Architekt Martin Maslowski sagte, dass es zum ursprünglichen – vor etwa einem Jahr präsentierten – Entwurf nur „minimale Änderungen“ gegeben habe. Auf der circa 1,25 Hektar großen Fläche zwischen Osttangente und Grävenitzstraße beabsichtigt die Gemeinde Sontheim, ein Rettungszentrum, bestehend aus einem Feuerwehrgerätehaus und dem Sanitätsdienst des Arbeiter-Samariter-Bunds (ASB), zu errichten. Beide Einrichtungen seien derzeit nicht mehr zeitgemäß untergebracht.
So logiert die Freiwillige Feuerwehr in einem ehemaligen Kino, dessen Garage nicht mehr genügend Platz für die Ausrüstung und vor allem für die im Laufe der Jahrzehnte immer größer gewordenen Löschfahrzeuge bietet. Und die ASB-Rettungswache ist zurzeit in einem Gewerbegebiet entlang des Krautgartenwegs untergekommen. Nachdem die sich über mehrere Jahre hinziehende Standortsuche im Innenbereich der Gemeinde erfolglos geblieben war, beschloss man, auf die grüne Wiese auszuweichen.
Schallschutz laut Gutachten gewährleistet
Im Zuge der öffentlichen Auslegung der Baupläne wurde seitens eines Bürgers nachgefragt, ob der Schallschutz auch den gesetzlichen Bestimmungen entspreche. „Das Gutachten sagt: Es stimmt alles“, so der Architekt. Es gebe eine einzige Situation, in der der Grenzwert überschritten werde: „Das ist, wenn die Feuerwehr oder der Rettungsdienst mit dem Martinshorn zu einem Einsatz fährt.“ Dabei handele es sich allerdings um eine sogenannte sozialadäquate Überschreitung. Heißt: So etwas muss hingenommen werden. Um dem Schallschutz zu genügen, wird es auf dem Gelände auch keine Wohnbebauung geben, auch keine sogenannte Betriebsleiter-Wohnung. Eine solche Wohnung hätte dann als Immissionsort gegolten und möglicherweise die komplette Planung zerschossen, so Maslowski.
Was den Neubau des Feuerwehrgerätehauses selbst angehe, befinde man sich momentan mitten in der Werkplanung. Der Architekt gehe davon aus, dass man Anfang oder Mitte Mai den Rohbau ausschreiben könne. Er hoffe, die Ausschreibung noch vor den Anfang Juni stattfindenden Kommunalwahlen vom alten Gemeinderat beschließen lassen zu können.
Problem Grundwasserpegel
Was den Baugrund angehe, habe man in dieser Woche die letzten noch offenen Fragen mit dem Gutachter klären können. Auch das Problem der Entwässerung sei gelöst, ein in Sontheim wegen des sehr hochstehenden Grundwassers durchaus heikler Punkt. Aufgrund der vergangenen sehr niederschlagsreichen Monate ist der Grundwasserspiegel unter dem zukünftigen Baugrund bis auf ein Niveau von 60 Zentimetern unter der Erdoberfläche angestiegen. „Das ist natürlich kein Spaß“, so Maslowski.
Der Fraktionschef der Freien Wählergemeinschaft Jonas Pürckhauer sagte, dass man mit diesem Satzungsbeschluss nun endlich an dem Punkt angelangt sei, den zu erreichen man sich schon lange gewünscht habe. Man solle dem Verfahren jetzt keine Steine mehr in den Weg legen. Er erinnerte daran, dass der Humus-Oberboden bereits zum 1. April abgetragen sein sollte, dies aber bislang nicht geschehen sei. Die Verzögerungen, die es bisher im Planungsvorhaben gegeben habe, seien nicht vom Gemeinderat verschuldet worden, sondern von der Verwaltung.
Wäre es nach ihm gegangen, dann wäre der Humus-Abtrag bereits im März erfolgt, erwiderte Architekt Maslowski. Allerdings habe das Landratsamt Heidenheim mit dem Bauantrag zu den Erdarbeiten Probleme gehabt. Zum einen habe es Differenzen bei den Flurstück-Nummern angegeben, andererseits sei die zuständige Stelle im Landratsamt monatelang unbesetzt gewesen. SPD-Fraktionschef Reiner Lindenmayer regte an, Sontheims Bürgerschaft über einen laufend aktualisierten Baustandsbericht im Internet über den Fortgang der Arbeiten zu informieren.
Gespräche zum Bau der ASB-Rettungswache laufen
Bezüglich des aktuellen Planungsstands zur Rettungswache teilte Martin Maslowski auf Anfrage von Gemeinderat Walter Unseld mit, dass demnächst der Bereichsausschuss tagen werde. Bürgermeister Tobias Rief ergänzte, dass es auch zwischen der Gemeindeverwaltung und dem ASB einen ersten Gesprächstermin gebe. Darüber werde er im Rahmen der nächsten Gemeinderatssitzung berichten.