Das Spielplatzkonzept der Gemeinde wurde im März 2021 im Sontheimer Gemeinderat erörtert, insofern hatte Bürgermeister Tobias Rief in der vergangenen Sitzung des Gremiums schon recht, als er sagte, dass dieses Vorhaben „bereits einige Tage alt“ sei. Und sieht man vom kompletten Rückbau des kleinen Spielplatzes an der Bergstraße vor wenigen Wochen und der Errichtung eines kleinen Spielplatzes an der Grabenstraße ab, hat sich diesbezüglich in letzter Zeit nicht allzu viel getan.
Das soll sich mit den jetzt einstimmig vom Gemeinderat beschlossenen Neuanschaffungen von Spielgeräten für den Hebelspielplatz, den Spielplatz vor der Brenzer Schule sowie den Spielplatz am Weiher ändern. Diese drei kommunalen Einrichtungen bedürfen einer „dringenden Aufwertung“, so Rief. Das ist jedenfalls das Ergebnis der Gedanken, die sich der Bürgermeister zusammen mit der Gemeindeverwaltung zur Umsetzung des Spielplatzkonzeptes gemacht hat.
Altersspezifische Ausstattung
Wenn er das Spielplatzkonzept richtig verstanden habe, dann müsse nicht jeder Spielplatz alles können, diese Einschränkung ergebe sich zwangsläufig auch aus den jeweils zur Verfügung stehenden Flächen. Geht es nach den Vorstellungen des Bürgermeisters, so würde man die Investitionen in die Ertüchtigung der jeweiligen Spielplätze der Gemeinde auch dazu nutzen, diese nach altersspezifischen Schwerpunkten umzugestalten. Es gebe typische Kleinkinderspielplätze und solche, „wo wir ausdrücklich für die Älteren etwas machen“.
Größten Investitionsbedarf sieht die Gemeindeverwaltung dabei beim Hebelspielplatz. Neben den dort ohnehin noch ausstehenden Instandhaltungsarbeiten wie der Hangabstützung und dem Aufgang zur Rutsche gebe es an diesem Spielplatz auch Vandalismusschäden zu beseitigen wie beispielsweise das durchgeschnittene Seil des Schwebebalkens. Hinzu kämen altersbedingte Beschädigungen der Spielhütte. Diese sei nach Aussage des Tüv nicht mehr sicher und nach Aussage des Bauhofs nicht mehr reparabel, ergänzte Rief.
„Kinder brauchen doch keine Rückzugsmöglichkeiten, die möchten sich austoben.“
Martha Klaus, Gemeinderätin
Riefs Vorschläge an den Gemeinderat enthielten allerdings nicht nur reine Spielgeräte, sondern auch eine überdachte Sitzgelegenheit für die Eltern der Kinder. Sören Pürckhauer von der Freien Wählervereinigung wandte in Bezug auf den vom Bürgermeister erwähnten Vandalismus ein, dass der Erfahrung nach „immer der umbaute Raum“ dazu verlocke. Er frage sich deshalb, ob diese Ausgabe unbedingt sein müsse. Seine Fraktionskollegin Martha Klaus bezweifelte den Nutzen einer Spielhütte: „Kinder brauchen auf Spielplätzen doch keine Rückzugsmöglichkeiten, die möchten sich austoben.“
Armin Schweigardt von der SPD begrüßte es, dass das Spielplatzkonzept endlich auf die Tagesordnung des Gemeinderats gekommen sei. Schließlich sei die Idee dazu eine der ersten Anträge gewesen, mit denen sich der damalige frisch gewählte Gemeinderat in seiner Legislaturperiode beschäftigt habe. Es habe zwar seine Zeit gedauert, aber für ihn sei es ein schönes Erfolgserlebnis, das belege, dass man doch etwas bewegen könne. Gegen eine Spielhütte habe er nichts, so etwas habe einen großen Mehrwert, mit annähernd 9500 Euro allerdings auch einen sehr hohen Preis.
Förderantrag gestellt
Um die circa 34.000 Euro hohe Investition, die in der ersten Runde der Umsetzung des Sontheimer Spielplatzkonzepts anfällt, nicht gänzlich aus eigener Tasche bezahlen zu müssen, hat die Verwaltung zum Stichtag 31. Mai Fördergelder beim Leader-Programm beantragt. Beim Landratsamt gebe es einen Topf für sogenannte Kleinprojekte, erläuterte Hauptamtsleiter Martin Hofmann. Man habe deshalb die Sanierung des Hebelspielplatzes in ein Förderprojekt umgewandelt. Die dort anfallenden Kosten der Erneuerung könnten so zu 50 Prozent subventioniert werden. Dies werde normalerweise auch genehmigt, ergänzte Bürgermeister Tobias Rief.