Wildrinder bei Nattheim

Sorgt Bulle Donertl auf der Wisentweide in Neresheim für Nachwuchs?

Seit einigen Monaten lebt Wisent-Bulle Donertl auf der Wisentweide zwischen Nattheim und Neresheim. Die erste gemeinsame Brunftzeit haben die Wisente schon hinter sich. Kommt nun bald Nachwuchs?

Sorgt Bulle Donertl auf der Wisentweide in Neresheim für Nachwuchs?

Der Wisent ist das letzte freilebende Wildrind in Europa. Seit November 2022 bietet das Härtsfeld einigen von diesen Tieren ein Zuhause. Zunächst lebten die vier weiblichen Kühe Donröschen, Dalida, Sporona und Branita allein auf dem 36 Hektar großen Gelände zwischen Nattheim und Neresheim. Ihren ersten Winter auf dem Härtsfeld haben alle gut überstanden, wie Landwirt Michael Abele, der Betreuer der Tiere, berichtet. Im Juni dieses Jahres konnte die Gruppe eine fünfte Kuh, Bajara, bei sich begrüßen. Das sollte jedoch nicht der letzte Neuankömmling bleiben, denn schon einen Monat später wurde ein Bulle Mitglied der Weidengemeinschaft.

Laut Abele hat der Bulle Donertl sich mittlerweile sehr gut eingelebt. Abele berichtet, dass der Bulle anfangs etwas scheu gewesen sei und sich vor allem bei der Fütterung zurückgehalten habe, das sei vor allem durch den Transport vom Donaumoos aufs Härtsfeld und die neue Umgebung an sich bedingt gewesen. In der Herde jedoch sei der Bulle sofort mit den anderen mitgelaufen und habe sich schnell zwischen den Kühen auf der Weide wohlgefühlt. Des Weiteren erzählt Landwirt Abele, dass die Brunftzeit der Tiere im September dieses Jahres stattfand und möglicherweise im Juni nächsten Jahres mit Nachwuchs gerechnet werden kann.

Keine zwei geschlechtsreife Bullen gleichzeitig

Die Kühe sind ungefähr neun Monate lang trächtig und normalerweise gebärt jede Kuh jeweils ein Junges pro Jahr. „Es wäre optimal, wenn nur weibliche Kälber geboren werden, denn dann können wir alle behalten“, schildert Abele. Das hat den Hintergrund, dass nur ein Bulle mit ungefähr zehn Kühen zusammenleben und diese dann auch decken kann. Wenn also männliche Kälber geboren werden, wären es zu viele Bullen für die Kühe. Darüber hinaus ist es nicht möglich, zwei geschlechtsreife Bullen gemeinsam zu halten, weshalb die männlichen Kälber das Härtsfeld nach einiger Zeit wieder verlassen müssten.