Der Name „Bonema“ ist kein neuer in Sontheim. Denn genau auf der gegenüberliegenden Straßenseite betrieb das Ehepaar Turhan in den vergangenen neun Jahren einen kleinen Imbiss, der auch schon „Bonema“ hieß. Die Anfangszeit sei damals „wirklich schwer“ gewesen, erinnert sich Murat Turhan. „Das war genau die Zeit, als man hier die Hauptstraße saniert hat“. Sie wären gern in ihren alten Räumlichkeiten geblieben und hätten diese saniert. Allerdings lief dort der Pachtvertrag aus und konnte auch nicht verlängert werden, so Murat Turhan.
Glücklicherweise waren aber gerade die Räumlichkeiten der ehemaligen Naturheilpraxis in der Hauptstraße 21 auf der anderen Straßenseite freigeworden. Im Mai 2023 begann Murat Turhan mit seiner Frau Betül mit den umfangreichen Umbauarbeiten. „Wir haben kernsaniert. Vieles davon habe ich selber gemacht“, erläutert er. Decken, Wandverkleidungen, Fußböden und Türen mussten beispielsweise aus Brandschutzgründen erneuert werden. „Ich schätze, dass wir so an die 100.000 Euro investiert haben“, so Turhan.
Gegrillt wird über Holzkohle
Etwa 40 Gäste können die beiden zusammen mit ihrem Team jetzt bewirten. Ein Außenbereich sei ebenso im Gespräch, sagt der 43-Jährige. Bei der Gemeindeverwaltung hat er diesbezüglich schon einmal vorgefühlt. Wenn alles klappt, dann wird er demnächst drei kleine Tische für je zwei Personen unterhalb des großen Panoramafensters an der Hauptstraße bewirten können. „Unsere großen Fenster lassen sich komplett öffnen, da kommt so etwas wie Terrassenfeeling auf.“
Die kulinarische Basis des „Bonema“ bilden Grillgerichte türkischer Provenienz. Auf dem großen, kupferfarben blitzenden Grill gleich gegenüber der Eingangstür des Restaurants landen Fleisch, Fisch und Gemüse. Die notwendige Hitze und das typische Aroma liefert die verwendete Holzkohle. „Vielleicht sind wir eine der letzten, die das so machen werden“, erläutert Murat Turhan, denn die dafür notwendigen Genehmigungen seien immer schwieriger zu bekommen. Um die brandschutzrechtlichen Bestimmungen einhalten zu können, müsse man sehr viel Geld in die Hand nehmen. „Aber wir sind stolz darauf, wir haben es durchgekriegt“.
Natürlich kann man im „Bonema“ auch vegetarisch essen, gerade die türkische Küche bietet hier eine große Auswahl an. An vegane Gerichte traue er sich noch nicht heran, gibt Murat Turhan freimütig zu, „vegane Küche ist schwierig“. Aber auch wer nur einen Kaffee oder Tee trinken und dazu vielleicht etwas Süßes naschen möchte, sei willkommen. „Die Desserts wechseln sich bei uns jeden Tag ab. Alles wird selbst gemacht“, sagt Betül Turhan. Egal, ob es Milchreis, Honig-Mandel-Soufflé oder Schokoladen-Soufflé sind. Und wie es sich für eine typisch türkische Küche gehört, kann man auch unter verschiedenen Sorten Baklava auswählen.
„Meine Frau wollte unbedingt aus der Apotheke in die Selbstständigkeit.“
Murat Turhan
Murat Turhan ist gebürtiger Schwabe, er kommt aus Krumbach in der Nähe von Günzburg. Es sei jetzt zwar viel stressiger als vorher im Imbiss, aber es mache auch sehr viel Spaß. Auf die Idee, in die Gastronomie zu wechseln, sei seine Frau gekommen. „Sie wollte unbedingt aus der Apotheke in die Selbstständigkeit.“ Betül Turhan ist gelernte Apothekenhelferin. Er selbst habe sich diesen Schritt eigentlich nicht getraut, gesteht der gelernte Maschinensystemtechniker, der nach wie vor in diesem Beruf und seinem Ausbildungsbetrieb tätig ist.
undefinedundefinedAlso haben die beiden erst einmal mit einem Dönerimbiss angefangen, um Erfahrungen zu sammeln. Aber Betül Turhan ließ sich nicht vom Traum eines eigenen Restaurants abbringen, nun ist er wahr geworden. Leider geht es den beiden Wirten momentan genauso wie vielen anderen Unternehmern in der Gastronomie: Sie halten händeringend Ausschau nach Personal. „Wir suchen jemand für den Service und jemanden, der sehr gute Deutschkenntnisse hat“, sagt Murat Turhan.
Ein neues Zuhause auch für Familie Turhan
Das Ehepaar Turhan und die beiden Kinder wohnen zurzeit noch in Günzburg. Ziel ist es allerdings, dass die Familie über kurz oder lang in Sontheim sesshaft wird. Und das in dem Gebäude, in dem sich auch das „Bonema“ befindet. So ein Restaurant erfordere eine ganz andere Präsenz als ein Imbiss, man müsse eigentlich nonstop anwesend sein. Der Tag fange schon um 7 Uhr an und ende um Mitternacht, so Murat Turhan. Da man vieles, was auf Speisekarte steht, frisch zubereite, brauche man sehr viel Vorbereitungszeit.
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