Stellenausschreibung

Quartiersmanagement in Niederstotzingen: Ein Quartier ist gefunden, ein Koordinator wird gesucht

Für das Quartiersmanagement hat die Stadt Niederstotzingen als eine von acht Kommunen aus dem Förderprogramm des Landes den Maximalbetrag von 115.000 Euro über die zweijährige Projektlaufzeit erhalten. Ein Quartier für die Anlaufstelle ist gefunden, nun gilt es eine Quartierskoordinatorin oder einen Quartierskoordinator zu finden.

„Zukunft baut man nicht nur mit Beton, auch Strukturen sind notwendig“, mit diesen Worten leitete Bürgermeister Marcus Bremer den Tagesordnungspunkt betreffend eine Struktur ein, die bereits geschaffen wurde: das Quartiersmanagement. Nachdem die Stadt als eine von acht Kommunen aus dem Förderprogramm des Landes den Maximalbetrag von 115.000 Euro über die zweijährige Projektlaufzeit zugesagt erhalten hat, ging es nun darum, „Zug auf die Kette“ (Bremer) zu bekommen, also Leben in die Strukturen zu bringen.

Dazu benannten die Fraktionen ihre Vertreter für die Steuerungsgruppe, die das Projekt lenkt und dessen Themen priorisiert sowie für notwendige Entscheidungen zuständig ist. Der Gemeinderat wird mit Berthold Wetzler (CDU), Bärbel Noller (SPD) und Julia Wernecke (BWI) vertreten sein. Neben Bürgermeister Bremer, Pflegekoordinatorin Gertraud Jauß für das Landratsamt, Katja Koppelmann als Vertreterin der Stiftung Haus Lindenhof und dem Prozessbegleiter Martin Keller-Combé von der Ideenwirkstatt wird auch der künftige Quartierskoordinator oder die künftige Quartierskoordinatorin dort zu finden sein.

Erfahrungsaustausch und Entlastung

Diese Stelle gilt es noch zu besetzen, und dafür war ein weiterer Schritt notwendig. Einstimmig erteilte der Gemeinderat seine Zustimmung zur Kooperation mit der Stiftung Haus Lindenhof, um die Stelle der Quartierskoordination gemeinsam einzurichten. Die Vorteile der Kooperation waren zuvor in der Klausurtagung des Gemeinderats diskutiert worden, wurden aber auch von Bremer in der Sitzung nochmals hervorgehoben: In der Zusammenarbeit mit der Stiftung Haus Lindenhof ist ein fachlicher Austausch gewährleistet, von Erfahrungen aus anderen Quartiersprojekten in Salach, Schwäbisch Gmünd, Waldstetten und Wäschenbeuren kann profitiert werden und die Stadtverwaltung ist entlastet.

In der entsprechenden Vereinbarung mit der Stiftung soll insbesondere die Übernahme der Personalkosten geregelt werden, wobei für das Projekt bei der Stiftung eine Stelle mit einem Umfang von 80 Prozent geschaffen wird. Der Arbeitgeberaufwand wird rund 56.000 Euro pro Jahr betragen. Davon werden über das Förderprogramm 28.750 Euro pro Jahr finanziert. Und ein Quartier für die Quartierskoordination ist ebenfalls bereits gefunden worden: In den Räumen des ehemaligen Reisebüros soll das Büro als zentrale Anlaufstelle eingerichtet werden. Die zentrale Lage, abgekoppelt von Rathaus, der barrierefreie Zugang und die Nähe zur Bushaltestelle, zu Ärzten und Apotheken sowie Therapieeinrichtungen und Geschäften und auch zum Rathaus sprechen für die ohnehin leerstehenden Räume.

Stadt setzt auf Langfristigkeit

Die Stelle für die Quartierskoordination soll zunächst befristet für zwei Jahre ausgeschrieben werden. Bürgermeister Bremer machte jedoch in der Sitzung deutlich, dass das Projekt auf Langfristigkeit angelegt sei. Es mache keinen Sinn, „Gas zu geben, um dann abzubrechen“. Bernd Hegele, der Fraktionsvorsitzende der CDU, hob hervor, dass mit diesem Projekt „Pionierarbeit“ geleistet werde, handle es sich doch um ein Pilotprojekt im Landkreis. Der Erfolg stehe und falle mit der Person, die für die Quartierskoordination gefunden werden könne, wobei er deren Stelle nicht als reinen Bürojob bezeichnete, sondern als praktische Arbeit mit koordinierenden Aufgaben, die mitten unter den Menschen stattfinde. Das unterstrich Martin Däumling (SPD) und schloss sich diesen Aussagen an.

Eine gute Wahl sei der Slogan „Gemeinsam. Lebenswert. Zukunft gestalten“, fand Helmut Kircher, der Fraktionsvorsitzende der BWI. Damit sei sehr gut gesagt, was mit dem Projekt erreicht werden solle, und das gemeinsam mit allen Bürgerinnen und Bürgern. Zukunft gestalten, das bedeute für ihn auch, nicht mehr so zu denken und so zu handeln wie in der Vergangenheit, wenn Neues erreicht werden solle.

Auftakt in der Villa Kaleidos

Am Freitag, 15. November, gibt es Gelegenheit, mehr über das Projekt zu erfahren. Von 18 bis 20 Uhr gibt es in der Villa Kaleidos in Oberstotzingen eine öffentliche Auftaktveranstaltung, in der die Akteure sowie die Ziele und Möglichkeiten vorgestellt werden, auch solche, wie sich Bürgerinnen und Bürger beteiligen können.

Dazu gehört beispielsweise der Projektbegleitkreis: In diesem offenen, beratenden Gremium können Themen eingebracht werden oder auch selbst mitgewirkt werden. Der Begleitkreis ist offen für viele Interessierte, also beispielsweise ehrenamtlich Engagierte, Vereine, Kirchengemeinden, Integrationsmanager, Schulsozialarbeiter, Hospizgruppe, örtliche Leistungserbringer, themenbezogene Experten.

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