Single zu sein, ist heutzutage eine Herausforderung – egal in welchem Alter, glaubt Michael Richter. Aber ist es mit all den Online-Singlebörsen nicht leichter denn je, mit potenziellen Partnern in Kontakt zu kommen? „Nur auf den ersten Blick“, sagt der 45-Jährige. Er erlebe das in seinem Bekanntenkreis hautnah. „Online-Dating frustriert. Man trifft bei Tinder und Co. bei beiden Geschlechtern auf Leute, die nur ihren Marktwert testen wollen und ihr Ego pushen müssen, aber gar kein ernsthaftes Interesse am Gegenüber oder an einer Partnerschaft haben.“ Dazu kommen Fake-Profile. „Oder die Fotos, die da zu sehen sind, wurden vor 20 Jahren aufgenommen und beim ersten Date erkennt man sein Gegenüber kaum.“
Am 11. Oktober im „Ovum“ in Brenz
Und die Chancen, den Einen oder die Eine bei Rewe an der Supermarktkasse zu treffen, sind nach Michael Richters Auffassung und Erfahrung eben auch eher gering. Deshalb hat sich der Sontheimer eine andere Möglichkeit überlegt, Singles zusammenzubringen: Speed-Dating. Das erste von ihm organisierte Event dieser Art findet am Freitag, 11. Oktober, ab 19 Uhr im „Ovum“ in Brenz statt.
Kurz nach Corona habe es im Landkreis schon einmal eine Speed-Dating-Veranstaltung in Bolheim gegeben, so Richter. „Und die Resonanz war riesig. Die Veranstalterin bekommt heute noch Anfragen.“ Er sieht also großes Potenzial für weitere solche Veranstaltungen im Kreis Heidenheim. Zwar sitze man beim Speed-Dating nur wenige Minuten mit dem Gegenüber am Tisch, aber: „Das reicht, um herauszufinden, ob man sich riechen kann und ob man Interesse hat, sich näher kennenzulernen. Sympathie ist abhängig von der Stimme, der Körpersprache, der Mimik. Ein paar Minuten reichen, um sich einen ersten Eindruck zu verschaffen.“
Hauptberuf Rechtsanwalt, Nebenberuf Amor
Im Hauptberuf ist Richter Rechtsanwalt, aber im Nebenberuf ist er eine Art moderner Amor geworden, sagt er, der übrigens vergeben ist, selbst. Er hat das Start-up Smart.Dating gegründet, das sich auf Dienstleistungen rund um Singles in der Region spezialisiert hat. „In einer Welt, die immer digitaler wird, ist es mir ein Herzensanliegen, Menschen wieder auf direkte und persönliche Weise zusammenzubringen“, sagt Richter. Das Speed-Dating-Event soll eine entspannte und zugleich spannende Gelegenheit bieten, neue Bekanntschaften zu schließen und vielleicht sogar den Partner fürs Leben zu finden.
Dafür muss man sich auf der Homepage www.smart.dating (ohne .de) registrieren. Hier findet man keine Singles, sondern man zeigt mit der Registrierung grundsätzlich Interesse an der Teilnahme an einem Speed-Dating-Event. Voraussetzung hierfür ist ein Foto und eine kurze Vorstellung der eigenen Person. Die Angaben sind wichtig, weil Michael Richter die interessierten Singles vor dem Speed-Dating in Altersgruppen und gegebenenfalls auch nach Interessen einteilen möchte. „So hat das Event mehr Aussicht auf Erfolg.“ Richters Plan ist es, Speed-Dating-Events für unterschiedliche Altersgruppen anzubieten. „Gerne auch für Senioren.“
Folgetermine für unterschiedliche Altersgruppen geplant
Anmelden kann sich auf Smart.Dating grundsätzlich jeder zwischen 18 und 99 Jahren. „Alle, die neugierig sind und sich auf neue Begegnungen freuen, sind willkommen“, sagt Richter. Für die erste Veranstaltung ist die Teilnehmeranzahl auf 30 Paare begrenzt. „Aber wie gesagt: Folgetermine sind zeitnah geplant, wenn es mehr Anmeldungen gibt.“
Datenschutzrechtliche Bestimmungen sind Michael Richter durch seinen Beruf als Rechtsanwalt und Fachanwalt für IT-Recht vertraut. Wichtig ist es ihm, zu betonen, dass die Daten der Teilnehmer strengen datenschutzrechtlichen Standards unterliegen und ohne ausdrückliche Einwilligung des Dateninhabers für weitere Nutzer von Smart.Dating oder sonstige Dritte nicht sichtbar sind.