So sollen die beiden neuen Baugebiete im Detail aussehen
Rund 30 neue Bauplätze sollen in Auernheim und Steinweiler in zwei neuen Baugebieten entstehen. Im Juli dieses Jahres stimmte der Nattheimer Gemeinderat einstimmig für die beiden Aufstellungsbeschlüsse und brachte das Projekt damit auf den Weg. In seiner jüngsten Sitzung wurden dem Gemeinderat nun erste Entwürfe dafür vorgelegt, wie die Gebiete im Detail aussehen könnten.
Auernheim: zehn Bauplätze geplant
In Auernheim ist angedacht, nördlich und südlich der Ziegelstraße zirka zehn Bauplätze für Einfamilienhäuser zu realisieren. Pro Straßenseite soll demnach je eine Häuserzeile entstehen. Ursprünglich war ein größerer Bereich ins Auge gefasst worden, allerdings hatten sich Anwohner dagegen ausgesprochen.
Derzeit befindet sich das Plangebiet laut aktuellem Flächennutzungsplan 2029 der Verwaltungsgemeinschaft Heidenheim-Nattheim noch im Außenbereich und ist daher als landwirtschaftliche Fläche ausgezeichnet. Damit ein Bebauungsplan aufgestellt und das Wohngebiet gebaut werden kann, muss also zunächst der Flächennutzungsplan an dieser Stelle geändert werden. Der Bereich oberhalb der nördlichen Häuserzeile ist jedoch weiterhin als landwirtschaftliche Fläche vorgesehen.
Steinweiler: 19 Bauplätze samt Tiny-Häusern
In Steinweiler soll das Untere Zierterfeld bebaut werden, das sich südöstlich an die Lerchenfeldstraße und den Hainbuchenweg anschließt. Die überplante Fläche mit einer Größe von zirka 1,9 Hektar sieht rund 19 Bauplätze vor, zwei davon sind für eine Bebauung mit Mehrfamilienhäusern beziehungsweise Mehrgenerationenhäusern vorgesehen, eine Baufläche im südlichen Bereich ist für die Bebauung mit rund acht Tiny-Häusern vorgesehen. Sollte das Vorhaben an dieser Stelle nicht realisiert werden, können dort Einzelhäuser errichtet werden. Außerdem ist eine öffentliche Grünfläche mit Spielplatz beziehungsweise Bolzplatz angedacht.
Neue Baugebiete: Das denkt der Gemeinderat darüber
Auernheims Ortsvorsteher Wolfgang Bernhard (BWV/CDU) erklärte, dass nicht geplant sei, „ein riesiges Baugebiet“ aufzustellen, sondern vielmehr das bestehende Wohngebiet zu erweitern. „Es geht darum, dass wir uns für die Zukunft aufstellen. Im Ortschaftsrat halten wir es für eine sinnvolle Lösung, auch bei uns in der Region Tiny-Häuser anzubieten.“
Bernhards Fraktionskollege Hubertus Heye merkte an, dass er die Anzahl der geplanten öffentlichen Parkplätze in dem Steinweiler Wohngebiet für „übersichtlich“ halte. Zudem fragte er, ob öffentliche Ladestationen für E-Autos vorgesehen seien. Dem entgegnete Bürgermeister Norbert Bereska, dass das Privatsache sei; die Gemeinde baue ja auch keine Tankstellen. Zusätzlich zu dem öffentlichen Parkplatz nahe der Grünfläche sind Parkbuchten entlang der Verkehrsfläche geplant.
Hans Baamann (BWV/CDU) regte an, tendenziell auf Tiny-Häuser zu verzichten. Seiner Erfahrung nach ergebe sich Kontakt zu Nachbarn eher, wenn diese in Einfamilienhäusern wohnen würden. Zudem, so Baamann, würden sich Anwohner dann auch eher im Ort und in den Vereinen engagieren. Bereska antwortete darauf, dass man vorher nie wisse, welche Menschen später einmal einziehen. Engagement im Ort sei zudem nie garantiert.
Wie Wolfgang Bernhard berichtete, seien im Vorfeld der Planungen Sorgen und Ängste der Anwohner an den Ortschaftsrat herangetragen worden. Bedenken, die Bernhard versuchte, den Bürgern zu nehmen: „Wir wollen mit diesen Baugebieten Wohnen im Dorf ermöglichen.“ Dazu gehören laut dem Ortsvorsteher beispielsweise ältere Alleinstehende, die aus ihrem Haus ausziehen und sich wohnlich verkleinern, allerdings weiterhin Teil ihrer Dorfgemeinschaft bleiben möchten. Darüber hinaus befinde man sich noch im ersten Verfahrensschritt des Projekts. „Noch kann man seine Einwände einbringen und die Pläne gegebenenfalls abändern.“