Seit einem Jahr ist der Kindergarten Abraxas in Steinweiler wieder in Betrieb. Ortsvorsteher Wolfgang Bernhard erklärt, welche Bedeutung die Einrichtung für die Gemeinde hat, warum er den Kindergarten für gesichert hält, aber dennoch vorsichtig in die Zukunft blickt.
Herr Bernhard, als Ortsvorsteher und langjähriger Gemeinderat müssen Sie es wissen: Wie kommt der Abraxas bei den Eltern an?
Nach anfänglicher Unsicherheit bei den Eltern haben diese zwischenzeitlich auch die Vorteile der Kombination des Kindergartens erkannt. Wir verbinden mit dem Abraxas den klassischen Kindergarten und den Waldkindergarten – und das in einer kleinen Gruppe. Die Eltern fühlen sich mit der Lösung gut aufgehoben. Ansonsten, denke ich, hätten die Eltern im Laufe des letzten Jahres nicht so viel Engagement eingesetzt, um den Abraxas im Wald entsprechend herzurichten.
Der Kindergarten wurde vergangenes Jahr wiederbelebt, nachdem die Gemeinde Betreuungsplätze schaffen musste. Ein Gewinn für Steinweiler?
Ja, das ist mit Sicherheit ein Gewinn für Steinweiler, denn es kommen nun ja auch Eltern nach Steinweiler, die die Möglichkeiten, die wir hier bieten, nicht kannten. Und die Steinweiler Eltern haben „endlich“ wieder ihren eigenen Kindergarten und müssen nicht nach Auernheim oder Nattheim fahren, sofern das mit den angebotenen Betreuungszeiten für die Eltern passt. Und auch im Hinblick auf die weiteren Planungen zu einem Neubaugebiet in Steinweiler bringt alleine das Wissen um das Vorhandensein eines Kindergartens in einem Ort schon einen Gewinn.
Während überall von Betreuungsnot die Rede ist, gibt es in Steinweiler noch offene Plätze. Warum?
Der Kindergarten wird sich in den nächsten Monaten nach und nach weiter füllen. Durch die Möglichkeit der Überbelegung haben wir einen kleinen Puffer. Die Kindergartenform und das Angebot vom Abraxas mussten sich auch zuerst bei den Eltern etwas herumsprechen. Deshalb waren wir nicht von Beginn an mit der Gruppe komplett ausgebucht.
Mit einem naturbezogenem Kindergarten erweitert die Gemeinde Nattheim bei der Kinderbetreuung ihr Portfolio. Wie wichtig ist das?
Diese zusätzliche Alternative halte ich für sehr wichtig, da es in den letzten Jahren immer wieder die Diskussion um einen Waldkindergarten gab und wir mit der Ausrichtung des Abraxas eine Kombination aus beiden Kindergartenvarianten anbieten können. Als moderne Gemeinde ist es heutzutage wichtig, den Eltern auch eine weitere Alternative zu den bisherigen Lösungen anzubieten, denn auch das erhöht die Attraktivität der Gemeinde Nattheim.
Wird denn perspektivisch mit dem Abraxas weitergeplant? Sprich: Ist der Kindergarten sicher – oder wird er bei einem Rückgang der Nachfrage eingestampft?
Nach meiner aktuellen Einschätzung ist der Kindergarten sicher und wenn die Eltern der Gesamtgemeinde den Abraxas für sich und ihre Kinder entdecken und das damit verbundenen Angebot nutzen, wird der Abraxas längerfristig gesichert sein. Doch, wenn ich aus den vergangenen Jahren und den Erfahrungen rund um Kindergärten eines gelernt habe, dann zumindest, dass ich keine Versprechen in eine langfristige Zukunft mache, die über die nächsten drei bis fünf Jahre hinausgeht.