Zum Jahreswechsel müssen sich Nattheimer Bürgerinnen und Bürger auf höhere Gebühren gefasst machen. Wasser und Abwasser kosten in der Gemeinde ab 2024 mehr als in den Vorjahren.
Im Bereich Abwasser steigt die Grundgebühr von drei Euro auf vier Euro pro Monat, die bisherige Niederschlagswassergebühr wird um zehn Cent auf 0,48 Euro pro Kubikmeter erhöht. Gleich bleibt hingegen die Schmutzwassergebühr mit 1,80 Euro pro Kubikmeter. Die bisherigen Gebührensätze sind seit 2020 gültig, vor knapp vier Jahren wurden sie also zuletzt erhöht.
Ohne Gegenwind wurde die neue Satzung keinesfalls verabschiedet. "Ich habe ein Problem mit der Erhöhung der Grundgebühr", äußerte sich etwa Gemeinderat Günther Paschaweh (parteilos) in der jüngsten Sitzung. Bürgermeister Norbert Bereska begründete die Erhöhung auch damit, dass die Gemeinde hohe Fixkosten im Bereich Wasser habe, nicht nur der Verbrauch sei hier ausschlaggebend.
Eine Gegenstimme im Nattheimer Gemeinderat
Auch die Nattheimer Wassergebühren steigen: Bei der Grundgebühr zahlen Bürger künftig einen Euro mehr – vier Euro pro Monat fallen ab 2024 für normalgroße Zähler ein, bei größeren Zählern steigt die Gebühr entsprechend. Es ist die erste Erhöhung seit 2017. Die Verbrauchsgebühr von 2,72 Euro pro Kubikmeter bleibt unverändert. Was den Unterhalt des Wassernetzes angeht, so wurden für dessen Sanierung 100.000 Euro bereitgestellt.
"Nattheim zahlt Wasserrohrbrüche bis an die Wasseruhr, andere Kommunen zahlen nur bis zur Grundstücksgrenze", erinnerte Bereska den Gemeinderat. Ratsmitglied Wolfgang Hetzel (BWV/CDU) argumentierte, dass die Kosten für die Instandhaltung der Wasserrohre über die Grundgebühr abgedeckt werden sollten. Für ihn sei daher eine Grundgebühr zwischen fünf und sechs Euro vorstellbar. Günther Paschaweh appellierte auch hier, dass sich die Gebühr nach dem jeweiligen Verbrauch berechnen sollte: weniger Verbrauch gleich weniger Kosten.
Mit jeweils einer Gegenstimme – der von Günther Paschaweh – wurden die neuen Abwasser- und Wassergebühren für 2024 beschlossen.