Das Ende des Archäoparks Niederstotzingen war kein rühmliches und das seitdem ungenutzte, brach liegende Gelände erinnert zusätzlich daran. Lange war unklar, was mit dem Areal rund um die Vogelherdhöhle geschehen soll. Das hat sich nun offenbar geändert: In der öffentlichen Gemeinderatssitzung am Mittwoch, 25. September, geht es um die Vergabe von Planungsleistungen zur Änderung des Bebauungsplans „Sondergebiet Archäopark Vogelherd“. Hinter dem sperrigen Verwaltungssprech stecken Pläne der Stadt Niederstotzingen, auf dem Gelände zunächst eine Kindergartengruppe einzurichten.
Tagesstätte für zunächst 25 Kinder am Vogelherd
Laut der Sitzungsvorlage wurde nach der Schließung des Parks von der Verwaltung ein Nachnutzungskonzept für das Gebäude und für die Außenanlagen entwickelt: „Zukünftig ist geplant, das Gelände für frühkindliche Bildungszwecke zu nutzen und zunächst eine Kindergartengruppe mit verlängerter Öffnungszeit (7 bis 14 Uhr) vor Ort einzurichten“, heißt es darin. Der ehemalige Archäopark eigne sich ideal als Standort für eine Kindertagesstätte mit naturnahem Profil – zunächst für 25 Kinder.
Die Stadt Niederstotzingen würde damit einem Trend zu Wald- und Naturkindergärten folgen, der auch in vielen anderen Gemeinden zu beobachten ist. Der Schwerpunkt soll auf Heimatkunde, Umweltbildung und Nachhaltigkeit liegen. „Als besonderes Highlight integrieren wir die reiche Geschichte des Vogelherds nahtlos in den Alltag der Kinder“, so die Vorstellung der Verwaltung: „Durch interaktive Geschichtsstunden, in denen sie spielerisch mehr über die prähistorische Ära lernen, wird die Vergangenheit lebendig und greifbar.“
Infrastruktur ist im Archäopark bereits vorhanden
Die Rahmenbedingungen vor Ort jedenfalls sind gut: Das Gelände und das Gebäude gehören der Stadt, das Areal ist bereits umzäunt. Ein Gruppenraum, Sanitäranlagen sowie Büro- und Lagerflächen sind schon vorhanden. Außerhalb der Betriebszeiten des Kindergartens würde zudem grundsätzlich die Möglichkeit bestehen, die Vogelherdhöhle mit Rundweg an einzelnen Tagen weiterhin der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Die Stadt betont, dass sie mit einer Nachnutzung als Kinderbetreuungsstätte quasi gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen würde: Die vor Ort bestehende Infrastruktur könnte sinnvoll genutzt werden, das Grundstück würde nicht weiter einfach brach liegen, die Stadt würde weitere Betreuungsplätze schaffen und zudem den Schutz der Vogelherdhöhle als Teil des Unesco-Weltkulturerbes garantieren.
Für eine Umnutzung des Archäoparks muss der vorhandene Bebauungsplan geändert werden, auch um gegebenenfalls bauliche Erweiterungen zu ermöglichen: Perspektivisch könnten weitere Bauten wie Wagen oder Jurten auf dem Gelände entstehen, um die Betreuungseinrichtung um eine reine Naturgruppe erweitern zu können.
Gemeinderat befasst sich mit den Planungen
Der Niederstotzinger Gemeinderat wird sich in seiner öffentlichen Sitzung am Mittwoch, 25. September, ab 18.30 Uhr im Sitzungssaal des Rathauses mit dem Thema Archäopark beschäftigen. Dabei geht es konkret um die Vergabe der Planungsleistungen zur Änderung des Bebauungsplans.