Ochsenrock, Breamahock und mehr

Generationenwechsel: Was der neue Kultur- und Jugendverein Nattheim alles vorhat

Seit knapp anderthalb Jahren ist der Kultur- und Jugendverein in Nattheim unter neuer Leitung – und hat sich dadurch spürbar verjüngt. Was hat der Verein bisher auf die Beine gestellt? Und was plant er für die Zukunft?

Alles oder nichts. Um nicht weniger als genau das ging es vor knapp zwei Jahren beim Nattheimer Kultur- und Jugendverein. Eine Zeit lang stand der Verein nämlich vor einer existenziellen Frage: Entweder es finden sich Nachfolger für den Vorstand oder der Verein muss sich auflösen. Im April 2023 stand die Antwort auf jene Frage fest: Der Kultur- und Jugendverein kann weiter bestehen. Seither führen ihn Simon Weber als Vorsitzender und Henrik Steckbauer als dessen Stellvertreter an.

Für die beiden 20-Jährigen war dieser Schritt fast schon die logische Konsequenz. Beide kennen den Verein und einander bereits seit Kindheitstagen, waren immer wieder bei Ausflügen und Veranstaltungen mit an Bord. Simon Webers Vater Tobias Weber sowie dessen Bruder Oliver Weber zählen zu den Gründungsmitgliedern des Vereins, bis zuletzt waren sie dort zudem im Vorstand aktiv. Was jedoch nicht bedeutet, dass die Vereinsübernahme deshalb für Simon Weber und Henrik Steckbauer ein Zuckerschlecken war.

Vereinsübernahme ähnlich aufwendig wie Vereinsgründung

„Uns war von Anfang an klar: Wenn wir das machen, dann richtig“, erzählt Steckbauer. Dazu gehörte eben nicht nur der Mut, den Vorstand zu übernehmen, sondern auch die Hartnäckigkeit, sich in zahlreiche Formalien einzuarbeiten. Vereinsrecht, Finanzen – Neuland für die beiden jungen Männer. „Viele denken, dass einen Verein zu übernehmen leicht ist. Tatsächlich ist es aber ähnlich aufwendig, wie einen Verein neu zu gründen“, findet Weber.

All das Durchbeißen scheint sich jedoch gleich in mehrfacher Hinsicht gelohnt zu haben. Heute hat der Verein 35 aktive, jugendliche Mitglieder. Insgesamt sind es 64, viele davon Fördermitglieder, die den neuen Vorstand nicht zuletzt mit Rat und Tat unterstützen. „Damit sind wir inzwischen auch wirklich ein Jugendverein“, sagt Weber mit Blick auf die Altersspanne innerhalb des Vereins. Das jüngste Mitglied ist 14 Jahre alt, Simon Weber und Henrik Steckbauer gehören mit ihren 20 Jahren zu den Ältesten.

Die Skiabteilung der TSG Nattheim stellt dem Kultur- und Jugendverein ihre Räumlichkeiten zur Verfügung. Foto: Rudi Penk

Einmal pro Woche, immer mittwochs, trifft sich der Kultur- und Jugendverein zum lockeren Beisammensein. Hin und wieder werden Ausflüge organisiert, etwa zum Kegeln oder in die Therme. Als am wichtigsten erachten die beiden Vorstandsmitglieder, von denen es insgesamt acht gibt, allerdings die wöchentlichen Treffen: „Das gab es bislang so in Nattheim nicht“, erzählt Weber.

Länger habe man diskutiert, ob der Jugendverein sich nicht um ein eigenes Vereinsheim bemühen sollte. „Der Wunsch war schon irgendwie da“, berichtet Steckbauer. Letztlich habe man sich jedoch dazu entschlossen, bereits bestehende Räumlichkeiten zu nutzen. Unterschlupf wird den Mitgliedern etwa von der Skiabteilung der TSG Nattheim gewährt, ebenso stellt der Verein Motorradfreunde Härtsfeld sein Clubheim zur Verfügung – sehr zur Freude der Jugendlichen. „Unsere Vereine helfen sich gegenseitig“, bekundet Steckbauer.

Beteiligung am Nattheimer Breamahock

Seine Feuertaufe absolvierte der Kultur- und Jugendverein voriges Jahr, als er sich unter anderem am Nattheimer Kinderfest sowie an weiteren etablierten Festen in der Gemeinde beteiligte. Dazu gehört freilich auch der Breamahock, an dem die Jugendlichen mit einem Stand vertreten waren und darüber hinaus die After-Show-Party organisierten.

Für Weber und Steckbauer gilt es, den Spagat zwischen einem Kultur- und einem Jugendangebot in Nattheim zu schaffen, welches sich natürlich hin und wieder überschneidet. Zum zweiten Mal findet daher am kommenden Samstag der Nattheimer Ochsenrock statt. 2023 konnte das Event mehr als 300 Besucherinnen und Besucher verzeichnen.

Im nächsten Jahr will der Verein sein Programm weiterführen – und er peilt ein internes Hüttenwochenende an. Und danach? Wie geht es dann weiter? Simon Weber gibt die Antwort: „Wichtig ist einfach, dass weiter junge Menschen nachkommen. Es soll ja schließlich ein Jugendverein bleiben.“

Nattheimer Ochsenrock mit Coverbands

Der inzwischen zweite Nattheimer Ochsenrock findet am Samstag, 30. November, in der Ramensteinhalle statt. Mit an Bord sind die Coverbands „Flaschenpfand“ und „Liberty“. Beginn ist um 19 Uhr, Karten sind an der Abendkasse erhältlich.