Bebauungsplanänderung

Archäopark Vogelherd: So soll das Kulturdenkmal zur naturnahen Kinderbetreuungsstätte werden

Als Voraussetzung für die naturnahe Kinderbetreuung im Archäopark in Niederstotzingen wurde nun der Bebauungsplan angepasst. Der Welterbestatus ist dadurch nicht gefährdet.

Damit der Archäopark zur Kinderbetreuungsstätte werden kann, dafür sind noch einige Schritte notwendig. Den ersten unternahm der Gemeinderat in der vergangenen Sitzung: Der Bebauungsplan für das Sondergebiet Archäopark Vogelherd musste dazu geändert werden.

Wie das vonstattengehen kann, dazu hatte Martin Todtenhaupt vom Ingenieurbüro Gansloser einen Vorentwurf gefertigt, den er in der Sitzung persönlich vorstellte. Bürgermeister Marcus Bremer schickte voraus, dass hierin auch eingeplant werden sollte, Spielraum für weitere Gruppen und nicht nur für die eine, die jetzt geplant ist, mitzuberücksichtigen. Mehr als eine Gruppe sei im bisherigen Besucherraum nicht unterzubringen, andererseits aber werde die Thematik Kinderbetreuung nicht kleiner werden. Daher sollte die Unterbringung weiterer Gruppen zumindest so eingeplant sein, dass keine weitere Änderung des Bebauungsplans notwendig werden würde.

Touristisch und kulturell weiterhin nutzbar

Dies wurde auch bei der Konzeption berücksichtigt: Todtenhaupts Plan sieht eine Fläche für weitere Gruppen schräg rechts vom bisherigen Besucherzentrum, das ja für die bereits jetzt geplante Gruppe gedacht ist, vor, das wäre also etwa hinter dem lebensgroßen Mammut. Der Entwurf bezieht des Weiteren die Möglichkeit der touristisch-kulturellen Öffnung der Welterbestätte vor. Angedacht seien dabei Kooperationen mit Schulen und Kindergärten, aber auch öffentlichen Zugang etwa am Welterbetag sowie am Tag des offenen Denkmals.

Gravierende Änderungen am bisherigen Bebauungsplan macht das aber nicht notwendig: Das Sondergebiet rund um Vogelherd bleibt nach wie vor Sondergebiet, im Übrigen sind lediglich Anpassungen an den Ist-Zustand vorzunehmen. Das bedeutet, dass Parkplatz, Grünflächen und Wege exakt so übernommen werden, wie sie derzeit vorhanden sind, und das weicht nur geringfügig vom bisherigen Bebauungsplan ab. Ebenfalls berücksichtigt hat Todtenhaupts Plan Schutz- und Aufenthaltsräume für die Kinder sowie einen Schutzwagen und Spielanlagen im Hinblick auf die Kinderbetreuung einerseits sowie auch andererseits die Aktions- und Themenplätze zur Vor-Ort-Darstellung des Welterbes und der historischen Gegebenheiten.

Denkmalamt begrüßt neue Nutzung

Diese Änderungen wurden im Vorfeld auch im Hinblick auf die besonderen Gegebenheiten des Gebiets abgestimmt: Naturschutzfachliche Untersuchungen seien nicht erforderlich, berichtete Todtenhaupt, das Welterbe sei nicht beeinträchtigt und vom Landesamt für Denkmalpflege wurde die neue Nutzung ausdrücklich begrüßt. Lediglich Ausgleichsflächen seien zu schaffen, wobei diese mit etwa 15 bis 20 Bäumen, die im Norden oder auch entlang des Wegs am bisherigen Besucherzentrum gepflanzt werden könnten, oder auch der Aufwertung einer landwirtschaftlichen Fläche beispielsweise durch eine Fettwiese erbracht werden könnten.

Dieser Vorentwurf begegnete keinerlei Einwendungen seitens der Räte. Einstimmig wurde daher beschlossen, den Plan zur frühzeitigen Beteiligung der Öffentlichkeit zu veröffentlichen.

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