Positive Finanzentwicklung in Sontheim
Seit er Mitglied des Gemeinderats ist, „ist das jetzt tatsächlich das erste Mal, dass wir so eine Zusammenstellung bekommen“, richtete Armin Schweigardt von der SPD ein Lob an den Kämmerer. Zumal die Halbjahreszahlen, die der in der letzten Sitzung des Gemeinderats vor der Sommerpause präsentierte, sich durchaus auch sehen lassen konnten.
Denn im laufenden Haushaltsjahr konnte Sontheim ordentliche Erträge in Höhe von ungefähr 6,058 Millionen Euro erwirtschaften. Die Aufwendungen lagen im gleichen Zeitraum bei etwa 5,772 Millionen Euro. Unter Berücksichtigung der Abschreibungen sei ein knappes Plus von momentan 35.000 Euro zu vermelden, so Eßlinger. Kalkuliert hatte man mit einem Minus von 600.000 Euro. „Wir haben da jetzt also eine deutlich bessere Situation als bei der Planaufstellung“, fügte der Kämmerer an.
„Wir sind natürlich nur im Plus, weil wir nichts machen, so ehrlich muss man auch sein.“
Jonas Pürckhauer, Fraktionschef der Freien Wählervereinigung
Jonas Pürckhauer, Fraktionschef der Freien Wählervereinigung, rechnet bis zum Jahresende sogar noch mit einem weiter anwachsenden Überschuss, verglichen zum Planansatz: „Wir haben mehr Einnahmen und weniger Ausgaben, wenn es sich so weiterentwickelt.“ Das tue der Gemeinde zwar gut, so Pürckhauer, man müsse aber auch berücksichtigen, was die Ursachen für diese Entwicklung seien: „Wir sind natürlich nur im Plus, weil wir nichts machen, so ehrlich muss man auch sein.“
Im Ergebnishaushalt der Gemeinde zum 30. Juni haben sich die Erträge überwiegend positiv entwickelt. Aufgrund mehrerer Gewerbesteuernachzahlungen konnte man im ersten Halbjahr bei einer Jahresplansumme von 1,9 Millionen Euro jetzt bereits Einnahmen von 1,48 Millionen Euro verbuchen. „Ein Riesenplus von knapp 78 Prozent“, bilanzierte Eßlinger zufrieden.
Mehreinnahmen sorgen in Sontheim auch für mehr Abgaben
Hochgerechnet zum Jahresende ergäbe das Erträge von 3,5 Millionen Euro, was insgesamt um 1,6 Millionen Euro über dem Plan liegen würde. Einschränkend erläuterte der Kämmerer allerdings, dass man hier noch mit Rückzahlungen auf bereits geleistete Vorauszahlungen rechne. Der angenehme Nebeneffekt der Mehreinnahmen ist jedenfalls: Die Gemeinde Sontheim kann wahrscheinlich auf eine Kreditaufnahme in diesem Jahr verzichten und spart so Zinszahlungen von etwa 45.000 Euro in den Folgejahren.
Sollte die momentane positive Entwicklung bei der Gewerbesteuer tatsächlich so anhalten, hätte dies aber Rückwirkungen auf zukünftige Haushaltsjahre. Denn die Mehrerträge würden 2025 zu geringeren Schlüsselzuweisungen, einer höheren Kreisumlage und Finanzausgleichsumlage führen. „Sodass von diesem deutlichen Plus von etwa 1,6 Millionen Euro etwa ein Viertel übrig bleiben würde“, erläuterte Eßlinger.
Negative Entwicklung bei der Einkommensteuer
Bei der Grundsteuer konnte man zum 30. Juni 436.000 Euro verbuchen, was leicht unter dem Ansatz von 450.000 Euro liegt. Der Kämmerer rechnet zum Jahresende aber mit einem Plus von 12.000 Euro über dem Planansatz von 900.000 Euro.
Ein anderes Bild zeigt sich bei der Einkommensteuer. Es deute sich an, dass die erwartete Steigerung um 250.000 Euro nicht eintreten werde. Im ersten Quartal lag die Höhe des Gemeindeanteils 56.000 Euro unter dem Vorjahreswert. Rechnet man die jetzigen Zahlen auf den Rest des Jahres hoch, so muss mit geringeren Einnahmen zwischen 117.000 und 230.000 Euro gerechnet werden.
Auf der Ausgabenseite liegt man über alle Positionen hinweg rein rechnerisch unter den sich aus dem Haushaltsplan ergebenden Halbjahrswerten. So habe man zum 30. Juni bei den Personalausgaben einen Stand von 44 Prozent des Jahresplans erreicht. Aufs Jahr gerechnet werde man die Personalausgabenansätze unterschreiten, erläuterte Andreas Eßlinger. Das liegt nicht zuletzt daran, dass Stellen nicht besetzt seien oder später besetzt würden.