Der Archäopark Vogelherd in Stetten ob Lontal ist seit gut einem Jahr geschlossen. Die einst darin ausgestellten Eiszeitfunde aus dem Lonetal sind seit Anfang Dezember wieder für die Öffentlichkeit zugänglich – rund 160 Kilometer von ihrer „Heimat“ entfernt. Im Archäologischen Landesmuseum Baden-Württemberg (ALM) in Konstanz sind die ältesten Tierskulpturen der Menschheit im Rahmen der Sonderpräsentation „Meisterwerke der Eiszeit“ zu sehen. Die Ausstellung läuft bis 1. Dezember 2024.
Rund 40.000 Jahre alte Tierskulpturen
Die rund 40.000 Jahre alten Figuren eines Mammuts und eines Höhlenlöwen gelten als Objekte von Weltrang, die nicht nur von der Beobachtungsgabe, sondern auch von der Kunstfertigkeit der Menschen in der Altsteinzeit zeugen.
Als während der letzten Eiszeit vor 43.000 Jahren der moderne Mensch Europa besiedelte, wurden auch die Höhlen der Schwäbischen Alb von ihm genutzt. Im Schutz der Höhlen überdauerten die Kulturschichten die Jahrtausende, sodass sich hier die ältesten mobilen Kunstwerke der Welt erhalten konnten und in einzigartiger Weise die Kultur des Homo sapiens dokumentieren. Ihre Bedeutung ist für das Verständnis der Menschheitsgeschichte und die Entwicklung der Künste weltweit herausragend. Aufsehenerregende Zeugnisse dieser Kultur sind geschnitzte Figuren, Schmuck und Musikinstrumente – mit die ältesten ihrer Art weltweit.
Status als Welterbe seit 2017
Die Höhlen und die Eiszeitkunst der Schwäbischen Alb wurden 2017 von der UNESCO in die Welterbeliste aufgenommen. Bislang wurden dort über 50 figürliche Kunstobjekte aus Mammutelfenbein und acht Flöten aus demselben Material beziehungsweise aus Vogelknochen gefunden. Die Mehrheit dieser Kunstobjekte bildet die Tierwelt der eiszeitlichen Landschaft ab und zeigt Tiere wie Mammut, Wisent, Pferd, Höhlenlöwe oder Höhlenbär, aber auch kleinere Tiere wie Igel oder Fisch.