Ersatz gesucht

Sanierung des Fleinheimer OV-Gebäudes: Trotz Insolvenz von Rossaro Gipsbau bleibt Zeitplan stabil

Die Sanierung des Fleinheimer OV-Gebäudes verzögert sich leicht. Grund ist die Insolvenz des beteiligten Bauunternehmens Rossaro Gipsbau. Die Suche nach einem Ersatz läuft auf Hochtouren.

Hinfällig ist er noch nicht, doch der Zeitplan für die Sanierung des Fleinheimer Ortschaftsverwaltungsgebäudes (OV) wackelt. Zumindest ein bisschen. Grund dafür ist die Insolvenz des Aalener Bauunternehmens Rossaro Gipsbau. Das Unternehmen, das unter anderem für den Trockenbau der Sanierung zuständig gewesen ist, gab Ende vergangenen Jahres bekannt, zahlungsunfähig zu sein.

Seit Februar hat Rossaro eigentlich gar keine Mitarbeiter mehr. Wir haben quasi wöchentlich wechselnde Ansprechpartner.

Philipp Minder, Architektbüro Bauwerk 4

„Seit Februar hat Rossaro eigentlich gar keine Mitarbeiter mehr. Wir haben quasi wöchentlich wechselnde Ansprechpartner“, berichtete Philipp Minder vom zuständigen Architekturbüro Bauwerk 4 dem Nattheimer Gemeinderat in dessen jüngster Sitzung. Die gute Nachricht: Mit etwas Glück kann die Zeitschiene trotzdem gehalten werden.

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Und die sieht so aus: Das Gerüst, welches das OV-Gebäude derzeit noch umhüllt, soll voraussichtlich in der letzten Februarwoche abgebaut werden. Im Anschluss soll der geplante Anbau des Gebäudes entstehen; die Gebäudehülle ist bereits dicht. „Im März bräuchten wir dann eigentlich den Trockenbau“, so Minder. Derzeit suche man nach anderen Bauunternehmen, welche die Arbeit von Rossaro fertigstellen können. Ein Angebot sei bereits eingegangen, dabei handelt es sich laut Minder aber wohl eher um ein „Abwehrangebot“. Dieses liege nämlich mehr als 30 Prozent über dem Marktpreis.

Das Gerüst um das Fleinheimer OV-Gebäude soll in der letzten Februarwoche abgebaut werden. Foto: Rudi Penk

Bauwerk 4 habe bereits alle Unternehmen angefragt, die in der ersten Runde Angebote abgegeben hatten, aber nicht zum Zug gekommen sind. Allerdings seien die Terminkalender diese Betriebe inzwischen voll, sie hätten daher abgelehnt. „Ein Interessent hatte sein Angebot damals einen Tag zu spät abgegeben“, sagte Minder. Dieses habe man seinerzeit zwar nicht werten dürfen, aber man hoffe, dass der Interessent sich nun erneut um den Auftrag bemühe.

Aus Zeitgründen hat die Gemeinde Nattheim zusätzlich die Möglichkeit, Aufträge ohne den eigentlich vorgeschriebenen Teilnahmewettbewerb zu vergeben, indem sie beispielsweise direkt bei Bauunternehmen anfragt. Dieses Verfahren würde laut Philipp Minder voraussichtlich anderthalb bis zwei Wochen an Zeit sparen.

Trotz aller Schwierigkeiten werden wir den Kostenplan wohl halten können.

Philipp Minder

Derzeit beherbergt das OV-Gebäude im Erdgeschoss den Fleinheimer Gemeindekindergarten Sonnenschein, das Untergeschoss wird von der Feuerwehr genutzt. Im Obergeschoss befinden sich unter anderem ein Sitzungsraum sowie eine Wohnung. Nach wie vor ist geplant, das OV-Gebäude bis August dieses Jahres fertig saniert zu haben und noch vor Beginn des Kindergartenjahres an den Kindergarten zu übergeben.

Eröffnung des Kindergartens Sonnenschein hat Vorrang

„Falls das mit dem Trockenbau nicht rechtzeitig klappen sollte, was allerdings unwahrscheinlich ist, würden wir die Fertigstellung des Kindergartens priorisieren“, erklärte Minder. Das bedeutet, dass die Sanierung der Wohnung und der Bau zweier weiterer Wohnungen im Obergeschoss hinten angestellt werden würden.

In Sachen Kosten gibt es ebenfalls Entwarnung: „Trotz aller Schwierigkeiten werden wir den Kostenplan wohl halten können“, verkündete Minder. Nachdem die meisten Vergaben bereits vom Gemeinderat beschlossen wurden, gibt es nun weniger Unsicherheiten, was die Planung angeht. Nach aktuellem Stand wird die Sanierung des OV-Gebäudes wohl mit rund 2,88 Millionen Euro brutto zu Buche schlagen. Das sind knapp 66.000 Euro weniger, als noch vor knapp einem halben Jahr veranschlagt waren.

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