Die Beteiligung an der Ausschreibung für die Erschließungsarbeiten der „Weiherbraike II“ sei enorm gewesen, sagte Sontheims Hauptamtsleiter Martin Hofmann. „19 Firmen haben angefragt und zwölf haben dann tatsächlich auch ein Angebot abgegeben.“ Dabei lag das günstigste Angebot bei 1,97 Millionen Euro. Kalkuliert hatte die Verwaltung für die nun ausgeschriebenen Arbeiten mit Ausgaben in Höhe von 2,73 Millionen Euro. „Extrem kostengünstig also“, resümierte der Hauptamtsleiter zufrieden. Im April beginnen die Erschließungsarbeiten und werden ungefähr ein Jahr dauern.
Da das Honorar für die Planungsleistungen auch von der Gesamthöhe der Erschließungskosten abhängig sei, werde man bezüglich der Gesamtkosten auf diese Weise wohl bei unter drei Millionen Euro bleiben können. Auch die mittlerweile notwendige Überprüfung des Anbieters des günstigsten Angebotes beim Kartellamt hatte keine negativen Auffälligkeiten ergeben, so Martin Hofmann. Die Unterschiede zwischen den einzelnen Angeboten hätten auch nicht exorbitant auseinander gelegen, die 1,97 Millionen Euro seien „kein extrem auffälliges Angebot“ gewesen.
Option für Fernwärme?
Armin Schweigardt von der SPD wollte wissen, ob die Möglichkeit bestehe, nachträglich Infrastruktur für ein zukünftiges Wärmenetz in die Planung mitaufzunehmen. Hauptamtsleiter Martin Hofmann entgegnete darauf hin, dass für die Erschließung der Weiherbraike diesbezüglich keine Leerrohre vorgesehen seien. Jetzt bereits Vorkehrungen für eine eventuelle Fernwärmenutzung zu treffen, sei ohne vorherige Erkundung zu teuer, ergänzte Gemeinderat Ralf Goy. Auch Gasleitungen werden in dem Neubaugebiet nicht mehr verlegt werden.
Kompletterschließung spart Kosten
Der Fraktionschef der Freien Wählergemeinschaft, Jonas Pürckhauer, freute sich über den Ablauf und das Ergebnis des Ausschreibungsverfahrens. „Das ist eine große Erleichterung für unseren Haushalt, der ja sehr strapaziert ist“. Im Nachhinein hätte sich nun gezeigt, dass es die richtige Entscheidung gewesen sei, sich im Dezember für die Kompletterschließung ausgesprochen zu haben. Hintergrund: In einer Gemeinderatssitzung Ende vergangenen Jahres hatte sich das Gremium nach eingehender Diskussion dafür entschieden, das gesamte Baugebiet in einem Zug erschließen zu lassen. Die Verwaltung hatte damals auf Wunsch von Teilen des Gemeinderates fünf verschiedene Erschließungsvarianten vorgestellt, vier Teilerschließungen und die Kompletterschließung. Letztlich entschied sich der Gemeinderat damals mit 13 Ja-Stimmen und sechs Nein-Stimmen für die letztere Variante.
„Kommen Sie mit einer guten Idee, wir sind dabei!“
Reiner Lindenmayer, SPD
Reiner Lindenmayer, Fraktionschef der SPD, sagte, dass man Glück mit diesem Ausschreibungsverfahren gehabt habe. In seiner gesamten Zeit als Mitglied des Sontheimer Gemeinderates habe er es noch nie erlebt, dass 19 Firmen Interesse an einem Vorhaben gezeigt hätten und zwölf Angebote eingegangen seien. Er rief die Verwaltung dazu auf zu eruieren, ob nicht doch die Möglichkeit bestehe, in der Weiherbraike ein Wärmenetz installieren zu können. „Kommen Sie mit einer guten Idee, wir sind dabei!“
Bürgermeister Tobias Rief erwiderte daraufhin, dass er dazu tatsächlich sogar bereits zwei – eher informelle – Gespräche geführt habe. Die Vertreter dieser Firmen könnten es sich durchaus vorstellen, dem Gemeinderat mögliche Optionen für ein Wärmenetz zu präsentieren, so der Bürgermeister. Die Gespräche seien zwar nicht „spezifisch auf dieses Baugebiet“ bezogen gewesen, „aber konkret Richtung Wärme“. Man wolle schauen, welche Möglichkeiten es auf dem Markt gebe, die für Sontheim interessant sein könnten. „Da kommt etwas“, versicherte er dem Gemeinderat.
Noch kein Bauträger
Bezüglich eines möglichen Projektträgers für die Errichtung der geplanten Riegelbebauung an der Weiherbraike sagte der Bürgermeister, dass die infrage kommenden großen Wohnungsbaugesellschaften derzeit abwinken würden. Wohnungsbau sei momentan „eher schwierig“, so Tobias Rief. Er habe aber ein Heidenheimer Unternehmen gefunden, dass sich möglicherweise vorstellen könne, ein Projekt aus dem Bereich „leistbares Wohnen“ zu präsentieren. „Schöne Häuser! Und bezahlbar“, so der Bürgermeister. Diesbezüglich bestehe allerdings noch Abstimmungsbedarf.
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