Die zwei Jahre Ideenfindung mögen manchem lang vorgekommen sein, letztlich haben sich die gründlichen Überlegungen aber gelohnt. Denn mit dem jetzt präsentierten Konzept schlägt die Stadt Niederstotzingen gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe: Das Gelände des Archäoparks muss nicht rückgebaut werden, sondern Areal und Gebäude bleiben erhalten und können weiter sinnvoll eingesetzt werden. Das Angebot an Kinderbetreuungsplätzen kann erweitert werden, was angesichts des Bedarfs auch notwendig ist. Das ist eine Pflichtaufgabe, die sowieso von der Stadt zu erbringen ist und für die damit kein zusätzlicher Raum neu geschaffen werden muss. Gleichzeitig wird das Welterbe Vogelherd langfristig und nachhaltig geschützt – auch dies ist eine kommunale Aufgabe.
Dass sich Kinder im großen abenteuerlichen Gelände am Vogelherd wohlfühlen werden, lässt sich gut vorstellen. Das Welterbe, die Figuren, das Leben in der Eiszeit, das alles wird damit in ihr tägliches Spiel integriert sein – besser lässt sich Geschichte kaum unters Volk bringen.
Freilich ist auch vorstellbar, dass es Eltern gibt, die die Parksituation mit den Laufwegen scheuen und daher vermeiden werden. Andererseits aber erfreuen sich gerade Naturkindergärten großer Beliebtheit. Das werden Eltern auch am Vogelherd zu schätzen wissen, zumal dort ja die Attraktion Welterbe noch hinzukommt. Eine solche Kombination ist sicher nicht häufig anzutreffen, da ist der Begriff „Alleinstellungsmerkmal“ schon naheliegend. Der Weg der Umsetzung muss noch bewältigt werden, aber entscheidend dafür ist der erste Schritt. Der ist getan. Die Stadt macht damit ihre Pflicht zur Kür. Und die Wiege der Kultur kommt wieder in Schwung.