Als dritte Gemeinde im Landkreis nach Heidenheim und Dischingen hatte sich der Sontheimer Gemeinderat 2023 einstimmig dafür ausgesprochen, dem Klimaschutzpakt im Südwesten beizutreten. Damit wollten das Gremium und die Gemeindeverwaltung die außerordentliche Bedeutung des Klimaschutzes unterstreichen. Und man bekannte sich als öffentliche Hand zu seiner Vorbildwirkung bei diesem Thema.
Ziel des Paktes ist es, die Verwaltungen im Rahmen einer Selbstverpflichtung klimaneutral umzugestalten. Dabei möchte man dieses gesetzlich bindende Vorhaben bis zum Jahr 2040 erreicht haben und damit sogar noch fünf Jahre früher, als es für den Bund vorgesehen ist und sogar zehn Jahre früher, als man auf EU-Ebene plant. Zu dieser Selbstverpflichtung gehört auch, dass die Landesregierung die Gemeinden und Kommunen bei der Umsetzung unterstützt. Es fließen also Fördergelder.
50 Prozent Förderquote
Allerdings erst einmal nur bis zum 30. Juni dieses Jahres. Bis zu diesem Stichtag kann die Gemeindeverwaltung Sontheims einen Förderantrag stellen, um die Kosten für einen sogenannten Klima- oder Energiemanager bezuschusst zu bekommen. Gefördert wird die Schaffung solcher Stellen aktuell im Rahmen des Landesförderprogramms Klimaschutz-Plus. „Wir würden eine solche Personalstelle mit einem Umfang von 50 Prozent einer Vollzeitstelle gefördert bekommen“, sagte Hauptamtsleiter Martin Hofmann in der letzten Sitzung des Gemeinderats vor den Kommunalwahlen.
Zu den Tätigkeiten eines solchen Managers gehört die Bestandsaufnahme und energetische Bewertung von öffentlichen Gebäuden, die Erfassung von Energieverbräuchen, die Entwicklung und Umsetzung von Maßnahmen zur Energieeinsparung, die Planung und Durchführung von Schulungen fürs Betriebspersonal und die Erstellung von Energieberichten. Außerdem könne sich so ein Manager um die Planung, Initiierung und Koordination von Maßnahmen zur Klimaanpassung im Gemeindegebiet kümmern und Informationsveranstaltungen organisieren.
„Wir erfassen bereits unsere Verbräuche und melden die auch regelmäßig.“
Bürgermeister Tobias Rief
In ihrer Beschlussvorlage kalkuliert die Verwaltung mit einem jährlichen Eigenanteil für die Dauer von drei Jahren – die Stelle ist für diesen Zeitraum befristet – in Höhe von etwa 15.000 Euro. Für das Jahr 2024 sei die Finanzierung aber bereits durch bisher nicht besetzte Stellen gewährleistet. Lediglich für die Folgejahre müsse man die Kosten noch im Haushalt einplanen. Idealerweise könne man aber erwarten, dass sich der Klimamanager quasi durch seine Arbeit – das Aufzeigen von Einsparpotenzialen bei den kommunalen Energiekosten – selbst finanziert. Die Stelle sei darauf ausgerichtet, „auch gewisse Rückflüsse zu erwirtschaften“, sagte Bürgermeister Tobias Rief.
Der Bürgermeister wies zudem darauf hin, dass die Verwaltung bereits damit begonnen habe, im Sinne des Klimaschutzpaktes aktiv zu werden: „Wir erfassen bereits unsere Verbräuche und melden die auch regelmäßig.“ Allerdings stehe der dafür zuständige Mitarbeiter nun nicht mehr zur Verfügung, so Rief. Neue personelle Unterstützung sei in der Verwaltung also hochwillkommen, um nicht nur die bisherigen Umfänge weiter gewährleisten zu können, sondern gegebenenfalls auch ausweiten und optimieren zu können. Der Gemeinderat sah das Vorhaben der Verwaltung ebenso positiv und sprach sich einstimmig für die Beantragung von Fördergeldern aus.
Kooperation mit Dischingen angestrebt
FWV-Fraktionschef Jonas Pürckhauer befürchtet, dass man angesichts der Bedingungen - 50 Prozent Stelle, auf drei Jahre befristet – Schwierigkeiten bei der Personalsuche bekommen könnte. Er regte an, eine Vollzeitstelle mit einer anderen Gemeinde zu teilen. „Den Vorschlag nehme ich mit“, erwiderte Bürgermeister Rief und sicherte zu, diesbezüglich bei der zweiten – von der Größenklasse passenden – berechtigten Gemeinde, also Dischingen, vorzusprechen.