Was beim "Zweitakt"-Festival 2023 geboten ist

Das Galaktische Imperium ist gelandet. Wo? Na hier, kurz vor Fleinheim, auf dem Festplatz Trieb. Der dort stehende „TIE Fighter“ ist ein eindeutiges Zeichen dafür, dass das böse Imperium aus „Star Wars“ nun auch die Ostalb ins Visier genommen hat. Eindeutig? Na gut, vielleicht auch nicht. Doch Tatsache ist, dass auf dem Festplatz ein „Star Wars“-Raumschiff aus Holz gebaut wird. Und das kann nur eines bedeuten: Das „Zweitakt“-Festival der „Whild Stage“ steht vor der Tür.

Von 11. bis 13. August findet das Festival nun bereits zum dritten Mal statt und verspricht, eine Nummer größer zu werden als im Vorjahr. „Wir nutzen dieses Mal die gesamte Fläche“, berichtet Reika Novak, die bei der „Whild Stage“ für die Pressearbeit zuständig ist. Zum einen steht damit mehr Platz für den Camping-Bereich zur Verfügung, zum anderen wird die Fläche für ein Zirkuszelt genutzt.

Tiere und Clowns gibt es darin aber nicht zu sehen, stattdessen dient das Zelt als eine der drei Bühnen auf dem Festival. „Nach dem letzten Jahr wollten wir unbedingt wenigstens eine wetterfeste Stage haben“, sagt Novak mit Blick auf das verregnete Festivalwochenende 2022.

Neben der Zirkus-Stage gibt es eine Outdoor-Stage, zudem wird auf dem „Marktplatz“, der dieses Jahr den Namen „Taxi-Stand“ trägt, ebenfalls Live-Musik zu hören sein. Mehr als 30 Acts umfasst das Line-up dieses Jahr – neben regionalen DJs sind vermehrt große Namen vertreten. Das Thema Regionalität spiegelt sich beim „Zweitakt“-Festival auch im Essensangebot sowie in den außermusikalischen Programmpunkten wider.

Regionale Essensangebote beim "Zweitakt"-Festival in Fleinheim

„Uns ist wichtig, dass Essensstände aus der Gegend kommen. Wir wollen ja etwas für die Region tun.“ Während abends elektronische Musik aufgelegt wird, können Besucherinnen und Besucher tagsüber verschiedene Workshops in Anspruch nehmen: Karaoke, Speed Dating, Yoga, Schachkurse, diverse Vorträge, Haare flechten, ein Tattoo-Studio und vieles mehr ist geboten. Auch dieses Jahr werden wieder mehr als 1000 Festivalgäste erwartet.

Wie es beim „Zweitakt“ Tradition ist, werden Bühne, Bar, Deko und Co. von den Mitgliedern der „Whild Stage“ selbst gebaut und gebastelt. Dafür, und für die Organisation des Festivals an sich, investiert der Verein hunderte Stunden seiner Freizeit. „Seit knapp acht Wochen trifft sich der harte Kern viermal pro Woche für die Planung“, so Reika Novak. Nicht wenige Mitglieder nehmen ihren gesamten Jahresurlaub in der Zeit um das Festival, um ebenjenes möglich zu machen.

Viel Aufwand, der gleichzeitig auf viel Zuspruch trifft – und auf Interesse. „Vieles verändert sich zurzeit im Verein. Wir haben einen unglaublich großen Zuwachs“, freut sich Novak. 150 Mitglieder umfasst die „Whild Stage“ mittlerweile, etwa ein Drittel davon bildet den harten Kern des Vereins. Dementsprechend hat sich die Zahl der Veranstaltungen, die die „Whild Stage“ im Jahr auf die Beine stellt, vervielfacht. Statt drei Events sind es inzwischen rund ein Dutzend. Dazu gehört etwa auch die „Space-Taxi-Tour“, welche unter anderem bereits Halt in der Michaelskirche in Heidenheim gemacht hat.

„Die bisherigen Veranstaltungen dienen auch dazu, vorläufige Einnahmen zu sammeln. Wir erheben als Verein keine Mitgliedsbeiträge, all unsere Einnahmen gehen direkt in die Organisation der nächsten Veranstaltungen.“ Gleichzeit sollen die Rave-Partys natürlich auch die Werbetrommel für den Verein rühren. Mit Erfolg.

"Zweitakt"-Festival: jeder bringt Know-how mit

Jonas Stegmüller aus Bad Waldsee ist seit April dieses Jahres mit im Team und bringt sich bereits stark in die Aufbauarbeiten mit ein. „Ich habe bei einer Veranstaltung der ‚Whild Stage‘ im Kunstmuseum zu Techno gefunden. Es hat sich herausgestellt, dass das genau meine Musik ist“, erzählt der 22-Jährige und lacht.

Viele Vereinsmitglieder bringen Know-how aus ihren Berufen oder Hobbys mit ins Team. Einer, der im Alltag Finanzberater ist, fungiert beim „Zweitakt“ als Schatzmeister. Reika Novak, die als Modedesignerin arbeitet, kümmert sich um die Festival-Deko. Jonas Stegmüller ist ausgebildeter Holzmechaniker und wurde aufgrund seiner handwerklichen Fähigkeiten mit offenen Armen empfangen. „Hier kann man total kreativ sein und praktisch alles umsetzen“, so Stegmüller. Zum Beispiel einen „TIE Fighter“.

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