Eiszeitkunst

Das Mammut vom Vogelherd bekommt eine neue Heimat

Die beiden eiszeitlichen Kunstwerke Mammut und Höhlenlöwe, die bis Ende 2022 im Archäopark Vogelherd bei Stetten ob Lontal zu sehen waren, erhalten ihre neue museale Heimat.

Gefunden wurden sie 2006 am Vogelherd auf Gemarkung Niederstotzingen und dort wurden die beiden rund 40.000 Jahre alten Eiszeitfiguren von Mammut und Höhlenlöwe mehrere Jahre im Archäopark bei Stetten ob Lontal ausgestellt. Doch mit der Schließung des Parks zum Jahresende 2022 mussten auch sie das Areal verlassen. Nach einer zeitlich begrenzten Sonderpräsentation des Archäologischen Landesmuseums haben die beiden aus Mammutelfenbein geschnitzten Tierfiguren jetzt eine neue Heimat gefunden: Wie das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg in einer Pressemitteilung schreibt, werden sie künftig im Urgeschichtlichen Museum Blaubeuren (Urmu) präsentiert.

„Die Schwäbische Alb ist neben dem Ardèche-Tal der wichtigste Fundort für prähistorische Kunstfunde, die beweisen: In der Eiszeit – also vor 40.000 Jahren – beschäftigten sich die Menschen bereits mit Kunst. Daher ist es nur folgerichtig, dass wir das Konzept für Eiszeitkunst im Land sehr sorgfältig gestalten“, sagte Kunststaatssekretär Arne Braun am Montag in Stuttgart. „Mit unserer Entscheidung für Blaubeuren als Ausstellungsort wird das Profil des Urgeschichtlichen Museums als Schwerpunktmuseum für Urgeschichte und Eiszeitkunst im Land gestärkt. Zudem bekennen wir uns zum dezentralen Präsentationskonzept für die Fundstücke aus den zum Unesco-Welterbe gehörenden Höhlen und Eiszeitkunst der Schwäbischen Alb.“

Die Gründe für die Vergabe der Fundstücke nach Blaubeuren

Zur Entscheidung über den weiteren Verbleib habe Braun mit den an einer künftigen Präsentation interessierten Einrichtungen gesprochen, so das Ministerium. Interesse angemeldet hatten Stadt und Museum Ulm, Stadt und Universität Tübingen und das Urmu mit seiner Trägerstiftung. Ausschlaggebende Gründe für die Entscheidung seien insbesondere ein überzeugendes Vermittlungskonzept hinsichtlich verschiedener Alters- und Bevölkerungsgruppen, die zu erwartende Besucherzahl, die geografische Nähe zur Fundregion sowie die Anbindung an die wissenschaftliche Forschung gewesen, erläuterte Braun.
Das Urmu wird als Zweigmuseum des Archäologischen Landesmuseums Baden-Württemberg geführt und von der Universität Tübingen, Institut für Ur- und Frühgeschichte und Archäologie des Mittelalters, in der Person von Professor Nicolas Conard wissenschaftlich geleitet und betreut.

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