Provisorium in Nattheim hat seine Berechtigung
Natürlich kann ich die Anwohner des Riederbergs Ost verstehen, dass sie sich mit ihrem Anliegen des erhöhten Verkehrsaufkommens durch Privat-PKWs auf Grund der provisorischen Zufahrtsstraßen an den Gemeinderat wenden. Der Artikel ist jedoch sehr einseitig in der Darstellung und verschweigt den Grund, warum diese provisorische Zufahrtsstraße angelegt wurde. Diese hat durchaus ihre Berechtigung.
Macht man eine Ortsbegehung und betrachtet den Muschelweg, dann stellt man schnell fest, dass die Straßenbreite sowie der kurvige Verlauf weder für die Befahrung durch Baufahrzeuge noch für 40-Tonner oder LKWs mit Anhängern geeignet sind. Er ist für diese Art Verkehr schlicht viel zu eng und unübersichtlich.
Die provisorische Zufahrt zu dem Baugebiet ist zwar nicht im Sinne der Anwohner des Neubaugebiet Riederberg Ost, aber durchaus im Sinne der Anwohner im Muschelweg/Seesternweg. Diese nämlich haben in der nun seit zwei Jahren andauernden Bauzeit mehrfach leidvoll erfahren müssen, was es bedeutet, wenn der provisorische Zufahrtsweg vom Schwerlastverkehr nicht genutzt wird. Und dies war nicht etwa die Ausnahme, sondern die Regel.
Zahlreiche Schäden waren die Folge: Es wurden Straßenschilder verbogen, von der Gemeinde angepflanzte Bäume umgefahren, parkende Autos angefahren und bereits angelegte Grundstücke von LKWs mehrmals durchfahren. In Kenntnis dieser Gesamtlage stellt sich nun die Frage, ob erhöhtes PKW-Verkehrsaufkommen durch die provisorische Zufahrtsstraße nicht eine Zeit lang tolerabel ist, wenn im Gegenzug der „alte“ Teil der Anwohner des Riederbergs Ost dadurch nicht so sehr unter Schwerlastverkehr leiden muss. Schließlich leben wir in direkter Nachbarschaft.
Bianca Reiß-Kaufmann, Nattheim