24/7: Künftig ist die Sontheimer Rettungswache auch nachts besetzt
Seit einem Jahr fahren die Rettungskräfte des Arbeiter-Samariter-Bunds (ASB) von einem Containerbau in Sontheim/Brenz aus zu ihren Einsätzen. Den vorherigen Standort der Rettungswache in Hermaringen gibt es seither nicht mehr. Beides hatte der Bereichsausschuss Rettungsdienst beschlossen – mit dem Ziel, den südlichen Kreis Heidenheim besser abzudecken, sprich: ein schnelleres Eintreffen der Rettungskräfte am Einsatzort zu erreichen.
Das untere Brenztal steht seit dem Umzug deutlich besser da.
Stefan Schulz, Geschäftsführer des ASB Ulm
Schon damals war klar: Es ist zunächst ein Umzug auf Probe. Bevor Nägel mit Köpfen gemacht werden, soll zwei Jahre lang getestet werden, ob sich die Einsatzzeiten vom neuen Standort am Sontheimer Krautgartenweg tatsächlich verbessern. Erst danach wird der Ausschuss, dem neben den Hilfsorganisationen unter anderem auch Krankenkassen angehören, anhand der Datenlage über einen endgültigen Umzug nach Sontheim entscheiden.
Tendenz nach dem ersten Jahr: Bleibt die Rettungswache dauerhaft in Sontheim?
Zeichnet sich nach dem ersten Jahr schon eine Tendenz ab? Stefan Schulz, Geschäftsführer des Arbeiter-Samariter-Bunds in Ulm, ist optimistisch: „Das untere Brenztal steht seit dem Umzug deutlich besser da.“ Die vorgeschriebene Hilfsfrist innerhalb der der Rettungsdienst nach Absetzen eines Notrufs am Einsatzort eintreffen muss (aktuell 15 Minuten), werde von Sontheim aus deutlich unterschritten.
Das Aber an der Sache: Die Verbesserung der Abdeckung bezieht sich freilich nur auf die Betriebszeiten der Rettungswache. Gestartet war man im Juli 2022 mit 16 Stunden, von 7 bis 23 Uhr ist die Wache besetzt. Das soll sich laut einstimmigem Beschluss des Bereichsausschusses Rettungsdienst jetzt ändern. Ab dem 1. Oktober werden Rettungskräfte und –fahrzeug in Sontheim rund um die Uhr verfügbar sein – 24/7 also. Angestrebt wird eine Verbesserung der notfallmedizinischen Abdeckung des unteren Brenztals während der Nachtstunden.
Umstellung aufs Zwei-Schicht-Modell für die Sontheimer Rettungswache
„Das ist eine total gute Nachricht für die Bevölkerung“, sagt Stefan Schulz. Aktuell würden nach 23 Uhr Rettungskräfte aus Giengen oder Langenau alarmiert, künftig dann der Sontheimer Rettungswagen. Nötig ist dafür die Umstellung auf ein Zwei-Schicht-Modell (zweimal zwölf Stunden), außerdem hat der ASB die Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Sontheimer Standort erhöht. Das Team besteht nun aus elf haupt- und zwölf nebenamtliche Notfall- und Rettungssanitäter. 2022 war man mit sieben hauptamtlichen Kräften gestartet.
Für die Zukunft der Sontheimer Rettungswache sei die Ausweitung auf die Nachtzeiten „ein gutes Zeichen“, sagt Schulz. Trotzdem gehe man davon aus, dass die Testphase nicht verkürzt wird. Dass also die vollen zwei Jahre abgewartet werden, bis der Ausschuss über die ständige Stationierung in Sontheim entscheidet. Bis dahin bleiben auch die Überlegungen des ASB zum Bau einer neuen Rettungswache im Gebiet Oberen Bogen bloße Theorie. Die unmittelbare Nähe zur Feuerwehr, deren neues Gerätehaus dort entstehen soll, biete sinnvolle Synergien, sagt Stefan Schulz. Für formelle Gespräche müsse man aber das „klare Go“ des Bereichsausschusses abwarten.