Wie es mit dem Feinbelag für Sontheims Straßen weitergeht
Sontheim ist in den letzten Jahren stark gewachsen, das belegen mehrere neue Eigenheimsiedlungen im Gemeindegebiet. Diese Häuser sind mittlerweile lange fertiggestellt, die Straßen, die zu Ihnen führen, allerdings noch nicht: Es fehlt die finale Auflage, der sogenannte Feinbelag. Ursprünglich war einmal geplant, diesen entweder nach einem Viertel der Baumaßnahmen, später dann nach Abschluss der Hälfte der Fertigstellung aufzutragen, beides unterblieb.
Das soll sich jetzt endlich ändern. Die Verwaltung hat in Vorbereitung der Beschlussfassung sämtliche noch offenen Belagslücken im Gemeindegebiet erhoben. Dabei hat man allerdings nicht nur auf die Straßen geschaut, sondern auch in den Haushalt, um zu prüfen, ob man sich das Vorhaben finanziell leisten kann.
Eine halbe Million für den Feinbelag
Die reinen Baukosten für das Auftragen des Feinbelags belaufen sich nach Angaben von Kämmerer Andreas Eßlinger auf rund 500.000 Euro. Im Einzelnen fallen für die Weiherbraike I 238.000 Euro, für die Watzelsdorfer Straße knapp 39.000 Euro, für die Ringstraße 43.000 Euro und den Oberen Bogen etwa 101.000 Euro an. Hinzugerechnet werden müssen zusätzlich etwa 14.500 Euro für die beiden betreuenden Ingenieurfirmen, sodass man letztendlich bei etwa 515.000 Euro brutto landet.
Man wird dieses Jahr nicht alles angehen können
Tobias Rief, Bürgermeister Sontheim/Brenz
Kein Pappenstiel für Sontheim, da man aufgrund der Verzögerungen bei der Erhebung wichtiger Finanzkennzahlen der letzten Haushaltsjahre nicht genau weiß, was man sich eigentlich an Ausgaben so erlauben darf. Klar sei deshalb, so Bürgermeister Tobias Rief dass man dieses Jahr „nicht alles werde angehen können“. Kontakt zu Baufirmen bestehe bereits, die Frage sei nun, ob man im Ganzen vergeben solle oder ob man die Aufträge auf mehrere Stücke verteile.
Ein Puffer ist vorhanden
Jonas Pürckhauer, der Fraktionschef der Freien Wählergemeinschaft, sah in seiner Wortmeldung durchaus Spielraum, bereits in diesem Jahr die Belagsarbeiten ausschreiben zu können. Was die zur Verfügung stehenden finanziellen Mittel angehe gebe es im Ergebnishaushalt viel Puffer und man könne die abschließenden Arbeiten an den Straßen locker stemmen. Kämmerer Andreas Eßlinger bestätigte das insofern, dass ein gewisser Puffer schon vorhanden sei.
Man habe gefühlt in den vergangenen drei Jahren „nichts Richtiges gemacht“ was Investitionen in die Sontheimer Straßeninfrastruktur angehe, fügte der Fraktionschef der SPD, Reiner Lindenmayer an. In der Fraktion sei man deshalb mehrheitlich der Meinung, dass man bezüglich der Fertigstellung des Straßenbelags sofort anfangen müsse. Das sei auch ein wichtiges Signal an die Sontheimer Bürgerinnen und Bürger, die hätten schließlich dafür auch bezahlt. Neben diesem finanziellen Aspekt betonte Lindenmayer auch die Wichtigkeit der Versiegelung der Straßenoberfläche. Wenn man da „den Deckel nicht drauf macht“, würde man sich in der Zukunft nur neue Probleme einhandeln. Wenn das Geld tatsächlich da sei, „dann müssen wir anfangen“, sagte er. Ein Argument, dem sich Jonas Pürckhauer anschloss, „die Straßen werden ja nicht besser, wenn sie so bleiben“. Deswegen müsse man möglichst schnell loslegen.
Versprechen einhalten
Dominic Weiss von der SPD erinnerte daran, dass es ein Versprechen während einer Gemeinderatssitzung seitens der Verwaltung vom Anfang des Jahres gebe, dass der Feinbelag „auf jeden Fall noch dieses Jahr“ auf die Straßen aufgebracht werde. Sein Kollege Hans-Martin Elsasser ergänzte, dass man als Gemeinde bei den Anwohnern „in der Pflicht“ stehe. Es sei einfach peinlich, wenn man so lange brauche, um die Straßen fertigzustellen.
Bernd Moser von der CDU wies auf die zahlreichen Flickstellen hin, die es ohnehin im Sontheimer Straßennetz gebe, von denen manche bereits Jahrzehnte alt wären. Walter Unseld von der Freien Wählergemeinschaft schloss sich dem an und betonte die Dringlichkeit der Sanierung angesichts des bevorstehenden Winters. Was den Auftrag des Feinbelags auf die neu geschaffenen Straßen angehe, forderte er deren schnelle Umsetzung. „Die Anlieger haben das alles über ihre Erschließungsbeiträge bezahlt, denen steht das zu.“
Der Gemeinderat beauftragte die Verwaltung einstimmig, die Straßenarbeiten schnellstmöglich auszuschreiben, auch wenn die Wahrscheinlichkeit gering sei, dass man alles bereits in diesem Jahr gemacht bekomme, so Tobias Rief. Dem Bürgermeister gefiel die klare Haltung des Gremiums: „So ein positives Signal Richtung Machen finde ich hervorragend.“