Sontheimer beteiligt: Schleusergruppe soll 65.000 Euro eingenommen haben
Die Schleusergruppe, zu der auch ein Mann aus Sontheim/Brenz gehört haben soll, hat nach Behördenangaben binnen drei Monaten rund 65.000 Euro von den eingeschleusten Menschen verlangt. Pro Personen sollen die fünf Verdächtigen zwischen 5000 und 6500 Euro erhalten haben. Das teilten die zuständige Staatsanwaltschaft Ravensburg und die Bundespolizeiinspektion Kriminalitätsbekämpfung mit Sitz in Böblingen in einer gemeinsamen Pressemitteilung mit.
Rund 100 Beamtinnen und Beamte der Bundespolizei hatten am frühen Donnerstagmorgen Objekte in Sontheim, Lauingen, Weitnau (Kreis Oberallgäu), Aitrach (Kreis Ravensburg) und im hessischen Hanau durchsucht.
Sontheimer soll der Schleusergruppe als Fahrer gedient haben
Der Mann aus Sontheim wird verdächtigt, in der Gruppe als Fahrer tätig gewesen zu sein. Zusammen mit weiteren Fahrern soll er türkische Staatsangehörige ohne Einreiseerlaubnis von Bosnien-Herzegowina aus über Kroatien, Slowenien, Italien, Österreich und die Schweiz nach Deutschland gebracht haben. In mehreren Fällen, so heißt es in der Pressemitteilung, seien die Menschen auch von Deutschland in andere Länder gebracht worden.
Als Kopf der Gruppe gilt ein 41-jähriger türkischer Staatsangehöriger aus Hanau, der am Donnerstag festgenommen wurde. Er soll die eingeschleusten Personen auch mit gefälschten Ausweisen versorgt haben. Wie Staatsanwaltschaft und Bundespolizei mitteilen, hätten mehrmonatige und teils verdeckte Ermittlungen auf die Spur der Schleuser geführt. Der Festgenommene wurde noch am Donnerstag in Ravensburg einem Haftrichter vorgeführt, er befindet sich in Untersuchungshaft. Die übrigen Verdächtigen blieben auf freiem Fuß.