Die Katzenschutzverordnung in Sontheim ist nicht nur ein zahnloser Tiger, sie ist lachhaft. Herr Pürckhauer von der Freien Wählervereinigung sagt, er wisse nicht, ob es in Sontheim eine übermäßige Katzenpopulation gibt. Er findet, es bringt unheimlich viel, wenn Katzen gechipt werden, und er hält die Kastration halterloser Katzen für eine gute Maßnahme. Hätte er sich auch nur einmal mit einer ehrenamtlichen Katzenfrau über dieses Thema unterhalten, dann würde er solche Mutmaßungen nicht äußern.
Katzenelend, -krankheit und -tod finden nicht auf der Straße oder vor einem Supermarkt, wo jeder Mensch zusehen kann, statt. Nein, Katzen halten sich im Verborgenen auf, sie möchten nicht gesehen werden und sie ziehen sich noch mehr zurück, wenn sie krank sind oder verhungern. Wer diese Katzen nicht sehen will, wird sie nicht sehen. Die Empfehlung, Katzen zu kastrieren, besteht schon seit Jahrzehnten. Mit dem Erfolg, dass verantwortungsvolle Katzenhalter ihre Katze kastrieren lassen, und die anderen das eben nicht tun. Würde jeder Katzenhalter verantwortungsvoll und intelligent handeln, dann hätten wir dieses Problem nicht.
Seit Jahren werden in Sontheim Streunerkatzen, teils Einzelgänger, aber auch ganze Streunerfamilien, auf Kosten der Ehrenamtlichen gefangen, liebevoll aufgepäppelt, kastriert und in vielen Fällen mit hohem Aufwand vermittelt. Das machen die Ehrenamtlichen seit Jahrzehnten. Still und leise, ohne großes Geschrei und mit viel Herzblut. Und genau das fällt uns jetzt auf die Füße. Ich unterstütze die Forderung von Herrn Pürckhauer, halterlose Katze zu kastrieren, und, wie ich dem Artikel weiter entnehme, möchte dies auch zukünftig die Gemeinde Sontheim tun. Deswegen meine Bitte an alle Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde: Wenn sie Streunerkatzen finden, melden Sie das bitte an das Ordnungsamt. Seien Sie hartnäckig und melden Sie sich täglich, bis die Katze, von wem auch immer, eingefangen wird. Sollten Sie die Katze selber sichern können, und der gesundheitliche Zustand der Katze lässt es zu, dann bringen Sie die Katze aufs Ordnungsamt und melden Sie diese als Fundsache. Katzen sind Fundsachen, und die Gemeinde ist verpflichtet, Fundsachen entgegenzunehmen und ordnungsgemäß zu verwahren und zu versorgen.
Es ist wichtig, dass die Gemeinde Sontheim die Arbeit der Ehrenamtlichen übernimmt, sowohl den zeitlichen Aufwand als auch die daraus folgenden Kosten. Diese Bitte an die Bürgerinnen und Bürger gilt im Übrigen für alle Städte und Gemeinden des Landkreises.
Tamara Schwab, Bissingen