Wo dieses Jahr das Musikfestival Schloss Brenz spielt

Man wird ihn nicht los in Brenz: den Wasserschaden. Zwar hat man den ungebetenen Gast, dieses Schlossgespenst, längst am Schlafittchen gepackt, trotzdem treibt er irgendwie immer noch folgenreich sein Unwesen und macht weiterhin den Rittersaal unbespielbar. Dort hatte sich vor Corona jeweils in einer ersten Oktoberwoche ein Musikfestival etabliert, das „Kammermusikfestival Schloss Brenz“, mit dem der Initiator und Impresario Georg Michael Grau vor zwei Jahren in der ersten Augustwoche dann einfach mal ins Freie gegangen war und es zum Open-Air im Brenzer Schlosshof gemacht hatte.

Das wiederum war von solchem Erfolg gekrönt gewesen, dass man im vergangenen Jahr, diesmal Anfang Juli, gleich wieder an die frische Luft gegangen war. Auch prima. Weshalb nun die Nachricht, dass man in Brenz zum dritten Mal hintereinander auf Freiluft setzt, niemand mehr groß überraschen wird. Für den Sommer 2024 hat man die letzte Woche im August gewählt.

Hoffnung auf Herbst 2025

Neu hingegen, zumindest für diesen Zweck, ist das Ausweichquartier des Festivals. Denn sollte der Sommer wettertechnisch nicht mitspielen, spielt die Musik nicht, wie zuletzt, in der Kirche Mariä Himmelfahrt in Sontheim, weil die nämlich saniert wird, sondern gleich um die Ecke vom Schloss, in der Galluskirche. Kürzer könnten die Wege im Falle eines Wetterfalles also auf gar keinen Fall sein.

Die Hoffnung, mit dem Festival doch wieder in den Rittersaal zu gehen, hat Georg Michael Grau indes nicht aufgegeben. „Der Stand ist derzeit so, dass man den Raum bis Herbst 2025 nicht buchen kann. Wenn das bedeuten würde, dass man ab Herbst 2025 womöglich wieder hineinkann, dann würden wir auch wieder dorthin gehen. So hat das Festival begonnen, das wäre sein angestammter Platz, seine Heimat, und in diesem Fall würden wir auch wieder im Oktober spielen.“

Zukunftsmusik. Die Gegenwart kennt das Festival als Open-Air. Und die nächste, die nunmehr neunte Ausgabe wird vom 28. August bis zum 1. September im 160 Sitzplätze bietenden Schlosshof zu Brenz über die Bühne gehen. Ausweichort Galluskirche, das hatten wir bereits.

Das Programm

Sechs Konzerte sind angesetzt. Erstmals gilt ein Motto: „Mozart & Mendelssohn“. „Ein Sommerfestival verlangt auch nach einer gewissen Leichtigkeit“, sagt Georg Michael Grau und benennt damit, wenn man so will, den programmatischen Schwerpunkt. Wobei, wie der Sontheimer Pianist anfügt, nicht ausschließlich Werke von Mozart und Mendelssohn Mozart im Programmheft auftauchen. Unverändert gilt, dass vornehmlich junge Künstlerinnen und Künstler auf den Plan treten werden, die, obzwar national oder international längst anderswo unterwegs, oft genug ursprünglich aus der Region stammen oder auf die eine oder andere Art einen Bezug zu dieser haben.

Beim Eröffnungskonzert am Mittwoch, 28. August, wird ab 19 Uhr Georg Michael Grau in die Tasten greifen und sich, neben Mozart und Mendelssohn, auch um Beethoven, Chopin und Paul Hermann kümmern, eines in Budapest geborenen jüdischen Cellisten und Komponisten, der sich in Frankreich vor den Nazis versteckte und dessen Lebensspur sich während seiner Deportation ins Baltikum verlor.

Am Donnerstag, 29. August, folgt ab 19 Uhr ein Trioabend mit vor allem Mendelssohn, während am Freitag, 30. August, ab 19 Uhr Mozarts Klarinettenhits im Mittelpunkt stehen werden. Am Samstag, 31. August, beginnt vormittags um 11 Uhr in der Galluskirche die auch schon traditionelle Orgelmatinée des Festivals, während sich abends ab 19 Uhr dessen Serenade anschließt, bei der neben Musik von Mozart und Mendelssohn auch solche von Antonín Dvořák gereicht werden wird. Der Schlusspunkt wird dann am Sonntag, 1. September, ab 18 Uhr beim Galakonzert mit einem Überraschungsprogramm gesetzt.