Mit gut gelaunten Gästen wurde in der Sontheimer Galerie Fetzer die jährliche Sommerausstellung eröffnet. Zu sehen ist ein bunter Strauß von Werken, von zwei Künstlerinnen und zwölf Künstlern. Eine Sogwirkung durch die Bilder ist sofort zu spüren. Zum Auftakt gibt es die farbenfrohen „Slims“ von Nicholas Bodde, schmale, bunte Öl-Acryl-Aluminiumstreifen, die sofort in gute Laune versetzen, oder auch seine beeindruckende Wandinstallation „Wave I“, die den Betrachter förmlich mitnimmt auf eine anregende Wellenfahrt. Ganz anders, aber ebenso eindrücklich in Schwarz-Weiß, erscheinen die plastischen Werke von Gerhard Frömel, scheinbar aus einfachen Formen gestaltete Reliefbilder, die Spannung und Ruhe zugleich ausstrahlen.
Ein Blickfang nach dem anderen erwartet die Besucher der Galerie
Zutiefst beeindruckend ist das wandfüllende Gemälde von Bim Köhler, in dessen Gelbtönen, die sich erst nach unten in einen dunkleren Horizont auflösen, sich der Betrachter verlieren kann.
Auch im nächsten Raum lockt ein Blickfang nach dem anderen: die so zarten wie eindrücklichen Metallskulpturen des Physikers Martin Willing, die der Schwerkraft zu trotzen scheinen, sowie die Buntheit und Tiefe der Werke von Bim Köhler. Oder die mehrteiligen, fast transparent anmutenden Bilder Yeunhi Kims, die mit „Wanderer im Schnee“ oder „Trio“ zu fesseln vermag. Auch Imi Knoebel, Violetta Elisa Seliger oder Jürgen Paas schaffen auf jeweils ganz eigene Weise aus scheinbar alltäglichen Mitteln sowie durch kluge räumliche Anordnungen eine Weite, die Lust macht, immer noch mehr zu entdecken. Dies gilt auch für die starken Landschaftsbilder von Bernd Zimmer mit ihren Feldern und windgepeitschten Bäumen.
Werke fachkundig arrangiert und in Szene gesetzt
Die Bilder und Werke sind gewohnt fachkundig nebeneinander arrangiert und in Szene gesetzt, jedes Kunstwerk wirkt für sich und im Dialog mit den anderen. Friedhelm Falke malt teils reduziert mit wenigen Farben, teils stark expressionistisch, und auch die Skulpturen von Markus F. Strieder oder seine mit Schmiedehammer bearbeiteten Papierwerke ziehen die Blicke auf sich. Auch die mehrschichtigen, mal transparent durchscheinenden, mal glänzend strukturhaft gestalteten Bildwerke Camill Leberers bleiben nachhaltig im Gedächtnis.
Die Ausstellung in den verschiedenen Räumen der Galerie wird schließlich durch einen Spaziergang in dem sommerlich blühenden Garten vollendet. Hier setzen sich die bildhaften Werke der Innenräume fort, und, begleitet vom beruhigenden Rauschen der Brenz in der alten Sontheimer Mühle, geht der Geist noch einmal auf Reisen beim Blick auf die von dichtem Grün eingerahmten Außenkunstwerke. Markus F. Strieder präsentiert nun große Skulpturen, massiv oder fein, in Form von langgezogenen Stahlseilen, die mit den Jahren und den witterungsbedingten Rostverfärbungen nur noch interessanter werden. Und mit den meterlangen Farbstelen von Nicholas Bodde, die – witterungsbeständig mit Autolackfarben überzogen – in den Himmel ragen, schließt sich der Kreis mit dem Beginn des Galerierundgangs, federleicht kehrt der Besucher in den Alltag zurück.
Die Sommerausstellung der Galerie Fetzer ist noch bis Freitag, 26. Juli, in der Sontheimer Straße 18 zu sehen. Besichtigungen der Werke sind möglich mittwochs bis freitags von 15 bis 18 Uhr und jederzeit nach Vereinbarung. Weitere Informationen unter galeriefetzer.de oder unter Tel. 07325.6125.