Noch Mitte April konnte die Pressestelle der Netcom BW keinen genauen Termin nennen, wann mit dem tatsächlichen Beginn der Bauarbeiten zu rechnen sei. Nun – knapp fünf Monate nach Abschluss der Vorvermarktungsphase – beginnt in Bergenweiler tatsächlich die Verlegung der Leerrohre und das Einschießen der Glasfaserkabel. „Für uns ist das ein ganz wichtiger Tag heute“, sagte Philipp Schaffert, Account Manager bei der Netcom BW anlässlich des Spatenstichs.
Insbesondere freute er sich darüber, dass die Vorvermarktungsphase des Netzbetreibers, die bis zum Frühjahr dieses Jahres andauerte, so erfolgreich war. Denn damit sich für die Netcom BW der sogenannte „eigenwirtschaftliche Ausbau“ eines Glasfasernetzes betriebswirtschaftlich rechnet, war es in Sontheim und seinen Ortsteilen notwendig, dass mindestens 35 Prozent der verfügbaren Haushalte sich auch an das Netz anschließen lassen.
Dank des Marketings, der Unterstützung seitens der Sontheimer Gemeindeverwaltung und natürlich der Bereitschaft der Sontheimer Immobilienbesitzer zur Investition in einen eigenen Hausanschluss wurde dieses Ziel nicht nur erreicht, sondern sogar nennenswert übertroffen: In Sontheim und Brenz unterschrieben über 60 Prozent einen Vertrag, in Bergenweiler sogar 80 Prozent.
Schnelles Internet ist ein grundlegender Standard, den man genauso benötigt wie Wasser und Strom.
Philipp Schaffert, NetCom BW
Das sei ein glasklares Signal, „dass Glasfaser benötigt wird“, so Schaffert. Schnelles Internet sei die Zukunft und ein „grundlegender Standard, den man genauso benötigt wie Wasser und Strom“. Auch Sontheims Bürgermeister Tobias Rief betonte die Bedeutung des Breitbandausbaus für die Attraktivität des ländlichen Raumes, ohne schnelles Internet „geht es nicht mehr“.
Rief ergänzte, dass man sich als Gemeindeverwaltung ganz bewusst für die Netcom BW entschieden habe. Das Unternehmen sei immer „zurückhaltend und vorsichtig“ gewesen, wenn es um den Breitbandausbau gegangen sei, es habe immer nur das versprochen, was es auch einlösen könne, so der Bürgermeister. Andere Glasfaservermarkter seien da „markiger und breitbeiniger aufgetreten“. Übrigens sei es nie nur um das Tempo des Ausbaus gegangen, auch Verlässlichkeit sei wichtig gewesen, so Rief.
Offiziell beginnen die Bauarbeiten in Bergenweiler in der ersten Oktoberwoche, „das Bauende ist für Jahresende 2025 anvisiert“, erläuterte Schaffert. Das gelte sowohl für Bergenweiler als auch für den Ortsteil Brenz. Dort starten die Tiefbauarbeiten Anfang nächsten Jahres.
Netz ist stetig erweiterbar
Die Verrohrung erfolgt auf einer Gesamtstrecke von zwölf Kilometern, die verlegten Kabel selbst werden eine Länge von 65 Kilometern haben. Schaffert ergänzte, dass es auch nach Abschluss der Vorvermarktungsphase immer noch möglich sei, einen Vertrag für einen Glasfaserhausanschluss unterzeichnen zu können. Möglich sei das, „bis der Bagger vor der Tür steht“.
Das Gesamtinvestitionsvolumen in Bergenweiler und in Brenz beträgt 2,8 Millionen Euro, „hier geht es um richtig viel Geld“, so Philipp Schaffert. Darin enthalten sind nicht nur die Tiefbauarbeiten – also die Verlegung der Leerrohre und das Einschießen der Glasfaserkabel selbst –, sondern auch die Kosten für drei sogenannte Technikstandorte, die als zentrale Verteiler dienen werden. Möglich seien Download-Bandbreiten bis zu 1000 Mbit pro Sekunde, das Netz sei aber „stetig erweiterbar“.
Nächster Spatenstich im Oktober
Auch die jetzt noch nicht erschlossenen Baugrundstücke des dritten Bauabschnitts „Watzelsdorfer Straße“ sollen für den Anschluss an das Glasfasernetz vorbereitet werden. Für Mitte Oktober kündigte die Netcom BW zudem den ersten Spatenstich für den Ausbau des Glasfasernetzes im Hauptort Sontheim an, „unmittelbar danach beginnen die Tiefbauarbeiten“, so Philipp Schaffert. Nach Angaben der Netcom BW sollen die Arbeiten in Sontheim zum Jahresende 2026 abgeschlossen sein.