Angepasst wurden die Gebühren für Wasser und Abwasser in der vergangenen Sitzung des Niederstotzinger Gemeinderats. Einstimmig erfolgten die Beschlüsse: Der Preis für Wasser steigt von bisher 2,33 auf 2,74 Euro pro Kubikmeter und derjenige für Abwasser von bisher 3,25 auf 3,43 Euro pro Kubikmeter. Der Preis für Niederschlagswasser wurde von bisher 0,74 auf 0,60 Euro pro Quadratmeter gesenkt. Die Grundgebühren bleiben jeweils gleich.
Die Kalkulation dieser Positionen hatte Dominique Löw von der Allevo Kommunalberatung vorgenommen, und dieser stellte die einzelnen Punkte und Berechnungen in der Sitzung auch persönlich vor. In puncto Wasser haben die bisherigen Gebühren nicht ausgereicht, um die aufgelaufenen Konzessionsabgaben von 148.840 Euro auszugleichen. Im Jahr 2024 wird der Ausgleich der Konzessionsabgabe aus 2019 in Höhe von 15.076 Euro vorgenommen. Für das Jahr 2025 ist kein Ausgleich vorgesehen, was nun auch beschlossen wurde.
Der Gemeinderat folgte damit der Empfehlung der Allevo und der Verwaltung, da die Gebühren im Bereich der Wasserversorgung aufgrund der vorgenommenen Investitionen beispielsweise am Wasserturm Stetten ohnehin deutlich steigen. Eine weitere Steigerung durch nachholbare Konzessionsabgaben soll nicht erfolgen, um die Gebührenzahler nicht noch mehr zu belasten.
Verluste schneller erkennen
Im Bereich Schmutzwasser soll die bisher nicht ausreichende Deckung der Kosten aus dem Jahr 2021 mit 20.327 Euro und aus dem Jahr 2022 mit 25.000 Euro ausgeglichen werden. Beim Niederschlagswasser waren die Beitragszahlungen um 38.509 Euro höher als die Kosten, sodass eine Senkung des Preises um 14 Cent pro Quadratmeter möglich wurde.
Dr. Peter Spizig (CDU) erkundigte sich noch danach, wie die relativ hohen Verluste im Wassernetz Einfluss auf die Kalkulation genommen haben, worauf Löw bestätigte, dass diese Kosten in der Kalkulation beinhaltet sind. Bürgermeister Bremer verwies in diesem Zusammenhang darauf, dass die Wassertürme mit Messeinrichtungen ausgerüstet sowie Sensoren im Ortsnetz installiert werden, um Verluste schneller erkennen und gering halten zu können.
Mengen schwer prognostizierbar
Ob angesichts der aktuell nicht ausreichenden Kostendeckung bei Wasser der Schluss gezogen werden könne, dass hier zu niedrig kalkuliert worden sei und ob dies künftig vermieden werden könne, wollte Theo Feil, der Fraktionsvorsitzende der SPD, wissen. Löw beantworte dies mit den verschiedenen Faktoren, die in die Kalkulation einflössen, darunter auch viele ungeplante Kosten. Prognosen der Mengen abzugeben, sei nicht so einfach, zum Mittelwert, an dem sich die Kalkulation orientiere, würden sich hohe Schwankungen ergeben. Bürgermeister Marcus Bremer ergänzte dies damit, dass entgegen der Übung in der weiteren Vergangenheit die Preise nunmehr jährlich kalkuliert werden, sodass Abweichungen in engeren Grenzen gehalten werden können.
Die neuen Preise gelten ab 1. Januar 2025. Stadtkämmerer Thorsten Renner hatte sich die Mühe gemacht und die Auswirkungen der Preisveränderungen anhand von Beispielen errechnet. So werde ein Ein-Personen-Haushalt in einer Wohnung mit einer Steigerung von 17,55 Euro im Jahr zu rechnen haben. Bei einem 4-Personen-Haushalt betrage die Steigerung 52 Euro pro Jahr.