert.
Der Entwurf selbst enthält fünf Maßnahmen: Bürger sollen informiert werden, wie Energie eingespart und Wärmeversorgung umgestellt werden kann. Abwasserwärmenutzung soll ebenso wie ein mögliches Wärmenetz für Fleinheim geprüft werden. Weiter wird untersucht, welche Dach- und Freiflächen für den Ausbau von PV-Anlagen genutzt werden können. Ebenso geprüft werden soll das Potenzial für Biomasse.