Sicherheit vor Schnelligkeit

Das soll sich an Sontheims Radwegekonzept ändern

Zum dritten Mal befasste sich der Sontheimer Gemeinderat mit dem örtlichen Radwegekonzept. Etwa 50 Einwohner hatten im Rahmen einer Bürgerbefragung die Möglichkeit genutzt, ihre Wünsche zum sicheren Radeln in Sontheim zu äußern.

Ralf Goy, Geschäftsführer des beauftragten Ingenieurbüros und selbst Mitglied des Sontheimer Gemeinderates stellte seinen Kolleginnen und Kollegen den aktuellen Stand des Radwegekonzeptes der Gemeinde Sontheim vor. Ausgegangen sei man bei den Überlegungen vom überregionalen Radwegekonzept des Landkreises Heidenheim.

Eingeflossen in das Konzept seien auch die Ergebnisse einer Bürgerbefragung, die der Sontheimer Gemeinderat im Frühjahr dieses Jahres nach intensiver Beratung beschlossen hatte. Zudem hatte sich im Rahmen der Beteiligung der Träger öffentlicher Belange unter anderem auch der Verkehrsklub Heidenheim Gedanken zum Sontheimer Radwegekonzept gemacht und diese an das Ingenieurbüro übermittelt.

„Manche Radfahrer werden einen Umweg in Kauf nehmen müssen.“

Ralf Goy

Ziel der Planungen sei es, „eine Verbesserung der wichtigen Routen“ zu schaffen, so Ralf Goy. Das ziele allerdings nicht automatisch darauf ab, immer die kürzesten oder schnellsten Verbindungen zu ermöglichen, da auch das Thema „Sicherheit“ eine wichtige Rolle spiele. Was eben bedeute, dass manche Radfahrer auch mal „einen Umweg in Kauf nehmen müssen“.

Man habe auch eruiert, was aus Sicht Sontheims wichtige Anschlusspunkte wären, wie beispielsweise Kitas und Schulen, der Bahnhof, Einkaufsmöglichkeiten und Freizeitörtlichkeiten. Aus der Bürgerbefragung habe man circa 50 Rückmeldungen aus der Sontheimer Bürgerschaft erhalten, erläuterte Goy. Das sei etwa ein Prozent der örtlichen Bevölkerung, deswegen müsse man die Ergebnisse auch „ein bisschen relativieren“, aber natürlich habe man diese Wortmeldungen trotzdem berücksichtigt.

Unsichere Knotenpunkte

Am häufigsten wurde von den Teilnehmenden der Bürgerbefragung das Ziel „Einkaufsmöglichkeiten“ benannt, gefolgt von der Anbindung an den ÖPNV (Bahnhof) und der Freizeitgestaltung. Was die Sicherheit anbelange, hätten sich an verschiedenen Stellen sogenannte „unsichere Knotenpunkte“ ergeben, beispielsweise an der Querungsstelle Wiesenstraße, Sontheimer Straße und Badstraße. Auch die Qualität von Radwegoberflächen, beispielsweise entlang des Schießmauerwegs, wurde genannt. An mehreren Stellen sollte zudem die Markierung und Beschilderung geändert werden, beispielsweise im Bereich Brenzer Straße/Schillerstraße.

Die in der Prioritätenliste aufgezählten Schwerpunkte seien laut Goy allerdings noch nicht „abschließend festgelegt“. Man könne darüber immer noch diskutieren. Allerdings sollte in der Rangfolge der in einer Prioritätenliste genannten Maßnahmen ihre Bedeutung für die Art des Radverkehrs erfolgen, der überregionale Radverkehr genieße hier einen Vorrang. Zudem müssten dann nachfolgend auch die Verkehrssicherheit und die Wirtschaftlichkeit geplanter Maßnahmen berücksichtigt werden.

Gemeinderat fordert mehr Mitbestimmung

Zudem habe das Feedback aus der Bürgerbefragung ergeben, dass es auch einige sogenannte „allgemeine Wünsche“ gebe, die aber nicht priorisiert würden, so Goy. Dazu zählen beispielsweise verschließbare Einstellmöglichkeiten an öffentlichen Orten für Fahrräder und E-Bikes, Ruheplätze beziehungsweise Orte für Rastmöglichkeiten und eine ausreichende Straßenbeleuchtung.

Bürgermeister Tobias Rief sagte, dass man einerseits schauen müsse, welche Fördermöglichkeiten bestünden und was man andererseits mit einem gewissen Budget im Haushalt jährlich umsetzen könne. Was unbedingt nötig sei und was vielleicht auch nicht so teuer werde, „sollte man möglichst sofort angehen“, so der Bürgermeister. Die Fraktionschefs von Freier Wählervereinigung und SPD, Jonas Pürckhauer und Reiner Lindenmayer, forderten eine größere Mitsprache des Gemeinderates bei der Erstellung der Prioritätenliste ein.

Finale Abstimmung folgt

In einem nächsten Schritt sollen Maßnahmen und ihre mögliche Umsetzung noch einmal überarbeitet und final in einer Prioritätenliste zusammengefasst werden. Zudem soll eine Abstimmung mit den Baulastträgern, vor allem mit dem Landratsamt Heidenheim, stattfinden. Außerdem fehlen noch die Kostenhinterlegung und ein Abschlussbericht, erläuterte Ralf Goy. Diese Unterlagen benötige man zukünftig für den Fall, dass man für die Finanzierung geplanter Maßnahmen Fördermittel beantragen möchte. Danach soll das Thema nochmals im Gemeinderat abschließend beraten und beschlossen werden.

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