Wann der neue Kindergarten Abraxas in Steinweiler eröffnet wird

In wenigen Wochen wird man in Steinweiler ein Geräusch hören, das es dort in diesem Ausmaß schon länger nicht mehr gab: Kinderlachen. Einst wurde nahe der Ortsmitte der Kindergarten Abraxas betrieben. Nachdem es irgendwann nicht mehr genügend Kinder gab, um die Einrichtung zu füllen, wurde das Gebäude zum Dorfgemeinschaftshaus umgetauft. Nun ist der Bedarf nach Kinderbetreuung größer denn je und Abraxas wird einmal mehr zum Kindergarten. Der konkrete Eröffnungstermin steht inzwischen fest.

Zunächst wird am Freitag, 6. Oktober, ein Tag der offenen Tür veranstaltet, in Zuge dessen die offizielle Übergabe durch Bürgermeister Norbert Bereska erfolgt. Knapp anderthalb Wochen später, am Montag, 16. Oktober, soll der Kindergarten schließlich offiziell in Betrieb genommen werden.

Ursprüngliche Initiatorin musste sich zurückziehen

Ende vergangenen Jahres wurden im Nattheimer Gemeinderat erstmals Pläne für eine mögliche Reaktivierung des Kindergartens vorgestellt. Gleich zu Beginn wurde dabei der Wunsch nach einem Naturkindergarten laut. Da die damalige Initiatorin des Projekts jedoch aus gesundheitlichen Gründen aus der Planung aussteigen musste, standen auf einmal zwei konkrete Fragen im Raum: Wer wird die Leitung von Abraxas übernehmen? Und wird es sich dabei auch wirklich um einen Naturkindergarten handeln?

Auf beide Fragen wurden Antworten gefunden. In der Einrichtung arbeiten drei pädagogische Fachkräfte: eine Erzieherin in Leitungsposition in Vollzeit – diese Position übernimmt Stephanie Henley. Zusätzlich wurde eine Facherzieherin für Natur- und Waldpädagogik in Teilzeit eingestellt sowie eine weitere pädagogische Fachkraft mit der Zusatzqualifikation der Sprachpädagogin in einem Stellenumfang von ebenfalls 50 Prozent.

Damit ist klar, dass der Kindergarten Abraxas nach einem naturpädagogischen Konzept arbeitet. "Das bedeutet, dass die Kinder viel in und mit der Natur ganzheitlich, also mit allen Sinnen, lernen", wie Stephanie Henley erklärt. "Die sinnliche Wahrnehmung steht hier, neben dem kreativen Gestalten und Forschen, im Vordergrund. Die Natur bietet sehr vielfältige Reize, motorische Herausforderungen und hierdurch immer neue Impulse zur Selbstbildung."
Naturpädagogik im Mittelpunkt – diese Tendenz war bereits seit einigen Monaten absehbar. "Dass Abraxas in Richtung Naturkindergarten gehen sollte, dieses Grundgerüst hat der Gemeinderat ja vorgegeben", berichtet René Recknagel, stellvertretender Hauptamtsleiter der Nattheimer Gemeindeverwaltung. Die genaue Ausarbeitung des Konzepts sei jedoch den künftigen Erzieherinnen in Steinweiler überlassen worden. Das könnte zumindest teilweise erklären, warum die Kommune überdurchschnittliche viele Bewerbungen auf die drei Stellen erhalten hatte.

Waldstück, Steinbruch und Biotop als Anlaufstellen

"Wir haben die Stellen zur Leitung und für das gesamte Team ausgeschrieben", erzählt Recknagel. Womöglich sei der Standort Steinweiler in der Bewerbungsphase so beliebt gewesen, weil viele Bewerberinnen zum einen gehofft hätten, die Leitung übernehmen zu dürfen, und zum anderen, weil ein komplett neues Team zusammengestellt wurde. "Viele haben sich auf mehr als eine Stelle beworben."

Das Konzept naturpädagogischer Kindergarten scheint ebenfalls ein zuträglicher Faktor gewesen zu sein. Laut Stephanie Henley eignet sich Steinweiler ideal dafür. Von der Waldgenossenschaft hat die Einrichtung ein Stück Wald erhalten, das die Kinder nutzen dürfen. Außerdem wird den Kindern ermöglicht, sich im Steinbruch in Steinweiler sowie im fußläufig entfernten Biotop aufzuhalten. "Natürlich streben wir auch Kooperationen mit umliegenden Firmen an, die wir mit unseren Kindern besuchen dürfen", berichtet Henley.